Dorngespenstschrecke (Eurycantha calcarata)

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Dorngespenstschrecke
Eurycantha calcarata
Dorngespenstschrecke (Eurycantha calcarata)
Name Dorngespenstschrecke
Name Lat. Eurycantha calcarata
Familie Stabschrecken
Familie lat. Lonchodidae
Ordnung Gespenstschrecken
Ordnung lat. Phasmatodea
Verbreitung Neuguinea, Neukaledonien
Habitat Regenwald
Tiergröße 12-15 cm
Ernährung Blätter v. Rosengewächsen
Temperature Tag 25-30 °C
Temperature Nacht 22-24 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Nachtaktiv, friedlich
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 50 x 50 x 60 cm
Lebenserwartung 10-18 Monate
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die vorwiegend nachtaktiven Dorngespenstschrecken sind auf Neuguinea, Neukaledonien und auf den Salomonen beheimatet. Dort leben die flügellosen Tiere auf Büschen und Sträuchern der tropischen Regenwälder.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Terrarium von 50 x 50 x 60 cm (L x B x H) für ein Paar oder eine kleine Gruppe. Am besten eignet sich ein Terrarium mit einer Abdeckung aus Gaze oder feinem Metallgitter. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen Klettermöglichkeiten, wie Korkrückwände, Zweige und Äste, die zugleich als Futterpflanzen dienen. Um diese länger frisch zu halten, sollten sie in enghalsigen, gut verschlossenen (Ertrinkungsgefahr), standfesten Behältern (z.B. Vase) gereicht werden. Als Bodengrund eignet sich Terrarienhumus oder eine Erde-Sand-Mischung bedeckt mit Moos, der immer leicht feucht gehalten werden sollte. Alle 1-2 Tage am besten abends sollte das Insektarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Besonders wichtig ist eine gute Belüftung. 

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 22-24 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Obwohl die Tiere nachtaktiv sind, ist eine Lichtquelle ideal, die auch die notwendige Wärme produziert. Die Beleuchtungsdauer sollte je nach Jahreszeit 8-12 Stunden betragen. 

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus frischen Blättern von Brombeere, Heckenkirsche (Lonicera nitida), Goldregen, Hollunder und Efeu (Hedera helix) sowie Blättern von Farnen. Auch Blätter von anderen Rosen und Rosengewächsen, wie Rot- und Weißdorn, Himbeere, Johannisbeere, Wildrose etc. sowie die Blätter von Buche, Eiche, Linde, Hasel, Eukalyptus oder Edelkastanie werden individuell unterschiedlich angenommen. Brombeeren sind ideal als Futter im Winter, da diese grün bleiben. Durch das Besprühen der Futterpflanzen können die Tiere ihr Trinkbedürfnis stillen. Zusätzlich ist eine Dochttränke empfehlenswert. Abgefressene Äste, vertrocknete und verdorbene Blätter müssen regelmäßig entfernt werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert das Wohlbefinden der Tiere.

Fortpflanzung und Zucht

Die Weibchen sind größer und kräftiger als die schlankeren Männchen. Beide Geschlechter zeigen eine braune, fast schwarze oder grünliche Färbung und besitzen seitlich Dornen. Die Männchen haben einen besonders großen mittleren Dorn.

Etwa 2-3 Wochen nach der Paarung legen die Weibchen mit ihrem Legestachel etwa 8 mm lange braune Eier in den Bodengrund. Die Inkubationszeit beträgt ungefähr 3-4 Monate. Die frisch geschlüpften Jungtiere sind etwa 3 mm groß und meist beige bis grün gezeichnet. Nach der letzten Häutung (Imaginalhäutung) können die Tiere noch bis zu 18 Monate leben.

Wichtige Information

Zur Häutung hängen sie sich kopfüber ins Geäst oder an die Gitterabdeckung und gleiten aus ihrer alten Hülle. Daher benötigen sie mindestens eine ganze Körperlänge samt Beinen an freiem Raum unter sich.

Die Männchen stellen sich bei Bedrohung oder Störung auf ihre Vorderbeine und klappen bei Berührung ihre bedornten Hinterbeine zusammen, was zu unangenehmen Wunden führen kann.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können.

Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden. 

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft. 

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: SEILER, BRADLER, KOCH (2000): Ratgeber Phasmiden, Verlag Bede; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag