Geistermantis (Phyllocrania paradoxa)

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Geistermantis
Phyllocrania paradoxa
Geistermantis (Phyllocrania paradoxa)
Name Geistermantis
Name Lat. Phyllocrania paradoxa
Synonym Verdorrtes Blatt
Familie Blütenmantiden
Familie lat. Hymenopodidae
Ordnung Fangschrecken
Ordnung lat. Mantodea
Verbreitung Afrika
Habitat Savanne
Tiergröße 5 cm
Ernährung Fluginsekten
Temperature Tag 25-30 °C
Temperature Nacht 20-22 °C
Luftfeuchtigkeit 50-60 %
Verhalten Räuberisch
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Behältnis Trockenterrarium
Behältnisgröße 20 x 20 x 30 cm
Lebenserwartung 8-11 Monate
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven Geistermantis erstreckt sich über weite Teile Afrikas südlich der Sahara von Somalia bis Südafrika und Madagaskar. Sie bewohnen Baumsavannen und lichte Trockenwälder, wo sie gut getarnt auf Bäumen und Büschen leben.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Insektarium von 20 x 20 x 30 cm (L x B x H) für ein Tier. In einem größeren, reich strukturierten Behältnis ist auch Paar- bzw. Gruppenhaltung möglich. Am besten eignet sich ein Insektarium mit einer Abdeckung aus Gaze oder einem feinen Metallgitter, das an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen ein mit dünnen, auch waagrechten Kletterästen (Versteckplätze, Sichtschutz) nicht zu dicht strukturiertes Insektarium mit einer Korkrückwand sowie trockenheitsresistente, großblättrige Pflanzen und Äste mit trockenem Laub sowie einen Bodengrund aus Sand-Erde-Gemisch (Terrarienhumus) und  ein kleines, flaches Trinkgefäß mit Wassergel oder eine Wattetränke. Das Insektarium sollte alle 2-3 Tage innen leicht mit Wasser fein besprüht werden. Zuviel Feuchtigkeit wird nicht vertragen.

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 20-22 °C Luftfeuchte: 50-60 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 12 Std. betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren.

Ernährung

Sie sind räuberisch und ergreifen aus einer angewinkelten Lauerhaltung heraus blitzschnell mit ihren Fangbeinen das Beutetier, bevorzugt Fluginsekten. Das Futterangebot sollte aus Grillen, Heimchen, Fliegen (Drosophila) und Heuschrecken, Kleinschmetterlingen sowie kleinen Spinnentieren bestehen. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden. Einige Tage vor, während und nach der Häutung verweigern sie die Nahrungsaufnahme. Während der Häutung dürfen keine räuberischen Futtertiere (z.B. Grillen) im Insektarium verbleiben, da in dieser Zeit die Tiere ungeschützt sind und selbst zur Beute werden können.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter lassen sich anhand der Fühler und der Krone auf dem Kopf unterscheiden. Die Fühler des Männchens sind deutlich dicker und länger. Die Krone ist beim Weibchen eher gerade und beim Männchen s-förmig geschwungen. Männchen und die etwas massigeren Weibchen sind fast gleich groß.

Etwa 3 Wochen nach der Paarung legt das Weibchen im Abstand von 6-12 Tagen bis zu 10 längliche Eipakete (Ootheken) meist an Ästen ab. Nach etwa 4 Wochen schlüpfen bei einer Temperatur von ca. 25 °C und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60-70 % aus jedem Eipaket bis zu 50 Nymphen. Die Jungtiere sind nur wenige Millimeter lang, schwarz gefärbt und ähneln Ameisen (Mimikry). Sie sollten sofort mit kleinen Obstfliegen oder Mikroheimchen gefüttert werden, damit sie sich nicht gegenseitig fressen (Kannibalismus).

Nach der Imaginalhäutung sind die Tiere nach etwa 14 Tagen paarungsbereit. Danach leben die Männchen noch etwa 8 Monate, die Weibchen bis zu 11 Monaten.

Wichtige Information

Sie verfügen aufgrund ihrer Körperform und Färbung sowie ihrer oft langanhaltenden Regungslosigkeit über eine sehr gute Tarnung und mit ihren zahlreichen Körperanhängsel sind sie einem Blatt sehr ähnlich (Blatt-Mimese).

Zur Häutung hängen sie sich kopfüber ins Geäst oder an die Gitterabdeckung und gleiten aus ihrer alten Hülle. Daher benötigen sie mindestens eine Körperlänge an freiem Raum unter sich.

Vor dem Kauf sollte ein Insektarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Insektarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Serena Werle; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMAN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch