Afrikanische Riesengottesanbeterin (Sphodromantis viridis)
Afrikanische Riesengottesanbeterin Sphodromantis viridis | |
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Name | Afrikanische Riesengottesanbeterin |
Name Lat. | Sphodromantis viridis |
Synonym | Grüne Gottesanbeterin |
Familie | Mantiden |
Familie lat. | Mantidae |
Ordnung | Fangschrecken |
Ordnung lat. | Mantodea |
Verbreitung | Afrika |
Habitat | Savanne |
Tiergröße | 8-10 cm |
Ernährung | Fluginsekten |
Temperature Tag | 25-30 °C |
Temperature Nacht | 20-22 °C |
Luftfeuchtigkeit | 50-60 % |
Verhalten | Räuberisch |
Haltung | Einzeln |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 20 x 20 x 30 cm |
Lebenserwartung | 4-8 Monate |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven Afrikanischen Riesengottesanbeterin erstreckt sich über weite Teile von Westafrika bis zur nordafrikanischen Mittelmeerküste. Sie bewohnen Strauchsavannen und lichte Trockenwälder, wo sie im Geäst von Bäumen und Büschen oder auf Gräsern leben.
Terrarium und Haltung
Für ein Weibchen kann ein Insektarium von 20 x 20 x 30 cm (L x B x H), für eine Gruppe von bis zu 5 Männchen 30 x 30 x 50 cm, als Richtwert empfohlen werden, das an einem ruhigen Platz ohne direkter Sonneneinstrahlung aufgestellt werden sollte. Empfehlenswert ist eine Abdeckung aus Gaze oder feinem Metallgitter.
Sie benötigen ein mit dünnen, auch waagrechten Kletterästen (Versteckplätze, Sichtschutz) nicht zu dicht strukturiertes Insektarium mit einer Korkrückwand, einem Bodengrund aus Sand-Erde-Gemisch (Terrarienhumus) sowie ein kleines, flaches Trinkgefäß mit Wassergel oder eine Wattetränke.
Zur Dekoration eignen sich künstliche oder lebende Pflanzen (z.B. Ficus pumila, Scindapsus aureus) und Äste mit trockenem Laub. Das Insektarium sollte alle 2-3 Tage innen leicht mit Wasser fein besprüht werden. Zuviel Feuchtigkeit wird nicht vertragen.
Temp. Tag: 25-30 °C | Temp. Nacht: 20-22 °C | Luftfeuchte: 50-60 % |
Die Beleuchtungsdauer sollte max. 12 Std. betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren.
Ernährung
Sie sind räuberisch und ergreifen aus einer angewinkelten Lauerhaltung heraus blitzschnell mit ihren Fangbeinen das Beutetier, bevorzugt Fluginsekten. Das Futterangebot sollte aus Grillen, Fliegen (Drosophila, Gold- und Stubenfliegen) sowie Heuschrecken, Motten und Falter, etc. bestehen. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden. Einige Tage vor, während und nach der Häutung verweigern sie die Nahrungsaufnahme. Während der Häutung dürfen keine räuberischen Futtertiere (z.B. Grillen) im Insektarium verbleiben, da in dieser Zeit die Tiere ungeschützt sind und selbst zur Beute werden können.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Weibchen sind größer und kräftiger als die schlankeren Männchen. Die Männchen besitzen 8, die Weibchen nur 6 Hinterleibssegmente.
Etwa 3 Wochen nach der Paarung legt das Weibchen das erste Eipaket (Oothek) ab. Im Abstand von 2-4 Wochen folgen 5-6 weitere. Nach etwa 4-6 Wochen schlüpfen bei einer Temperatur von 25-30 °C 100-250 Nymphen. Die Jungtiere sind nur wenige Millimeter lang, schwarz gefärbt und ähneln Ameisen (Mimikry). Sie sollten sofort mit kleinen Obstfliegen oder Mikroheimchen gefüttert werden, damit sie sich nicht gegenseitig fressen (Kannibalismus).
Nach der Imaginalhäutung sind die Tiere nach etwa 4 Wochen paarungsbereit.
Wichtige Information
Vor der Paarung sollte dem Weibchen ein großes Futtertier angeboten werden, um die Gefahr, dass es das Männchen frisst, zu verringern. Es ist empfehlenswert, Weibchen einzeln zu halten.
Sie verfügen aufgrund ihrer Körperform und Färbung sowie ihrer oft langanhaltenden Regungslosigkeit über eine sehr gute Tarnung und sind einem Blatt sehr ähnlich (Blatt-Mimese).
Zur Häutung hängen sie sich kopfüber ins Geäst oder an die Gitterabdeckung und gleiten aus ihrer alten Hülle. Daher benötigen sie mindestens eine Körperlänge an freiem Raum unter sich.
Vor dem Kauf sollte ein Insektarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Insektarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMAN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch