Blauer Thaiskorpion (Heterometrus spinifer)

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Blauer Thaiskorpion
Heterometrus spinifer
Blauer Thaiskorpion (Heterometrus spinifer)
Name Blauer Thaiskorpion
Name Lat. Heterometrus spinifer
Synonym Malaysischer Urwaldskorpion
Familie Skorpione
Familie lat. Scorpionidae
Ordnung Skorpione
Ordnung lat. Scorpiones
Verbreitung Südostasien
Habitat Regenwald
Tiergröße 12-15 cm
Ernährung Insekten
Temperature Tag 25-28 °C
Temperature Nacht 20-22 °C
Luftfeuchtigkeit 60-70 %
Verhalten Nachtaktiv
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 40 x 30 x 30 cm
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Blauen Thaiskorpione erstreckt sich von Sri Lanka, Thailand, Malaysia über Kambodscha bis Vietnam. Sie bewohnen bevorzugt dichte Regenwälder, wo sie in selbstgegrabenen oder natürlichen Höhlen unter Steinen oder am Boden liegenden Ästen und Rindenstücken leben.

Terrarium und Haltung

Für 1 Tier kann ein Terrarium von L 40 x B 30 x H 30 cm empfohlen werden. Für eine Paar- oder Gruppenhaltung muss das Terrarium entsprechend erweitert werden. Das Terrarium sollte an einem ruhigen und erschütterungsfreien Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Das Terrarium sollte mit Steinen, Korkröhren, Rindenstücken, Wurzeln und Ästen (Versteckplätze) strukturiert sein. Sie benötigen eine kleine flache, Trinkschale mit Kies und einen zum Graben geeigneten, 10-15 cm tiefen Bodengrund aus Sand-Lehm-Torf Gemisch. Der Bodengrund ist immer leicht feucht zu halten. Staunässe und Schimmel ist unbedingt zu vermeiden. Zur Dekoration können künstliche oder getopfte Pflanzen (z.B. Ficus repens, Scindapsus aureus) verwendet werden. Einmal täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 25-28 °C Temp. Nacht: 20-22 °C Luftfeuchte: 60-70 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 10-12 Std. je nach Jahreszeit betragen. Eine herkömmliche Lichtquelle (Leuchtstoffröhre, Glühbirne) ist ausreichend. Auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Das Futterangebot sollte aus Grillen, Schaben, Heimchen, Maden und Heuschrecken sowie anderen Arthropoden bestehen. Wachsmotten sollten wegen ihres großen Fettgehaltes nur in geringen Mengen an adulte Tiere, nicht aber an Jungtiere verfüttert werden.

Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Jungtieren ist täglich, adulten Tieren 1-2 mal wöchentlich Futter anzubieten. Die Fütterung sollte nur abends erfolgen. Hungrige Skorpione halten ihre Pedipalpenscheren weit geöffnet und suchen aktiv nach Futter. Trinkwasser muss immer verfügbar sein.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Der Geschlechtsunterschied lässt sich nur schwer erkennen. Die Geschlechtsöffnung ist beim Weibchen herzförmig, beim Männchen oval.

Das Paarungsritual ähnelt einem Ringkampf und wird oft als aggressives Verhalten missverstanden. Bei diesem "Paarungstanz" wird ein Spermienpaket (Spermatophore) übergeben. Weibchen können auch ohne weitere Paarung mehrmals Nachwuchs gebären (Samenspeicherung). Nach einer Tragezeit von 12-15 Monaten bringt das Weibchen 15-30 Jungtiere zur Welt. Die weißen, kaum beweglichen Jungtiere finden für mindestens 2 Wochen, bis nach der 2. Häutung, am Rücken des Muttertieres Schutz vor Fressfeinden. Erst dann beginnen sie selbstständig zu fressen. Die Jungtiere können bei ausreichendem Futter und vielen Versteckmöglichkeiten gemeinsam aufgezogen werden. Kleine Grillen und Heimchen eignen sich als Aufzuchtfutter.

Anzeigepflicht

Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Verordnungen zur Haltung bzw. Halteverbote für dieses Tier in ihrem Bundesland bzw. ihrer Heimatgemeinde (z.B. Ordnungsamt). In ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Beim Hantieren im Terrarium ist Vorsicht geboten. Sie sind kaum aggressiv und nur schwach giftig, die Giftwirkung ähnelt der eines Bienenstiches. Allerdings kann der Stich selbst starke Schmerzen verursachen. Zum Umsetzen werden die Tiere mit einer ca. 30 cm langen Futterpinzette am Hinterende und nicht am Vorderkörper (Verletzungsgefahr) ergriffen.

Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Bernd Rassinger; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag; STOCKMANN & YTHIER (2010): Scorpions of the World, N.A.P. Editions