Riesenhorn-Vogelspinne (Ceratogyrus marshalli)

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Riesenhorn-Vogelspinne
Ceratogyrus marshalli
Riesenhorn-Vogelspinne (Ceratogyrus marshalli)
Name Riesenhorn-Vogelspinne
Name Lat. Ceratogyrus marshalli
Familie Vogelspinnen
Familie lat. Theraphosidae
Ordnung Webspinnen
Ordnung lat. Araneae
Verbreitung Afrika
Habitat Savanne
Tiergröße 5 cm
Ernährung Lebende Insekten
Temperature Tag 20-24 °C
Temperature Nacht 18-20 °C
Luftfeuchtigkeit 50-70 %
Verhalten Nachtaktiv; aggressiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 40 x 30 x 30 cm
Lebenserwartung 5-15 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die giftigen Riesenhorn-Vogelspinnen sind dämmerungs- bis nachtaktive Bodenbewohner. Sie sind in den Savannen von Simbabwe und Mosambik beheimatet, wo sie in zwischen Steinen und Wurzeln versteckten, selbstgegrabenen Höhlen leben.

Terrarium und Haltung

Für 1 Tier kann ein Terrarium mit einer Mindestgröße von 40 x 30 cm und einer Mindesthöhe von 30 cm als Richtwert empfohlen werden. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen ein mit Korkröhren, Wurzeln und Steinen (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, einen festen, 10-15 cm tiefen Bodengrund aus Sand-Lehm-Torf Gemisch, ein kleines, flaches Trinkgefäß und zur Dekoration künstliche oder getopfte Pflanzen (z.B. Ficus pumila, Scindapsus aureus). Ein kleiner Teil des Bodengrundes, vor allem die unteren Schichten, sind immer etwas feucht zu halten. Ein- bis zweimal wöchentlich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht die Tiere (Schockgefahr).

Temp. Tag: 20-24 °C Temp. Nacht: 18-20 °C Luftfeuchte: 50-70 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 8-12 Std. je nach Jahreszeit betragen. Eine herkömmliche Lichtquelle (Leuchtstoffröhre, Glühbirne) ist ausreichend. Speziallampen mit hohem UV-Anteil sind nicht notwendig.

Ernährung

Das Futterangebot sollte aus Grillen, Schaben, Heimchen, Maden und Heuschrecken sowie anderen Spinnentieren bestehen. Dem Beutetier wird mit den Beißwerkzeugen (Chelizeren) ein Verdauungssaft "injiziert", der die Eiweißbestandteile verflüssigt und die Beute kann so ausgesaugt werden (extrakorporale Verdauung). Jungtieren kann 1-2 mal pro Woche Futter angeboten werden, adulten Tieren nur alle ein bis zwei Wochen. Sie sollten auf keinen Fall überfüttert werden, wobei als Grundregel gilt, dass der Hinterleib (Abdomen) maximal die 1½ fache Größe des Vorderleibes (Cephalothorax) haben soll. Nicht angenommenes Futter muss nach 1-2 Tagen entfernt werden. Futterverweigerung kann auf eine natürliche Hungerphase oder auf eine bevorstehende Häutung hinweisen. Während der Häutung dürfen sich keine Futtertiere im Terrarium befinden, sie könnten die Spinne verletzen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die kleineren Männchenen sind an ihren zum Körper hin eingeklappten Bulben zu erkennen. Das Weibchen legt 4-5 Monate nach der Paarung mehrere 100 Eier in ihrer mit Gespinstfäden ausgekleideten Höhle ab. Die Eier werden zu einem dichten Kokon, in dem sich die Larven entwickeln, eingesponnen und vom Weibchen bewacht. Nach der dritten Häutung verlassen die Jungtiere die Höhle und ernähren sich selbstständig. Weibchen können 15 Jahre alt werden.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Verordnungen zur Haltung bzw. Halteverbote für dieses Tier in ihrem Bundesland bzw. ihrer Heimatgemeinde (z.B. Ordnungsamt). In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Sie sind sehr schnell und oft aggressiv, besitzen ein starkes Gift, aber keine Reizhaare. Der Biss ist sehr schmerzhaft und ist zum Teil mit sehr starken Schwellungen an der Bissstelle verbunden.  

Sie bauen sehr schöne und große Wohngespinste um ihre Höhle. Sie können gequetschte oder festgehaltene Beine an einer Sollbruchstelle abwerfen und diese nach 1-2 Häutungen vollständig regenerieren.  

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag; KLAAS (2007): Vogelspinnen- Herkunft, Pflege, Arten, Verlag Eugen Ulmer