Stachelschwanzwaran (Varanus acanthurus)

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Stachelschwanzwaran
Varanus acanthurus
Stachelschwanzwaran (Varanus acanthurus)
Name Stachelschwanzwaran
Name Lat. Varanus acanthurus
Familie Warane
Familie lat. Varanidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Australien
Habitat Trockensavanne
Tiergröße 60-70 cm
Ernährung Insekten, Nager
Temperatur 25-30 °C
Sonnenplatz 40-45 °C
Luftfeuchtigkeit 40-60 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Trockenterrarium
Behältnisgröße 150 x 60 x 80 cm
Lebenserwartung 10-12 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die tagaktiven, terrestrischen Stachelschwanzwarane sind im Nordwesten von Australien beheimatet. Dort leben sie in den trockenen und halbfeuchten Felsregionen, in offenen Eukalyptuswäldern sowie in den Trockensavannen mit lehmigen Sandböden. Oft werden Termitenbauten als Versteckplätze genutzt.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere: 

1-2 Tiere 5KRL x 2KRL x 2KRL (L x B x H)

Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier ist die Grundfläche um 15 % zu erweitern. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. 150 x 60 x 80 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein geräumiges, mit kräftigen, waagrecht montierten Kletterästen, Baumstämmen, Korkröhren und Felsaufbauten (Versteck und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, einen 15-20 cm tiefen grabefähigen Bodengrund aus Sand-Lehm-Gemisch um Bauten anlegen zu können sowie ein stabiles Trinkgefäß. Ein Teil des Bodengrundes ist immer etwas feucht zu halten, vor allem die unteren Sandschichten. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen fein mit Wasser besprüht werden (Luftfeuchtigkeit).

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 20-24 °C Temp. lokal: bis 45 °C Luftfeuchte: 40-60 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-12 Std. betragen. Sie benötigen eine hohe Lichtintensität und tägliche UV-Bestrahlung sowie Sonnenplätze mit Strahlungswärme.

Ernährung

Die räuberisch veranlagten Warane fressen alles was sie überwältigen können, aber auch Aas. Das Futterangebot besteht entsprechend ihrer Größe aus Insekten (Grillen, Heuschrecken, Zophobas etc.), kleinen Nagetieren, Eiern (roh oder gekocht) etc. sowie Fleisch von Rind und Wild. Auch handelsübliches Fertigfutter wird problemlos angenommen. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur selten in sehr geringen Mengen verfüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben des Futters). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 3-4 mal wöchentlich Futter anzubieten. Trinkwasser muss immer verfügbar sein.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Eine sichere Geschlechtsbestimmung ist nur durch Röntgenaufnahmen oder Endoskopie möglich.

Das Weibchen legt ca. 12 Eier in selbstgegrabenen Höhlen ab. Die Inkubationszeit beträgt 110-150 Tage bei einer Temperatur von 30 °C. Die Jungtiere sind 14-18 cm groß.

Die Lebenserwartung kann 10-12 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Sie benötigen Verstecke und ihrem Wärmebedürfnis entsprechend Sonnenplätze mit Strahlungswärme, z.B. mit einem Spot bestrahlte Steine oder Äste. Männchen führen zu Beginn der Paarungszeit Kommentkämpfe. Besonders adulte Tiere neigen zur Verfettung, daher sollte gelegentlich eine Fastenperiode eingelegt werden.

Eine Winterruhe von ca. 2 Monaten bei herabgesetzter Temperatur und verkürzter Beleuchtungsdauer ist empfehlenswert.

Die Qualität der Futtertiere kann durch die Gabe von Obst und Honigwasser aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak 

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF