Rosa Zwergvogelspinne (Kochiana brunnipes)

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Rosa Zwergvogelspinne
Kochiana brunnipes
Rosa Zwergvogelspinne (Kochiana brunnipes)
Name Rosa Zwergvogelspinne
Name Lat. Kochiana brunnipes
Familie Vogelspinnen
Familie lat. Theraphosidae
Ordnung Webspinnen
Ordnung lat. Araneae
Verbreitung Südamerika
Habitat Wälder
Tiergröße 2,5-3 cm
Ernährung Lebende Insekten
Temperature Tag 25-28 °C
Temperature Nacht 20-22 °C
Luftfeuchtigkeit 70-80 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 20 x 20 x 30 cm
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die giftigen, bodenbewohnenden Rosa Zwergvogelspinnen sind in den Wäldern Brasiliens weit verbreitet. Sie leben in selbstgegrabenen Wohnröhren oder verlassenen Nagerbauten und sind als Kulturfolger auch auf Viehweiden und an Waldrändern zu finden.

Terrarium und Haltung

Für 1 Tier kann ein Terrarium mit einer Mindestgröße von 40 x 30 cm und einer Mindesthöhe von 30 cm als Richtwert empfohlen werden. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Sie benötigen ein mit Korkröhren, Wurzeln und Steinen (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, einen festen, 10-15 cm tiefen Bodengrund aus Sand-Lehm-Torf Gemisch, ein kleines, flaches Trinkgefäß und zur Dekoration künstliche oder getopfte Pflanzen (z.B. Ficus pumila, Scindapsus aureus). Ein Teil des Bodengrundes, vor allem die unteren Schichten, sind immer etwas feucht zu halten. Mehrmals wöchentlich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht die Tiere (Schockgefahr).

Temp. Tag: 25-28 °C Temp. Nacht: 20-22 °C Luftfeuchte: 70-80 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 8-12 Std. je nach Jahreszeit betragen. Eine herkömmliche Lichtquelle ist ausreichend. Speziallampen mit hohem UV-Anteil sind nicht notwendig.

Ernährung

Das Futterangebot sollte aus Grillen, Schaben, Heimchen, Maden und Heuschrecken bestehen. Dem Beutetier wird mit den Beißwerkzeugen (Chelizeren) ein Verdauungssaft "injiziert", der die Eiweißbestandteile verflüssigt und die Beute kann so ausgesaugt werden (extrakorporale Verdauung). Jungtieren kann 1-2 mal pro Woche Futter angeboten werden, adulten Tieren nur alle 1-2 Wochen. Sie sollten auf keinen Fall überfüttert werden, wobei als Grundregel gilt, dass der Hinterleib (Abdomen) maximal die 1½-fache Größe des Vorderleibes (Cephalothorax) haben soll. Nicht angenommenes Futter muss nach 1-2 Tagen entfernt werden. Futterverweigerung kann auf eine natürliche Hungerphase oder auf eine bevorstehende Häutung hinweisen. Während der Häutung dürfen sich keine Futtertiere im Terrarium befinden, sie könnten die Spinne verletzen.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die kleineren Männchen sind an ihren zum Körper hin eingeklappten Bulben zu erkennen. Das Weibchen legt etwa 2 Monate nach der Paarung bis zu 500 Eier in ihrer mit Gespinstfäden ausgekleideten Höhle ab. Die Eier werden zu einem dichten Kokon, in dem sich die Larven entwickeln, eingesponnen und vom Weibchen bewacht. Nach der dritten Häutung verlassen die Jungtiere die Höhle und ernähren sich selbstständig. Weibchen können über 10 Jahre alt werden.

Anzeigepflicht

Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Verordnungen zur Haltung bzw. Halteverbote für dieses Tier in ihrem Bundesland bzw. ihrer Heimatgemeinde (z.B. Ordnungsamt). In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Sie sind friedliche aber schreckhafte Vogelspinnen. Zur Verteidigung schleudern sie Reizhaare mit ihren Hinterbeinen gegen den Angreifer (bombardieren). Diese rufen Hautreizungen hervor und können in den Augen u.U. Hornhautschädigungen verursachen sowie asthmaähnliche Symptome. Vorsicht ist auch bei der Reinigung des Terrariums geboten, da Reizhaare vom Bodengrund aufgewirbelt werden können (Schutzbrille). Ein Biss ist sehr schmerzhaft, das Gift entspricht dem einer Biene oder Wespe.

Gequetschte oder festgehaltene Beine können an einer Sollbruchstelle abgeworfen werden und regenerieren sich nach 1-2 Häutungen wieder vollständig.

Die Qualität der Futtertiere kann durch die Gabe von Obst und Honigwasser aufgewertet werden.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag