Mali-Dornschwanzagame (Uromastyx dispar maliensis)
Mali-Dornschwanzagame Uromastyx dispar maliensis | |
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Name | Mali-Dornschwanzagame |
Name Lat. | Uromastyx dispar maliensis |
Familie | Agamen |
Familie lat. | Agamidae |
Ordnung | Schuppenkriechtiere |
Ordnung lat. | Squamata |
Verbreitung | Afrika |
Habitat | Halbwüsten |
Tiergröße | 40-50 cm |
Ernährung | Grünfutter, Obst, Insekten |
Temperatur | 30-45 °C |
Sonnenplatz | 50 °C |
Luftfeuchtigkeit | 40-60 % |
Verhalten | ♂ territorial |
Haltung | Einzeln, Paar, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 150 x 120 x 90 cm |
Lebenserwartung | 15-20 Jahre |
Artenschutz | WA Anhang II; EU Anhang B |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Die tagaktiven Mali-Dornschwanzagamen sind von Algerien und Mauretanien bis Mali verbreitet. Dort leben sie in den steinigen Wüsten und Halbwüsten und ziehen sich nachts, aber auch tagsüber zur Thermoregulation in Höhlen oder in Felsspalten zurück.
Terrarium und Haltung
Die Angaben sind die Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:
1-2 Tiere | 5KRL x 4KRL x 3KRL (L x B x H) |
Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 150 x B 120 x H 90 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein gut strukturiertes Terrarium mit Steinen und festzementierten Felsaufbauten mit Spalten (Versteckmöglichkeiten) und Sonnenplätze. Als Bodengrund, lokal mit einer Bodenheizung erwärmt, eignet sich ein 30 cm tiefes Sand-Lehm-Gemisch, in dem sie Bauten anlegen können. Die unterste Bodenschicht sollte teilweise leicht feucht gehalten werden. Ein fest verankertes Wassergefäß und eine leicht zu reinigende Futterstelle sowie getopfte Trockengräser und Sukkulenten zur Dekoration, die von den Tieren nicht erreicht werden, vervollständigen die Einrichtung. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, besser ist eine Beregnungsanlage.
Temp. Tag: 30-45 °C | Temp. Nacht: 20-25 °C | Temp. lokal: bis 50 °C | Luftfeuchte: 40-60 % |
Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität. Ideal sind Speziallampen mit hohem UV-A und UV-B Anteil für die unerlässliche UV-Bestrahlung.
Ernährung
Sie benötigen überwiegend pflanzliche Nahrung, wie diverse Blüten (Löwenzahn, Nachtkerze, Klee, Gänseblümchen), Wildkräuter (Luzerne, Kresse, Malve, Petersilie), Gemüse (Blattsalate, Paprika, Zucchini, Kohl), Obst (Birnen, Melonen, Bananen, Trauben) sowie gequollener Mais, Linsen und Sämereien, alternativ handelsübliches Futter für pflanzenfressende Reptilien, dazu gelegentlich lebende Insekten, wie Heuschrecken, Grillen etc., die vor allem Jungtieren regelmäßig angeboten werden müssen. Wichtig ist die Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen. Ihr bevorzugtes Futter kann sowohl jahreszeitlich als auch individuell stark variieren. Futter ist täglich frisch anzubieten, Trinkwasser muss immer verfügbar sein. Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen haben meist einen breiteren Kopf und eine dickere Schwanzwurzel, an der die Hemipenistaschen deutlich zu erkennen sind. Das Weibchen vergräbt seine Eier (über 20 Stück) im Bodengrund. Die Inkubationszeit beträgt 80-100 Tage bei einer Temperatur von 31 °C. Als Erstfutter für die Jungtiere eignen sich kleine Insekten sowie feingeschnittenes Obst und Wiesenblüten.
Die Lebenserwartung kann 15-20 Jahre betragen.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!
Wichtige Information
Adulte Männchen verhalten sich untereinander sehr territorial. Der muskulöse, mit stacheligen Schuppen besetzte Schwanz, mit dem sie ihre Höhlen und Felsspalten verschließen, dient ihnen zur Verteidigung und als Fettspeicher.
Sie benötigen bis 50 °C warme Sonnenplätze (Spotstrahler) und eine starke Temperaturabsenkung bei Nacht (Zimmertemperatur). Für die notwendige Winterruhe wird die Beleuchtungsdauer für 1-2 Monate um 2-3 Stunden verkürzt und die Temperatur langsam um 15 °C abgesenkt.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF