Weißknie-Vogelspinne (Acanthoscurria geniculata)

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Weißknie-Vogelspinne
Acanthoscurria geniculata
Weißknie-Vogelspinne (Acanthoscurria geniculata)
Name Weißknie-Vogelspinne
Name Lat. Acanthoscurria geniculata
Synonym Weiße Smithi
Familie Vogelspinnen
Familie lat. Theraphosidae
Ordnung Webspinnen
Ordnung lat. Araneae
Verbreitung Südamerika
Habitat Wälder
Tiergröße 9 cm
Ernährung Lebende Insekten
Temperature Tag 20-24 °C
Temperature Nacht 18-22 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Nachtaktiv; semi-aggressiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 40 x 30 x 40 cm
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die giftigen Weißknie-Vogelspinnen sind dämmerungs- bis nachtaktive Bodenbewohner, die vorwiegend in waldreichen Gebieten vom Trocken- bis zum Regenwald in Brasilien vorkommen und unter Wurzeln oder Steinen sowie in Erdlöchern leben.

Terrarium und Haltung

Für 1 Tier kann ein Terrarium mit einer Mindestgröße von 40 x 30 cm und einer Mindesthöhe von 40 cm als Richtwert empfohlen werden. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen ein mit senkrechten Korkröhren, Wurzeln und Ästen (Versteckplätze) strukturiertes Terrarium, einen festen, 10-15 cm tiefen Bodengrund aus Sand-Lehm-Torf Gemisch, ein kleines, flaches Trinkgefäß und zur Dekoration künstliche oder getopfte Pflanzen (z.B. Ficus repens, Scindapsus aureus). Ein Großteil des Bodengrundes ist immer etwas feucht zu halten. Täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 20-24 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 8-12 Std. je nach Jahreszeit betragen. Eine herkömmliche Lichtquelle (Leuchtstoffröhre, Glühbirne) ist ausreichend. Speziallampen mit hohem UV-Anteil sind nicht notwendig.

Ernährung

Das Futterangebot sollte aus Grillen, Schaben, Heimchen, Maden und Heuschrecken sowie anderen Spinnentieren bestehen. Ausgewachsenen Tieren kann man auch nestjunge Mäuse anbieten. Dem Beutetier wird mit den Beißwerkzeugen (Chelizeren) ein Verdauungssaft "injiziert", der die Eiweißbestandteile verflüssigt und die Beute kann so ausgesaugt werden (extrakorporale Verdauung). Jungtieren kann 1-2 mal pro Woche Futter angeboten werden, adulten Tieren nur alle ein bis zwei Wochen. Sie sollten auf keinen Fall überfüttert werden, wobei als Grundregel gilt, dass der Hinterleib (Abdomen) maximal die 1½ fache Größe des Vorderleibes (Cephalothorax) haben soll. Nicht angenommenes Futter muss nach 1-2 Tagen entfernt werden. Futterverweigerung kann auf eine natürliche Hungerphase oder auf eine bevorstehende Häutung hinweisen. Während der Häutung dürfen sich keine Futtertiere im Terrarium befinden, sie könnten die Spinne verletzen.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die kleineren Männchen sind an ihren zum Körper hin eingeklappten Bulben zu erkennen. Das Weibchen legt 4-5 Monate nach der Paarung bis zu 1.000 Eier in ihrer mit Gespinstfäden ausgekleideten Höhle ab. Die Eier werden zu einem dichten Kokon, in dem sich die Larven entwickeln, eingesponnen und vom Weibchen bewacht. Nach der dritten Häutung verlassen die Jungtiere die Höhle und ernähren sich selbstständig.

Anzeigepflicht

Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Verordnungen zur Haltung bzw. Halteverbote für dieses Tier in ihrem Bundesland bzw. ihrer Heimatgemeinde (z.B. Ordnungsamt). In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Sie sind tempramentvoll und reagieren empfindlich auf Störungen. Zur Verteidigung schleudern sie Reizhaare mit ihren Hinterbeinen gegen den Angreifer (bombardieren). Diese rufen Hautreizungen hervor und können in den Augen u.U. Hornhautschädigungen verursachen sowie asthmaähnliche Symptome. Vorsicht ist auch bei der Reinigung des Terrariums geboten, da Reizhaare vom Bodengrund aufgewirbelt werden können (Schutzbrille). Ein Biss ist sehr schmerzhaft, das Gift entspricht dem einer Biene oder Wespe. Gequetschte oder festgehaltene Beine können an einer Sollbruchstelle abgeworfen werden und regenerieren sich nach 1-2 Häutungen wieder vollständig.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag; HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Eugen Ulmer