Graue Chile-Vogelspinne (Grammostola porteri)

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Graue Chile-Vogelspinne
Grammostola porteri
Graue Chile-Vogelspinne (Grammostola porteri)
Name Graue Chile-Vogelspinne
Name Lat. Grammostola porteri
Familie Vogelspinnen
Familie lat. Theraphosidae
Ordnung Webspinnen
Ordnung lat. Araneae
Verbreitung Südamerika
Habitat Wälder, Buschsavanne
Tiergröße 6-7 cm
Ernährung Lebende Insekten
Temperature Tag 20-24 °C
Temperature Nacht 18-20 °C
Luftfeuchtigkeit 60-70 %
Verhalten Nachtaktiv, semi-aggressiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Experten
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 40 x 30 x 30 cm
Lebenserwartung 5-15 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der dämmerungs- bis nachtaktiven, bodenbewohnenden Grauen Chile-Vogelspinnen liegt überwiegend in Chile, wo sie in unterschiedlichen Habitaten vorkommt. Dort lebt sie in tiefen, selbstgegrabenen Wohnröhren.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Terrarium von z.B. 40 x 30 x 30 cm (L x B x H) für 1 Tier. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen ein mit Korkröhren, Wurzeln und Steinen (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium, einen grabefähigen, 10-15 cm tiefen Bodengrund aus Sand-Lehm-Torf Gemisch, ein kleines, flaches Trinkgefäß und zur Dekoration künstliche oder getopfte Pflanzen (z.B. Ficus pumila, Scindapsus aureus). Ein kleiner Teil des Bodengrundes, vor allem die unteren Schichten, sind immer etwas feucht zu halten. Ein- bis zweimal wöchentlich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht werden, jedoch nicht die Tiere (Schockgefahr).

Temp. Tag: 20-24 °C Temp. Nacht: 18-20 °C Luftfeuchte: 60-70 %

Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung oder Heizmatten. Die Beleuchtungsdauer sollte 8-12 Std. je nach Jahreszeit betragen. Speziallampen mit hohem UV-Anteil sind nicht erforderlich.

Ernährung

Das Futterangebot sollte aus Grillen, Schaben, Heimchen, Maden und Heuschrecken sowie anderen Spinnentieren bestehen. Dem Beutetier wird mit den Beißwerkzeugen (Chelizeren) ein Verdauungssaft "injiziert", der die Eiweißbestandteile verflüssigt und die Beute kann so ausgesaugt werden (extrakorporale Verdauung). Jungtieren kann 1-2 mal pro Woche Futter angeboten werden, adulten Tieren nur alle ein bis zwei Wochen. Sie sollten auf keinen Fall überfüttert werden, wobei als Grundregel gilt, dass der Hinterleib (Abdomen) maximal die 1½ fache Größe des Vorderleibes (Cephalothorax) haben soll. Nicht angenommenes Futter muss nach 1-2 Tagen entfernt werden. Futterverweigerung kann auf eine natürliche Hungerphase oder auf eine bevorstehende Häutung hinweisen. Während der Häutung dürfen sich keine Futtertiere im Terrarium befinden, sie könnten die Spinne verletzen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die kleineren Männchen sind an ihren zum Körper hin eingeklappten Bulben zu erkennen. Das Weibchen legt 4-5 Monate nach der Paarung bis zu 500 Eier in ihrer mit Gespinstfäden ausgekleideten Höhle ab. Die Eier werden zu einem dichten Kokon, in dem sich die Larven entwickeln, eingesponnen und vom Weibchen bewacht. Nach der dritten Häutung verlassen die Jungtiere die Höhle und ernähren sich selbstständig. Weibchen werden erst nach mehr als 6 Jahren adult.

Meldepflicht

Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Verordnungen zur Haltung bzw. Halteverbote für dieses Tier in Ihrem Bundesland bzw. Ihrer Heimatgemeinde.

In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Zur Verteidigung schleudern sie Reizhaare mit ihren Hinterbeinen gegen den Angreifer (bombardieren). Diese rufen Hautreizungen hervor und können in den Augen u.U. Hornhautschädigungen verursachen sowie asthmaähnliche Symptome. Vorsicht ist auch bei der Reinigung des Terrariums geboten, da Reizhaare vom Bodengrund aufgewirbelt werden können (Schutzbrille). Ein Biss ist sehr schmerzhaft, das Gift entspricht dem einer Biene oder Wespe.

Gequetschte oder festgehaltene Beine können an einer Sollbruchstelle abgeworfen werden und regenerieren sich nach 1-2 Häutungen wieder vollständig.

Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag; KLAAS (2007): Vogelspinnen- Herkunft, Pflege, Arten, Verlag Eugen Ulmer