Rote Usambara-Vogelspinne (Pterinochilus murinus)
Rote Usambara-Vogelspinne Pterinochilus murinus | |
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Name | Rote Usambara-Vogelspinne |
Name Lat. | Pterinochilus murinus |
Synonym | Orangefarbene Pavianspinne |
Familie | Vogelspinnen |
Familie lat. | Theraphosidae |
Ordnung | Webspinnen |
Ordnung lat. | Araneae |
Verbreitung | Afrika |
Habitat | Trockensavanne |
Tiergröße | 5 cm |
Ernährung | Lebende Insekten |
Temperature Tag | 20-24 °C |
Temperature Nacht | 18-20 °C |
Luftfeuchtigkeit | 40-60 % |
Verhalten | Nachtaktiv; aggressiv |
Haltung | Einzeln |
Schwierigkeitsgrad | Spezialisten |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 40 x 30 x 40 cm |
Lebenserwartung | 5-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die sehr giftigen Roten Usambara-Vogelspinnen sind dämmerungs- bis nachtaktive Bodenbewohner, die gelegentlich auch in Büschen anzutreffen sind. Sie sind in den buschbestandenen Trockensavannen im tropischen Afrika bis Südafrika beheimatet.
Terrarium und Haltung
Für 1 Tier kann ein Terrarium mit einer Mindestgröße von 40 x 30 cm und einer Mindesthöhe von 40 cm als Richtwert empfohlen werden. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.
Sie benötigen ein mit Korkröhren, Wurzeln und Steinen (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, einen festen, 10-15 cm tiefen Bodengrund aus Sand-Lehm-Torf Gemisch, ein kleines, flaches Trinkgefäß und zur Dekoration künstliche oder getopfte Pflanzen (z.B. Ficus pumila, Scindapsus aureus). Ein kleiner Teil des Bodengrundes, vor allem die unteren Schichten, sind immer etwas feucht zu halten. Ein- bis zweimal wöchentlich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht die Tiere (Schockgefahr).
Temp. Tag: 20-24 °C | Temp. Nacht: 18-20 °C | Luftfeuchte: 40-60 % |
Die Beleuchtungsdauer sollte 8-12 Std. je nach Jahreszeit betragen. Eine herkömmliche Lichtquelle (Leuchtstoffröhre, Glühbirne) ist ausreichend. Speziallampen mit hohem UV-Anteil sind nicht notwendig.
Ernährung
Das Futterangebot sollte aus Grillen, Schaben, Heimchen, Maden und Heuschrecken sowie anderen Spinnentieren bestehen. Ausgewachsenen Tieren kann man auch nestjunge Mäuse anbieten. Dem Beutetier wird mit den Beißwerkzeugen (Chelizeren) ein Verdauungssaft "injiziert", der die Eiweißbestandteile verflüssigt und die Beute kann so ausgesaugt werden (extrakorporale Verdauung). Jungtieren kann 1-2 mal pro Woche Futter angeboten werden, adulten Tieren nur alle 1-2 Wochen. Sie sollten auf keinen Fall überfüttert werden, wobei als Grundregel gilt, dass der Hinterleib (Abdomen) maximal die 1½-fache Größe des Vorderleibes (Cephalothorax) haben soll. Nicht angenommenes Futter muss nach 1-2 Tagen entfernt werden. Futterverweigerung kann auf eine natürliche Hungerphase oder auf eine bevorstehende Häutung hinweisen. Während der Häutung dürfen sich keine Futtertiere im Terrarium befinden, sie könnten die Spinne verletzen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die kleineren Männchen sind an ihren zum Körper hin eingeklappten Bulben zu erkennen. Das Weibchen legt 4-5 Monate nach der Paarung bis zu 300 Eier in ihrer mit Gespinstfäden ausgekleideten Höhle ab. Die Eier werden zu einem dichten Kokon, in dem sich die Larven entwickeln, eingesponnen und vom Weibchen bewacht. Nach der dritten Häutung verlassen die Jungtiere die Höhle und ernähren sich selbstständig. Weibchen können über 10 Jahre alt werden.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Verordnungen zur Haltung bzw. Halteverbote für dieses Tier in ihrem Bundesland bzw. ihrer Heimatgemeinde (z.B. Ordnungsamt). In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Sie sind sehr schnell und aggressiv, besitzen ein starkes Gift, aber keine Brennhaare. Der Biss ist sehr schmerzhaft und das Gift kann eine Maus in wenigen Sekunden töten.
Sie können gequetschte oder festgehaltene Beine an einer Sollbruchstelle abwerfen und diese nach 1-2 Häutungen vollständig regenerieren. Sehr schöne und große Wohngespinste gehören zur Besonderheit dieser Art.
Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag; HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Eugen Ulmer