Herkuleskäfer (Dynastes hercules)

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Herkuleskäfer
Dynastes hercules
Herkuleskäfer (Dynastes hercules)
Name Herkuleskäfer
Name Lat. Dynastes hercules
Familie Blatthornkäfer
Familie lat. Scarabaeidae
Ordnung Käfer
Ordnung lat. Coleoptera
Verbreitung Zentral-, Südamerika
Habitat Tropenwälder
Tiergröße 80-175 mm
Ernährung Obst, Beetle Jelly, Ahornsirup
Temperature Tag 22-25 °C
Temperature Nacht 18-22 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Nachtaktiv; ♂ territorial
Haltung Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 50 x 30 x 40 cm
Lebenserwartung 2-4 Monate
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der nachtaktiven Herkuleskäfer erstreckt sich von Zentralamerika bis ins nördliche Südamerika. Dort bewohnen sie die tropischen Berg- und Regenwälder.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Terrarium von z. B. 50 x 30 x 40 cm (L x B x H). Am besten eignet sich ein Klappdeckel-Terrarium oder ein Aquarium mit einem dicht schließenden Deckel aus feinstem Gaze. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne direkter Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. 

Der mindestens 15-20 cm tiefe Bodengrund sollte aus einem leicht feuchten Laubwald- oder Terrarienhumus, gemischt mit ein wenig weißfaulem Holz, bestehen, wobei die unterste Schicht (ca. 5 cm) gut gepresst sein sollte. Darauf etwas Laub zur Abdeckung (Unterschlupf- und Versteckmöglichkeiten) und/oder z.B. Flake Soil, einige Äste zum Klettern und Aufrichten sowie Rindenstücke oder Moospolster zur Erhaltung der Luftfeuchtigkeit.

Mehrmals pro Woche sollte das Terrarium innen fein besprüht werden (Luftfeuchtigkeit), Staunässe und Schimmel ist unbedingt zu vermeiden. 

Temp. Tag: 22-25 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 8-10 Std. betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren ergänzt mit Strahlern, die die notwendige Wärme erzeugen.

Ernährung

Das Futter für adulte Käfer (Imagines) besteht aus reifem Obst, besonders eignen sich Bananen, Äpfel, Birnen und Mangos, Ahornsirp, Beetle Jelly und Blütenpollen. Mit Obst und Ahornsirup decken sie ihren Flüssigkeitsbedarf. Nicht geeignet sind Zitrusfrüchte.

Die Larven ernähren sich von Laubwaldhumus und weißfaulem Holz, zur besseren Aufnahme möglichst fein geschreddert, bzw. von Fertigprodukten aus fermentiertem Holzsubstrat (z.B. Flake Soil). Eine mäßige Zufütterung (max. halber Teelöffel pro Woche) von gemahlenen Seidenraupenpuppen fördert das Wachstum.

Empfehlenswert ist zwei- bis dreimal wöchentlich zu füttern, zu geringe Fütterung führt unter den Larven zu Kannibalismus. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen sind größer als die Weibchen und leicht an ihren markanten Kopfhörnern zu erkennen.

Nach der Paarung legt das Weibchen die Eier im Bodensubstrat ab. Die Generationsdauer beträgt temperaturabhängig 24-36 Monate.

Bei Temperaturen unter 15 °C findet keine Fortpflanzung statt.

Wichtige Information

Die Kopfhörner dienen den Männchen als Waffe beim Kampf um Weibchen und sie erzeugen mit Hinterleib und Deckflügel Stridulationsgeräusche.

Wichtig ist ein gewisser Feuchtigkeitsanteil in der Nahrung, denn die Tiere nehmen nur über ihre Nahrung die benötigte Flüssigkeit zu sich.

Ein ausreichend tiefer Bodengrund ist wesentlich, da das Substrat für die Larven gleichzeitig Futter und Lebensraum darstellt. Das Substrat sollte einen hohen Proteingehalt haben. Ein regelmäßiger Substrataustausch ist notwendig, wobei die Intervalle je nach Besatz mehere Monate betragen können.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Ulmer Verlag; ENGELMAN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch