Totes Blatt Mantis (Deroplatys truncata)
Totes Blatt Mantis Deroplatys truncata | |
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Name | Totes Blatt Mantis |
Name Lat. | Deroplatys truncata |
Familie | Mantiden |
Familie lat. | Mantidae |
Ordnung | Fangschrecken |
Ordnung lat. | Mantodea |
Verbreitung | Südostasien |
Habitat | Regenwald |
Tiergröße | ♂ 5 cm, ♀ 8 cm |
Ernährung | Lebende Insekten |
Temperature Tag | 25-30 °C |
Temperature Nacht | 20-22 °C |
Luftfeuchtigkeit | 60-80 % |
Verhalten | Räuberisch |
Haltung | Einzeln |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Behältnis | Halbfeuchtterrarium |
Behältnisgröße | 30 x 30 x 30 cm |
Lebenserwartung | ♂ 4, ♀ 10 Monate |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Deroplatys truncata reicht von Thailand über die Malayische Halbinsel bis Sumatra, Java und Borneo. Sie bewohnen tropische Regenwälder, wo sie in Bodennähe auf Wurzeln, Baumstämmen und Sträuchern leben.
Terrarium und Haltung
Ein Terrarium bzw. Insektarium von der Größe 30 x 30 x 30 cm (L x B x H) kann als Richtwert empfohlen werden, bei Haltung einer Gruppe entsprechend größer. Am besten eignet sich ein Behältnis mit einer Abdeckung aus Gaze oder einem feinen Metallgitter, das an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden sollte.
Sie benötigen ein mit ausreichend Ästen, Rindenstücken und Wurzeln (Versteckplätze, Sichtschutz) strukturiertes Insektarium, einen mit einer Laubschicht bedeckten Bodengrund aus Sand-Erde-Gemisch (Terrarienhumus), der immer leicht feucht zu halten ist sowie ein kleines, flaches Trinkgefäß mit Wassergel oder eine Wattetränke. Zur Dekoration eignen sich künstliche oder lebende Pflanzen.
Das Insektarium sollte täglich am besten abends innen leicht mit Wasser fein besprüht werden. Staunässe sollte vermieden werden.
Temp. Tag: 25-30 °C | Temp. Nacht: 20-22 °C | Luftfeuchte: 60-80 % |
Die Beleuchtungsdauer sollte 12 Std. betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren.
Ernährung
Sie sind räuberisch und ergreifen blitzschnell mit ihren bedornten Fangbeinen auch sehr große Beutetiere. Das Futterangebot besteht entsprechend ihrer Größe aus Fruchtfliegen (Drosophila), Fliegen, Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Schaben, kleinen Spinnentieren etc. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden. Einige Tage vor, während und nach der Häutung verweigern sie die Nahrungsaufnahme. Während der Häutung dürfen keine räuberischen Futtertiere (z.B. Grillen) im Insektarium verbleiben, da in dieser Zeit die Tiere ungeschützt sind und selbst zur Beute werden können. Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Adulte Weibchen sind etwas größer und kräftiger als die schlankeren Männchen. Die Männchen besitzen 8, die Weibchen nur 6 Hinterleibssegmente. Weibchen sind ca. 4 Wochen nach der letzten Häutung (Imaginalhätung) geschlechtsreif, Männchen bereits nach ca. 3 Wochen.
Nach der mehrere Stunden dauernden Paarung legt das Weibchen nach 1-4 Wochen 3-6 Eipakete (Ootheken) meist auf Zweigen ab. Das Weibchen bewacht die Eier bis zum Schlüpfen. Bei einer Temperatur von ca 28-30 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 70-80 % schlüpfen nach etwa 5-7 Wochen 20-50 Nymphen. Sie sollten sofort mit kleinen Obstfliegen oder Mikroheimchen gefüttert werden, damit sie sich nicht gegenseitig fressen (Kannibalismus).
Nach der Imaginalhäutung leben die Weibchen noch bis zu 10 Monate, die Männchen etwa 3-4 Monate.
Wichtige Information
Eine Gruppenhaltung ist nur von Larven bis L4/L5 und adulten Männchen möglich.
Vor der Paarung sollte dem Weibchen ein großes Futtertier angeboten werden, um die Gefahr, dass es das Männchen frisst, zu verringern. Es ist empfehlenswert, Weibchen einzeln zu halten.
Sie verfügen aufgrund ihrer Körperform und Färbung sowie ihrer oft langanhaltenden Regungslosigkeit über eine sehr gute Tarnung und sind einem welken Blatt sehr ähnlich (Blatt-Mimese).
Vor dem Kauf sollte ein Insektarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Insektarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Alex Rinesch
Quellenangabe: ENGELMAN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch; EHRMANN (2002): Mantodea - Gottesanbeterinnen der Welt, Natur und Tier-Verlag