Grüner Baumpython (Morelia viridis)

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Grüner Baumpython
Morelia viridis
Grüner Baumpython (Morelia viridis)
Name Grüner Baumpython
Name Lat. Morelia viridis
Synonym Chondropython viridis
Familie Pythons
Familie lat. Pythonidae
Ordnung Schuppenkriechtiere
Ordnung lat. Squamata
Verbreitung Neuguinea
Habitat Regenwald
Tiergröße 150-180 cm
Ernährung Nager
Temperatur 28-30 °C
Sonnenplatz 30-35 °C
Luftfeuchtigkeit 80-100 %
Verhalten Nachtaktiv; ♂ territorial
Haltung Einzeln, Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 140 x 90 x 180 cm
Lebenserwartung 20-25 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der baumbewohnenden, dämmerungs- und nachtaktiven Grünen Baumpythons ist Neuguinea und den vorgelagerten Inseln sowie die Cape York Halbinsel in Australien. Sie leben in den dichten Baumkronen der Regenwälder bis in Höhen von 2.000 m.

Terrarium und Haltung

Mindestmaße für das Terrarium, entsprechend der Größe und Anzahl der Tiere:

1-2 Tiere 0,75KL x 0,5KL x 1KL (L x B x H)

Die Körperlänge (KL) wird am größten Tier gemessen. Für jedes weitere Tier sollte die Grundfläche um 20 % erweitert werden. Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. L 140 x B 90 x H 180 cm, das an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein mit waagrechten Kletterästen (z.B. Robinien), Astgabeln, erhöhten Liegebrettern und Pflanzen (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, einen feuchtigkeitsspeichernden Bodengrund, z.B aus Rindenmulch-Erde-Gemisch mit Torf, Laub und Sphagnum Moos sowie ein großes, leicht zu reinigendes Wasserbecken zum Trinken und Baden. Der gesamte Bodengrunde muss immer feucht gehalten werden. Einmal täglich, am besten abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- oder Nebelanlage.

Temp. Tag: 28-30 °C Temp. Nacht: 22-25 °C Temp. lokal: bis 35 °C Luftfeuchte: 80-100 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 12-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren.

Ernährung

Sie ernähren sich entsprechend ihrer Größe von Mäusen, Ratten, Meerschweinchen und anderen Nagetieren sowie Küken und kleinen Tauben. Nach erfolgter Eingewöhnung gelingt häufig die Umstellung auf tote Futtertiere. Jungtieren sollte alle 8-10 Tage, adulten Tieren alle 14-20 Tage Futter angeboten werden, wobei gelegentlich eine Fastenperiode eingelegt werden sollte (z.B. eine Fütterung überspringen). Wird die Schlange nach der Nahrungsaufnahme gestört, kann das zum Erbrechen der Beute führen. Grundsätzlich ist es besser mehrere kleine Futtertiere, als ein großes, anzubieten. Wenn sie über einen längeren Zeitraum nicht frisst, sollte sowohl der Zeitpunkt als auch das Futter variiert werden. Wichtig ist die Anreicherung der Futtertiere mit Vitaminen und Mineralstoffen. Da die Schlange von lebenden Nagern verletzt werden könnte, darf sie mit diesen nicht unbeaufsichtigt bleiben.

Fortpflanzung und Zucht

Eine Sondierung durch den Tierarzt ist die einzig verlässliche Methode der Geschlechtsbestimmung. Das Weibchen legt 8-25 Eier in einer Baumhöhle ab und bebrütet sie. Die Inkubationsdauer beträgt 42-56 Tage bei ca. 30 °C. Die Jungtiere können nach der ersten Häutung mit nestjungen Mäusen gefüttert werden.

Die Lebenserwartung kann 15-20 Jahre betragen.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Sie haben stark verlängerte Vorderzähne und einen Greifschwanz. Die gelben oder rot bis rotbraunen Jungtiere nehmen im Alter von 6-10 Monaten die grüne Färbung an. Männliche Tiere sind während der Paarungszeit sehr territorial, daher sollte immer nur ein Männchen im Terrarium gehalten werden.

Wenn die Lufttemperatur im Terrarium niedriger ist als die Temperatur im Wasserbecken, besteht die Gefahr einer Atemwegsinfektion.

Empfehlenswert ist eine Ruhephase von 2-3 Monaten bei einer um 3-4 °C reduzierten Temperatur. Beim Hantieren stets Schlangenhaken, Schutzhandschuhe und kaltes Wasser bereithalten.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Christian Sänger; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1997): Tierschutzgutachten - Mindestanforderung an die Haltung von Reptilien; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF