Kolumbianische Riesen-Vogelspinne (Megaphobema robustum)

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Kolumbianische Riesen-Vogelspinne
Megaphobema robustum
Kolumbianische Riesen-Vogelspinne (Megaphobema robustum)
Name Kolumbianische Riesen-Vogelspinne
Name Lat. Megaphobema robustum
Familie Vogelspinnen
Familie lat. Theraphosidae
Ordnung Webspinnen
Ordnung lat. Araneae
Verbreitung Südamerika
Habitat Wälder
Tiergröße 9 cm
Ernährung Lebende Insekten
Temperature Tag 20-24 °C
Temperature Nacht 18-22 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Nachtaktiv; semi-aggressiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 40 x 30 x 40 cm
Lebenserwartung 5-15 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die giftigen Kolumbianischen Riesen-Vogelspinnen sind nachtaktive Bodenbewohner, die in den waldreichen, über 2.500 m gelegenen Gebieten um Bogota (Kolumbien) beheimatet sind, in der es ausgeprägte Trocken- und Regenzeiten gibt. Dort leben die scheuen Tiere in selbstgegrabenen Höhlen.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Terrarium von mindestens 40 x 30 x 40 cm (L x B x H) für 1 Tier. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen ein mit Korkröhren und Wurzeln (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, einen grabefähigen, mind. 10-15 cm tiefen Bodengrund aus Sand-Erde-Torf Gemisch oder Terrarienhumus, ein kleines, flaches Trinkgefäß und zur Dekoration künstliche oder getopfte Pflanzen (z.B. Ficus pumila, Scindapsus aureus). Ein Teil des Bodengrundes, vor allem die unteren Schichten, sind immer etwas feucht zu halten. Täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 20-24 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Luftfeuchte: 60-80 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung oder Heizmatten. Die Beleuchtungsdauer sollte 8-12 Std. je nach Jahreszeit betragen. Eine herkömmliche Lichtquelle (Leuchtstoffröhre, Glühbirne) ist ausreichend. Speziallampen mit hohem UV-Anteil sind nicht notwendig.

Ernährung

Das Futterangebot sollte aus Grillen, Schaben, Heimchen, Maden und Heuschrecken sowie anderen Spinnentieren bestehen. Dem Beutetier wird mit den Beißwerkzeugen (Chelizeren) ein Verdauungssaft "injiziert", der die Eiweißbestandteile verflüssigt und die Beute kann so ausgesaugt werden (extrakorporale Verdauung). Jungtieren kann 1-2 mal pro Woche Futter angeboten werden, adulten Tieren nur alle ein bis zwei Wochen. Sie sollten auf keinen Fall überfüttert werden, wobei als Grundregel gilt, dass der Hinterleib (Abdomen) maximal die 1½ fache Größe des Vorderleibes (Cephalothorax) haben soll. Nicht angenommenes Futter muss nach 1-2 Tagen entfernt werden. Futterverweigerung kann auf eine natürliche Hungerphase oder auf eine bevorstehende Häutung hinweisen. Während der Häutung dürfen sich keine Futtertiere im Terrarium befinden, sie könnten die Spinne verletzen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die kleineren Männchen sind an ihren zum Körper hin eingeklappten Bulben zu erkennen. Das Weibchen legt 4-5 Monate nach der Paarung bis zu 80 Eier in ihrer mit Gespinstfäden ausgekleideten Höhle ab. Die Eier werden zu einem dichten Kokon, in dem sich die Larven entwickeln, eingesponnen und vom Weibchen bewacht. Nach der dritten Häutung verlassen die Jungtiere die Höhle und ernähren sich selbstständig. Die Lebenswerwartung von Weibchen kann 20 Jahre betragen.

Anzeigepflicht

Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Verordnungen zu Haltung bzw. Halteverbote für dieses Tier in Ihrem Bundesland bzw. Ihrer Heimatgemeinde (z.B. Ordnungsamt).

In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Sie sind sehr scheu und reagieren empfindlich auf Störungen. Zur Verteidigung schleudern sie Reizhaare mit ihren Hinterbeinen gegen den Angreifer (bombardieren). Diese rufen Hautreizungen hervor und können in den Augen u.U. Hornhautschädigungen verursachen sowie asthmaähnliche Symptome. Vorsicht ist auch bei der Reinigung des Terrariums geboten, da Reizhaare vom Bodengrund aufgewirbelt werden können (Schutzbrille). Ein Biss ist sehr schmerzhaft, das Gift entspricht dem einer Biene oder Wespe. Gequetschte oder festgehaltene Beine können an einer Sollbruchstelle abgeworfen werden und regenerieren sich nach 1-2 Häutungen wieder vollständig.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag; KLAAS (2007): Vogelspinnen- Herkunft, Pflege, Arten, Verlag Eugen Ulmer