Riesen-Tausendfüßer (Archispirostreptus gigas)

Aus Pet Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Riesen-Tausendfüßer
Archispirostreptus gigas
Riesen-Tausendfüßer (Archispirostreptus gigas)
Name Riesen-Tausendfüßer
Name Lat. Archispirostreptus gigas
Synonym Afrikanischer Riesentausendfuß
Familie Spirostreptiden
Familie lat. Spirostreptidae
Ordnung Tausendfüßer
Ordnung lat. Spirostreptida
Verbreitung SO-Afrika
Habitat Wälder, Baumsavannen
Tiergröße 17-30 cm
Ernährung Totholz, Laub, Gemüse, Obst
Temperature Tag 22-29 °C
Temperature Nacht 18-22 °C
Luftfeuchtigkeit 50-70 %
Verhalten Nachtaktiv, friedlich
Haltung Einzeln, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Behältnis Halbfeuchtinsektarium
Behältnisgröße 50 x 40 x 40 cm
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Riesen-Tausendfüßer erstreckt sich von Somalia und Tansania bis nach Südafrika. Sie bewohnen feuchte Wälder und Baumsavannen mit ausgeprägten Trocken- und Regenzeiten.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Terrarium mit einer Mindestgröße von 50 x 40 x 40 cm (L x B x H). Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen einen 10-15 cm tiefen Bodengrund, der aus einer Mischung von Terrarienhumus, Laub (Eiche), verrottendem Pflanzenmaterial und kleinen Ästen, angereichert mit Kalk (z.B. zerriebener Sepia oder Vogelsand) bestehen sollte. Empfehlenswert ist, eine Drainageschicht (z.B. Kies), um ein Versumpfen des Bodengrundes zu verhindern. Dazu eine flache Wasserschale, Korkröhren und auf dem Boden gestapelte Aststücke aus Weichhölzern, die gleichzeitig als Versteckmöglichkeit und Nahrung dienen. Verrottete und gefressene Äste müssen regelmäßig ergänzt werden. Der gesamte Bodengrund ist immer feucht zu halten. Täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

 

Temp. Tag: 22-29 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Luftfeuchte: 50-70 %

Die Bodentemperatur (keine Bodenheizung) sollte konstant ca. 25 °C und die Beleuchtungsdauer je nach Jahreszeit 8-12 Stunden betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren.

Ernährung

Sie fressen vorwiegend verrottendes Pflanzenmaterial (Laub und Holz), ergänzt mit reifem Obst (besonders Banane), rohen Kartoffelscheiben, Salat und Gemüse (z.B. Zucchinistücke). Das Futter muss zum Aufbau des Hautpanzers mit einem Kalkpräparat oder z.B. Sepia angereichert (bestäubt) werden. Zur Deckung ihres Proteinbedarfs sollte gelegentlich Katzen-Dosenfutter, getrocknete Insekten (z.B. Heimchen) und besonders für Jungtiere Fisch-Flockenfutter angeboten werden.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter lassen sich anhand des 7. Beinpaares unterscheiden, das bei Männchen zu Gonopoden ausgebildet ist.

Das Weibchen legt seine Eier (bis zu 700) innerhalb von ca. 4 Wochen in Ootheken ab. Bei einer Temperatur von 24-26 °C beträgt die Inkubationszeit 1-2 Monate. Die Larven bleiben bis nach der 2. Häutung im Bodengrund, wo sie sich von organischem Material ernähren, bevor sie an die Oberfläche kommen. Die Geschlechtsreife erreichen sie nach 3-4 Jahren.

Wichtige Information

Sie können in jedem Terrarium mit entsprechendem Klima als Putzkolonne eingesetzt werden. Sie verwerten Futterreste, halten das Substrat locker und beseitigen sogar Schimmel!

Sie verfügen über ein Abwehrsekret, das bakterientötend und hautreizend wirkt. Bei Kontakt kann es zu Hautverfärbungen und allergischen Reaktionen, wie schmerzhafte Blasenbildung kommen. Betroffene Hautzonen sind sofort mit Wasser gründlich zu spülen. Auch das Einatmen der Dämpfe ist zu vermeiden. Das Tragen von Handschuhen wird empfohlen.

Der Transport der Tiere sollte nur in gut durchlüfteten, mit Substrat gefüllten Behältern erfolgen, da sie sich in Stresssituationen selbst und gegenseitig vergiften können.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Serena Werle; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag