Echte Achatschnecke (Achatina achatina)
Echte Achatschnecke Achatina achatina | |
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Name | Echte Achatschnecke |
Name Lat. | Achatina achatina |
Synonym | Tiger-Achatschnecke |
Familie | Achatschnecken |
Familie lat. | Achatinidae |
Ordnung | Landlungenschnecken |
Ordnung lat. | Stylommatophora |
Verbreitung | West-, Zentralafrika |
Habitat | Feuchtgebiete |
Tiergröße | 20-25 cm |
Ernährung | Obst, Gemüse, Katzen Nassfutter, Kalk |
Temperature Tag | 28-30 °C |
Temperature Nacht | 22-24 °C |
Luftfeuchtigkeit | 80-90 % |
Verhalten | Nachtaktiv |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Feuchtterrarium |
Behältnisgröße | 100 x 40 x 60 cm |
Lebenserwartung | 5-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Echten Achatschnecken sind die größten bekannten Landschnecken. Sie sind in West- und Zentralafrika beheimatet, wo sie in den Regen- und Sumpfwäldern leben.
Terrarium und Haltung
Empfehlenswert ist ein Terrarium von mindestens 100 x 40 x 60 cm (L x B x H) für 2-6 Tiere. Sie sollten mindestens zu zweit, besser aber in einer Gruppe gepflegt werden. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.
Sie benötigen ein Terrarium mit einem mindestens 10-15 cm tiefen, grabefähigen und mit einer Laubschicht bedeckten Bodengrund aus Terrarienhumus vermischt mit Kalkerde, damit der pH-Wert 7-8 beträgt. Der Bodengrund muss immer feucht gehalten werden. Mit starken, zum Kriechen geeigneten Ästen und Stämmen sowie Korkröhren sollten versteckte Ruheplätze geschaffen werden. Zum Trinken benötigen sie eine ausreichend große, flache Wasserschale, die auch zum Baden geeignet ist. Vorteilhaft sind getopfte Pflanzen (z.B. Bambus, Ficus, Philodendron, Farne) zur Dekoration, da sie bei der Reinigung leicht entnommen werden können. Mehrmals täglich sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.
Temp. Tag: 28-30 °C | Temp. Nacht: 22-24 °C | Luftfeuchte: 80-90 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung oder Heizmatte. Die Beleuchtungsdauer sollte 8-12 Std. je nach Jahreszeit betragen. Speziallampen mit hohem UV-Anteil sind nicht notwendig.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus Bananen, Äpfel, Birnen, Gurken, Tomaten, Salat, Wildkräutern, gekochten Kartoffeln, Auberginen und Haferflocken, aber auch Katzen- und Hundedosenfutter sowie Schildkröten-Pellets werden gerne angenommen. Besonders wichtig ist Zugabe von Kalzium, das zum Aufbau des Schneckengehäuses unerlässlich ist, wie Sepiaschale oder ein Kalkpräparat. Empfehlenswert ist die Herstellung eines Kalkbreis, indem Kalzium (z.B. zerriebene Sepiaschale) mit zerdrückten Früchten und Quark oder Joghurt vermischt wird. Das Futter sollte auf mehreren flachen, leicht zu reinigenden Kunststoffplatten angeboten werden. Trinkwasser ist täglich frisch anzubieten.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Sie sind Zwitter. Während der Paarung agieren sie entweder als Männchen oder als Weibchen. Auch eine Selbstbefruchtung ist möglich.
Das Gelege, ca. 300 Eier, wird im weichen, feuchten Boden vergraben. Bei 28-30 °C Lufttemperatur schlüpfen nach 14-18 Tagen die Jungschnecken. Sie wachsen nur sehr langsam.
Möchte man die Schnecken nicht vermehren oder den Bestand kontrollieren sollte man wöchentlich die 7-9 mm großen weiß-gelben Eier im Bodengrund suchen und entfernen. Die Geschlechtsreife erreichen sie erst mit etwa 2 Jahren.
Wichtige Information
Die Färbung und Zeichnung des Gehäuses ist sehr variabel und reicht von hellbraun über braun bis schwarz mit längs- oder zickzackförmigen Streifen.
Bei zu trockener Haltung vergraben sich die Schnecken im Bodengrund.
Säurehaltige Früchte sollten nur kontrolliert verfüttert und die Reste sofort entfernt werden, da die Fruchtsäure das Schneckenhaus angreifen kann.
Steine dürfen nicht zur Dekoration verwendet werden, da sich die Tiere, die gelegentlich von den Ästen fallen, daran verletzen und ihr Gehäuse beschädigen können.
Einmal wöchentlich sollte Bodengrund aufgelockert werden und eventuell vorhandene Gelege gesucht werden. Empfehlenswert ist die obere Substratschicht einmal monatlich auszutauschen.
Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können.
Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Serena Werle; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch