Teppichschrecke (Neohirasea maerens)

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Teppichschrecke
Neohirasea maerens
Teppichschrecke (Neohirasea maerens)
Name Teppichschrecke
Name Lat. Neohirasea maerens
Familie Stabschrecken
Familie lat. Lonchodidae
Ordnung Gespenstschrecken
Ordnung lat. Phasmatodea
Verbreitung Vietnam
Habitat Wälder, Sträucher
Tiergröße 5-7 cm
Ernährung Rosengewächs Blätter
Temperature Tag 22-25 °C
Temperature Nacht 18-20 °C
Luftfeuchtigkeit 50-70 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 30 x 30 x 50 cm
Lebenserwartung 6-10 Monate
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die dämmerungs- bis nachtaktiven Teppichschrecken sind in Vietnam beheimatet. Dort leben die flügellosen Tiere auf Büschen und Sträuchern der tropischen Wälder.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Terrarium von L 30 x B 30 x H 50 cm für ein Paar oder eine kleine Gruppe. Am besten eignet sich ein Terrarium mit einer Abdeckung aus Gaze oder feinem Metallgitter. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen Klettermöglichkeiten, wie Korkrückwände, Zweige und Äste, die zugleich als Futterpflanzen dienen. Um diese länger frisch zu halten, sollten sie in enghalsigen, gut verschlossenen (Ertrinkungsgefahr), standfesten Behältern (z.B. Vase) gereicht werden. Als Bodengrund eignet sich Terrarienhumus oder eine Erde-Sand-Mischung bedeckt mit Moos, der immer leicht feucht gehalten werden sollte. Alle 1-2 Tage am besten abends sollte das Insektarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage. Zu hohe Luftfeuchtigkeit und Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Besonders wichtig ist eine gute Belüftung.  

Temp. Tag: 20-25 °C Temp. Nacht: 18-20 °C Luftfeuchte: 50-70 %

Obwohl die Tiere nachtaktiv sind, ist eine Lichtquelle ideal, die auch die notwendige Wärme produziert. Die Beleuchtungsdauer sollte je nach Jahreszeit 8-12 Stunden betragen. 

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus frischen Blättern von Brombeere, Heckenkirsche (Lonicera nitida), Goldregen, Hollunder und Efeu (Hedera helix) sowie Blättern von Farnen. Auch Blätter von anderen Rosen und Rosengewächsen, wie Rot- und Weißdorn, Himbeere, Johannisbeere, Wildrose etc. sowie die Blätter von Buche, Eiche, Linde, Hasel, Eukalyptus oder Edelkastanie werden individuell unterschiedlich angenommen. Brombeeren sind ideal als Futter im Winter, da diese grün bleiben. Durch das Besprühen der Futterpflanzen können die Tiere ihr Trinkbedürfnis stillen. Zusätzlich ist eine Dochttränke empfehlenswert. Abgefressene Äste, vertrocknete und verdorbene Blätter müssen regelmäßig entfernt werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert das Wohlbefinden der Tiere.

Fortpflanzung und Zucht

Die rötlich bis dunkelbraun gefärbten Männchen sind deutlich kleiner und schlanker als die hellbraunen Weibchen. Die Männchen haben weniger, aber etwas längere Dornen als die Weibchen.

Sie können sich geschlechtlich oder ungeschlechtlich durch Jungfernzeugung (Parthenogenese) fortpflanzen. Dabei entstehen Nachkommen aus unbefruchteten Eizellen. Die Schlupfrate ist bei der geschlechtlichen Vermehrung größer. Die Weibchen lassen die kugeligen, etwa 2 mm großen Eier auf den Boden fallen. Die Inkubationszeit beträgt ungefähr 4 Monate bei 20-25 °C. Die frisch geschlüpften Jungtiere sind etwa 9 mm lang und verharren tagsüber fast regungslos. Nach der letzten Häutung (Imaginalhäutung) leben die Tiere noch einige Monate.

Wichtige Information

Bei Bedrohung können die adulten Teppichschrecken aber auch die Nymphen ein rauchig riechendes Abwehrsekret ausscheiden, das zwar für den Menschen ungefährlich ist, dessen Gruch aber lange anhält. Die Tiere können verhältnismäßig schnell laufen.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können.

Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden. 

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft. 

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: SEILER, BRADLER, KOCH (2000): Ratgeber Phasmiden, Verlag Bede; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag