Karibik-Landeinsiedlerkrebs (Coenobita clypeatus)

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Karibik-Landeinsiedlerkrebs
Coenobita clypeatus
Karibik-Landeinsiedlerkrebs (Coenobita clypeatus)
Name Karibik-Landeinsiedlerkrebs
Name Lat. Coenobita clypeatus
Familie Landeinsiedlerkrebse
Familie lat. Coenobitidae
Ordnung Zehnfußkrebse
Ordnung lat. Decapoda
Verbreitung Westatlantik
Habitat Mangroven, Strände
Tiergröße 4-6 cm
Ernährung Omnivor
Temperature Tag 22-28 °C
Temperature Nacht 18-22 °C
Luftfeuchtigkeit 70-90 %
Verhalten Nachtaktiv, friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 60 x 40 x 40 cm
Lebenserwartung N/A
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die Karibik-Landeinsiedlerkrebse sind an den Küsten des tropischen Westatlantiks, von Florida über die Bermudas bis Venezuela weit verbreitet. Sie leben ausschließlich terrestrisch in Mangrovensümpfen sowie in Strandnähe, wo sie sich tagsüber in Höhlen und unter Wurzeln versteckt halten. Ihre Färbung ist entsprechend ihrem Verbreitungsgebiet sehr variabel.

Terrarium und Haltung

Sie benötigen ein Feuchtterrarium mit Höhlen und Wurzeln als Versteckmöglichkeiten und einen mit etwas Laub und Moos bedeckten Bodengrund aus einer Sand-Erde oder einer Sand-Kokosfaser-Mischung, der immer etwas feucht gehalten werden sollte und mind. 10 cm tief ist, damit sich die Tiere eingraben und ungestört häuten können. Auch müssen immer mehrere leere Schneckenhäuser unterschiedlicher Größe für jedes Tier zur Verfügung stehen. Zur Wasserversorgung ist für Süß- und Meerwasser je eine flache Schale mit Kletterhilfe anzubieten. Mindestens einmal täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage. 

Temp. Tag: 22-28 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Luftfeuchte: 70-90 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren. Eine spezielle UV-Lampe ist nicht erforderlich.

Ernährung

Sie sind Allesfresser und vertilgen auch Aas. Das Futterangebot besteht aus Gemüse (Erbsen, Karotten, Zucchini, Brokkoli, Salat etc.), Obst (Apfel, Birne, Banane etc.) und Sämereien, ergänzt mit hochwertigem, handelsüblichem Feuchtfutter für Landeinsiedlerkrebse. Gelegentlich kann auch Fisch-, Garnelen- oder Muschelfleisch angeboten werden. Je nach individuellen Vorlieben variiert die Zusammenstellung. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen (Sepiaschale, Calcium-Pulver) und Vitaminen (Bestauben des Futters).

Nicht angenommenes Futter sollte nach 4-5 Stunden entfernt werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Nachzucht ist noch nicht gelungen. Die Paarung, meist von Juli bis Augsut, findet an Land statt indem das Männchen das Weibchen auf den Rücken dreht und ein Spermapaket übergibt. Die männlichen Geschlechtsöffnungen sind auf den Hüften (Coxon) der 5., die weiblichen auf den Hüften der 3. Laufbeine. Das Weibchen setzt nach ca. 1 Monat bei Neumond die Eier in der Brandungszone ab, worauf die Larven sofort im Meerwasser schlüpfen. Die Larven leben planktonisch im Meerwasser, durchlaufen in 3-4 Wochen mehrere Entwicklungsstufen und müssen nach weiteren 3-4 Wochen ein geeignetes Schneckenhaus gefunden haben um an Land zu gehen und die Häutung zum Jungkrebs durchzuführen.

Wichtige Information

Sie müssen ihre Atmungsorgane immer feucht halten und tragen dazu einen Wasservorrat in der Schneckenschale mit sich. Einsiedlerkrebse schützen ihren Hinterleib in Schneckenhäusern, die sie mit sich herumtragen. Nach jeder Wachstumshäutung muss ein größeres Schneckengehäuse gesucht werden. Dabei kann es zu innerartlicher Aggression unter den Krebsen kommen. Im Terrarium müssen immer leere Schneckenhäuser zur Verfügung stehen, denn die Krebse sind immer auf der Suche nach einem "besseren" Gehäuse.

Die Häutung kann mehrere Wochen dauern. Während dieser Zeit dürfen die Tiere nicht gestört oder ausgegraben werden. Das kann zu Missbildungen oder gar zum Tode führen. 

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch