Bauers Chamäleon Gecko (Eurydactylodes agricolae)

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Bauers Chamäleon Gecko
Eurydactylodes agricolae
Bauers Chamäleon Gecko (Eurydactylodes agricolae)
Name Bauers Chamäleon Gecko
Name Lat. Eurydactylodes agricolae
Familie Doppelfingergeckos
Familie lat. Diplodactylidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Neukaledonien
Habitat Buschland
Tiergröße 13 cm
Ernährung Insekten, Früchte
Temperatur 22-28 °C
Sonnenplatz 30-35 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Nachtaktiv; ♂ territorial
Haltung Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeucht-Terrarium
Behältnisgröße 50 x 50 x 70 cm
Lebenserwartung 2-5 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die vorwiegend nachtaktiven Bauers Chamäleon Geckos sind ausschließlich (endemisch) auf der Insel Neukaledonien verbreitet. Sie leben bevorzugt auf niedrigen Bäumen, Büschen und Sträuchern und sind als Kulturfolger auch in Siedlungen anzutreffen.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 6KRL x 6KRL x 8KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. 50 x 50 x 70 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein Terrarium mit, dünnen zum Teil senkrechten Kletterästen (Bambus) und Wurzeln (Versteckplätze und Sichtschutz), strukturierten Rück- und Seitenwänden (z.B. Korkverkleidung), einen Bodengrund aus Waldboden-Torf-Gemisch oder Terrarienhumus, eine Tropftränke sowie getopfte Pflanzen (z.B. Ficus, Bromelien, Scindapsus, Clorophytum etc.). Mehrmals täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden. Ideal ist eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 22-28 °C Temp. Nacht: 18-23 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren. Ein spezielles UV-Licht ist nicht erforderlich.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben, Zophobas- und Mehlkäferlarven, ergänzt mit etwas Früchtebrei und süßen Früchten (z.B. Bananen, Papaya). Alternativ kann spezielles Fertigfutter für Geckos bzw. insektenfressende Reptilien angeboten werden. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 4-5 mal wöchentlich Futter anzubieten. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Trinkwasser muss immer verfügbar sein, wird aber bevorzugt in Tropfenform von Blättern oder Einrichtungsgegenständen aufgenommen.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Das adulte Männchen hat eine verdickte Schwanzwurzel mit deutlich erkennbarer Hemipenistasche.

Das Weibchen legt seine zusammengeklebten Eier (2 Stück) in versteckte und geschützte Plätze, wie z.B. Felsspalten oder Astgabeln. Die Inkubationszeit ist stark temperaturabhängig und beträgt 70-120 Tage bei 25-27 °C. Als Erstfutter eignen sich kleine Insekten, wie Fruchtfliegen und Mikroheimchen.

Wichtige Information

Sie haben an Fingern und Zehen Haftlamellen, die es ihnen ermöglicht auf glatten, senkrechten Oberflächen zu klettern (Haftzeher).

Adulte Männchen verhalten sich sehr territorial und sind untereinander unverträglich.

Für die Ruhephase wird für ca. zwei Monate die Beleuchtungsdauer um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur um 4-6 °C abgesenkt. 

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF