Silberner Rotstreifen-Tausendfüßer (Atopochetus dollfusii)

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Silberner Rotstreifen-Tausendfüßer
Atopochetus dollfusii
Silberner Rotstreifen-Tausendfüßer (Atopochetus dollfusii)
Name Silberner Rotstreifen-Tausendfüßer
Name Lat. Atopochetus dollfusii
Synonym Tonkinbolus dollfusii
Familie Schnurfüßer
Familie lat. Pachybolidae
Ordnung Tausendfüßer
Ordnung lat. Spirobolida
Verbreitung Südostasien
Habitat Tropenwald
Tiergröße 11 cm
Ernährung Detritivor, Obst, Gemüse
Temperature Tag 22-25 °C
Temperature Nacht 20-22 °C
Luftfeuchtigkeit 70-80 %
Verhalten Nachtaktiv
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 40 x 40 x 40 cm
Lebenserwartung 3-5 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Silbernen Rotstreifen-Tausendfüßer liegt in Thailand, Vietnam, Laos und Kambodscha. Sie bewohnen tropische Wälder und Plantagen.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Terrarium mit einer Mindestgröße von 40 x 40 x 40 cm (L x B x H). Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen einen 10-15 cm tiefen Bodengrund, der aus einer Mischung von Terrarienhumus, Laub (Eiche), verrottendem Pflanzenmaterial und kleinen Ästen, angereichert mit Kalk (z.B. zerriebener Sepia oder Vogelsand) bestehen sollte. Empfehlenswert ist, eine Drainageschicht (z.B. Kies), um ein Versumpfen des Bodengrundes zu verhindern. Dazu eine flache Wasserschale, Korkröhren und auf dem Boden gestapelte Aststücke aus Weichhölzern, die gleichzeitig als Versteckmöglichkeit und Nahrung dienen. Verrottete und gefressene Äste müssen regelmäßig ergänzt werden. Der gesamte Bodengrund ist immer feucht zu halten. Täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

 

Temp. Tag: 22-25 °C Temp. Nacht: 20-22 °C Luftfeuchte: 70-80 %

Die Bodentemperatur (keine Bodenheizung) sollte konstant 23 °C und die Beleuchtungsdauer je nach Jahreszeit 8-12 Stunden betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren.

Ernährung

Sie fressen vorwiegend verrottendes Pflanzenmaterial (Laub und Holz), ergänzt mit reifem Obst (besonders Banane), rohen Kartoffelscheiben, Salat und Gemüse (z.B. Zucchinistücke). Das Futter muss zum Aufbau des Hautpanzers mit einem Kalkpräparat oder z.B. Sepia angereichert (bestäubt) werden. Zur Deckung ihres Proteinbedarfs sollte gelegentlich Katzen-Dosenfutter, getrocknete Insekten (z.B. Heimchen) und besonders für Jungtiere Fisch-Flockenfutter angeboten werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden, bei den Männchen sind im 7. Segment die Beinpaare zu Gonopoden umgewandelt. Das Weibchen legt seine Eier innerhalb von ca. 4 Wochen in Ootheken ab. Die Inkubationszeit beträgt ca. 1-2 Monate. Die Larven bleiben einige Zeit im Bodengrund, wo sie sich von organischem Material ernähren, bevor sie an die Oberfläche kommen. Die Aufzucht der Larven ist sehr schwierig.

Die Lebenserwartung kann ca. 5 Jahre betragen.

Wichtige Information

Silberne Rotstreifen-Tausendfüßer können in jedem Terrarium mit entsprechendem Klima als Putzkolonne eingesetzt werden. Sie verwerten Futterreste und halten das Substrat locker.

Sie verfügen über ein Abwehrsekret, das bakterientötend und hautreizend wirkt. Bei Kontakt kann es zu Hautverfärbungen und allergischen Reaktionen, wie schmerzhafte Blasenbildung kommen. Betroffene Hautzonen sind sofort mit Wasser gründlich zu spülen. Auch das Einatmen der Dämpfe ist zu vermeiden. Das Tragen von Handschuhen wird empfohlen.

Der Transport der Tiere sollte nur in gut durchlüfteten, mit Substrat gefüllten Behältern erfolgen, da sie sich in Stresssituationen selbst und gegenseitig vergiften können.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag