Kaiserskorpion (Pandinus imperator)

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Kaiserskorpion
Pandinus imperator
Kaiserskorpion (Pandinus imperator)
Name Kaiserskorpion
Name Lat. Pandinus imperator
Familie Skorpione
Familie lat. Scorpionidae
Ordnung Skorpione
Ordnung lat. Scorpiones
Verbreitung West-, Zentralafrika
Habitat Feuchtsavanne
Tiergröße 15-20 cm
Ernährung Insekten
Temperature Tag 25-30 °C
Temperature Nacht 20-22 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Nachtaktiv
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 50 x 30 x 30 cm
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die nachtaktiven Kaiserskorpione sind in West- und Zentralafrika, von Mauretanien über Nigeria bis in die Demokratische Republik Kongo weit verbreitet. Sie leben in den Feuchtsavannen und tropischen Regenwäldern, wo sie tiefe selbstgegrabene oder natürliche Höhlen bewohnen.

Terrarium und Haltung

Für 1 Tier kann ein Terrarium von L 50 x B 30 x H 30 cm empfohlen werden. Für eine Paar- oder Gruppenhaltung muss das Terrarium entsprechend erweitert werden. Das Terrarium sollte an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Das Terrarium sollte mit Steinen, Korkröhren, Rindenstücken, Wurzeln und Ästen (Versteckplätze) strukturiert sein. Sie benötigen eine kleine, flache Trinkschale und einen zum Graben geeigneten, mindestens 10-15 cm tiefen Bodengrund aus Sand-Lehm-Torf Gemisch. Der Bodengrund ist immer leicht feucht zu halten. Staunässe und Schimmel ist unbedingt zu vermeiden. Zur Dekoration können künstliche oder getopfte Pflanzen (z.B. Ficus repens, Scindapsus aureus) verwendet werden. Einmal täglich, am besten abends sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 20-22 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 8-12 Std. je nach Jahreszeit betragen, ist aber für die nachtaktiven Tiere nicht unbedingt erforderlich. Auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus Grillen, Schaben, Heimchen, Maden und Heuschrecken sowie anderen Arthropoden. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur in geringen Mengen an adulte Tiere, nicht aber an Jungtiere verfüttert werden.

Mit Obst und Honigwasser als Nahrung für die Futtertiere kann deren Qualität aufgewertet werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben der Futtertiere). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 1-2 mal wöchentlich Futter anzubieten. Die Fütterung sollte nur abends erfolgen. Hungrige Skorpione halten ihre Pedipalpenscheren weit geöffnet und suchen aktiv nach Futter. Trinkwasser muss immer verfügbar sein. Sie trinken viel, vor allem tragende Weibchen, und bleiben oft am Rand der Wasserschale sitzen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Der Geschlechtsunterschied lässt sich nur schwer erkennen. Die Geschlechtsöffnung ist beim Weibchen herzförmig, beim Männchen oval.

Beim "Paarungstanz", der einem Ringkampf ähnlich ist, wird ein Spermienpaket (Spermatophore) übergeben. Weibchen können auch ohne weitere Paarung mehrmals Nachwuchs gebären (Samenspeicherung). Nach einer Tragezeit von 12-15 Monaten bringt das Weibchen 15-20 Jungtiere zur Welt. Die weißen, kaum beweglichen Jungtiere finden für mindestens 2 Wochen, bis nach der 2. Häutung, am Rücken des Muttertieres Schutz vor Fressfeinden. Erst dann beginnen sie selbstständig zu fressen. Kleine Grillen und Heimchen eignen sich als Aufzuchtfutter.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Halteverbote oder Genehmigungen zur Haltung gefährlicher Tiere in ihrem Bundesland oder ihrer Gemeinde (z.B. Ordnungsamt).

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Beim Hantieren im Terrarium ist Vorsicht geboten. Sie sind kaum aggressiv und nur schwach giftig, die Giftwirkung ähnelt der eines Bienenstiches. Allerdings kann der Stich selbst starke Schmerzen verursachen. Zum Umsetzen werden die Tiere mit einer ca. 30 cm langen Futterpinzette am Hinterende und nicht am Vorderkörper (Verletzungsgefahr) ergriffen.

Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden. Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Serena Werle; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; WATZ (2008): Skorpione im Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut, Wirbellose, Verlag Harri Deutsch