Rotbeiniger Schnurfüßer (Epibolus pulchripes)
Rotbeiniger Schnurfüßer Epibolus pulchripes | |
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Name | Rotbeiniger Schnurfüßer |
Name Lat. | Epibolus pulchripes |
Synonym | Rotbeiniger Tausendfüßer |
Familie | Schnurfüßer |
Familie lat. | Pachybolidae |
Ordnung | Tausendfüßer |
Ordnung lat. | Spirobolida |
Verbreitung | Ostafrika |
Habitat | Wälder, Savannen |
Tiergröße | 8-11 cm |
Ernährung | Totholz, Laub, Gemüse, Obst |
Temperature Tag | 22-29 °C |
Temperature Nacht | 18-22 °C |
Luftfeuchtigkeit | 50-80 % |
Verhalten | Nachtaktiv, friedlich |
Haltung | Einzeln, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Halbfeuchtterrarium |
Behältnisgröße | 40 x 30 x 40 cm |
Lebenserwartung | 3-4 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Rotbeinigen Schnurfüßer erstreckt sich von Tansania bis nach Kenia. Sie bewohnen Wälder und Savannen sowie Kulturland mit ausgeprägten Trocken- und Regenzeiten bis in 1.000 m Höhe.
Terrarium und Haltung
Empfehlenswert ist ein Terrarium mit einer Mindestgröße von 40 x 30 x 40 cm (L x B x H). Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.
Sie benötigen einen 10-15 cm tiefen Bodengrund, der aus einer Mischung von Terrarienhumus, Laub (Eiche), verrottendem Pflanzenmaterial und kleinen Ästen, angereichert mit Kalk (z.B. zerriebener Sepia oder Vogelsand) bestehen sollte. Empfehlenswert ist, eine Drainageschicht (z.B. Kies), um ein Versumpfen des Bodengrundes zu verhindern. Dazu eine flache Wasserschale, Korkröhren und auf dem Boden gestapelte Aststücke aus Weichhölzern, die gleichzeitig als Versteckmöglichkeit und Nahrung dienen. Verrottete und gefressene Äste müssen regelmäßig ergänzt werden. Der gesamte Bodengrund ist immer feucht zu halten. Täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.
Temp. Tag: 22-29 °C | Temp. Nacht: 18-22 °C | Luftfeuchte: 50-80 % |
Die Bodentemperatur (keine Bodenheizung) sollte konstant ca. 25 °C und die Beleuchtungsdauer je nach Jahreszeit 8-12 Stunden betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren.
Ernährung
Sie fressen vorwiegend verrottendes Pflanzenmaterial (Laub und Holz), ergänzt mit reifem Obst (besonders Banane), rohen Kartoffelscheiben, Salat und Gemüse (z.B. Zucchinistücke). Das Futter muss zum Aufbau des Hautpanzers mit einem Kalkpräparat oder z.B. Sepia angereichert (bestäubt) werden. Zur Deckung ihres Proteinbedarfs sollte gelegentlich Katzen-Dosenfutter, getrocknete Insekten (z.B. Heimchen) und besonders für Jungtiere Fisch-Flockenfutter angeboten werden.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Männchen sind glänzend schwarz und haben auffällige Haftpolster an den Füßen, der Körper der Weibchen erscheint stumpf grau.
Das Weibchen legt seine Eier innerhalb von ca. 4 Wochen in Ootheken ab. Bei einer Temperatur von 24-26 °C beträgt die Inkubationszeit 1-2 Monate. Die Larven bleiben bis nach der 2. Häutung im Bodengrund, wo sie sich von organischem Material ernähren, bevor sie an die Oberfläche kommen. Die Geschlechtsreife erreichen sie nach 1,5-2 Jahren.
Wichtige Information
Sie können in jedem Terrarium mit entsprechendem Klima als Putzkolonne eingesetzt werden. Sie verwerten Futterreste, halten das Substrat locker und beseitigen sogar Schimmel!
Sie verfügen über ein Abwehrsekret, das bakterientötend und hautreizend wirkt. Bei Kontakt kann es zu Hautverfärbungen und allergischen Reaktionen, wie schmerzhafte Blasenbildung kommen. Betroffene Hautzonen sind sofort mit Wasser gründlich zu spülen. Auch das Einatmen der Dämpfe ist zu vermeiden. Das Tragen von Handschuhen wird empfohlen.
Der Transport der Tiere sollte nur in gut durchlüfteten, mit Substrat gefüllten Behältern erfolgen, da sie sich in Stresssituationen selbst und gegenseitig vergiften können.
Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Serena Werle; Bild: Serena Werle
Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag