Grandidier Fauchschabe (Gromphadorhina grandidieri)
Grandidier Fauchschabe Gromphadorhina grandidieri | |
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Name | Grandidier Fauchschabe |
Name Lat. | Gromphadorhina grandidieri |
Familie | Riesenschaben |
Familie lat. | Blaberidae |
Ordnung | Schaben |
Ordnung lat. | Blattodea |
Verbreitung | Madagaskar |
Habitat | Wälder |
Tiergröße | 7-8 cm |
Ernährung | Obst, Gemüse, Haferflocken, Katzenfutter |
Temperature Tag | 25-30 °C |
Temperature Nacht | 20-25 °C |
Luftfeuchtigkeit | 50-70 % |
Verhalten | Nachtaktiv, friedlich |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Halbfeuchtterrarium |
Behältnisgröße | 50 x 30 x 30 cm |
Lebenserwartung | 1-3 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der nachtaktiven Madagaskar Fauchschaben sind die wärmeren Küstenregionen im Osten der Insel Madagaskar. Sie leben bevorzugt in trockenen Baum- und Strauchwäldern, wo sie häufig in größeren Gruppen im Unterholz, unter der losen Rinde abgestorbener Bäume und in der Laubschicht am Boden vorkommen.
Terrarium und Haltung
Empfehlenswert ist ein Terrarium von 50 x 30 x 30 cm (L x B x H) für eine Gruppe von bis zu 30 Tieren. Am besten eignet sich ein Klappdeckel-Terrarium oder ein Aquarium mit einem dicht schließenden Deckel aus feinstem Gaze, denn die jungen Fauchschaben sind Ausbruchs-Künstler. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.
Sie benötigen ein mit zahlreichen Kletterästen und Korkröhren oder Eierkartons (Versteckplätze und Sichtschutz) strukturiertes Terrarium.
Als Bodengrund (5-10 cm hoch) eignet sich ungedüngte Erde oder Rindenmulch, abgedeckt mit Laub, das als zusätzliches Versteck und Nahrung dient. Ein kleiner Teil des Bodengrundes muss immer leicht feucht gehalten werden, wofür sich z.B. Platten aus Sphagnum-Moos gut eignen. Staunässe und Schimmel ist unbedingt zu vermeiden, da sich die Tiere bevorzugt im Bodengrund aufhalten.
Temp. Tag: 25-30 °C | Temp. Nacht: 20-25 °C | Luftfeuchte: 50-70 % |
Die Beleuchtungsdauer sollte 8-10 Std. betragen. Ideal sind Tageslicht-Leuchtstoffröhren ergänzt mit Strahlern.
Ernährung
Fauchschaben sind Allesfresser. Am besten ist eine Kombination aus Gemüse, Obst und etwas tierischem Eiweiß. Besonders geeignet sind Karotten, Salat, Zucchini, Äpfel und als Zusatzfutter Haferflocken gemischt mit Hunde- oder Katzentrockenfutter. Es ist besonders darauf zu achten, dass nur ungespritztes und gut gewaschenes Obst und Gemüse verfüttert wird. Sie fressen auch frisches und trockenes Laub von verschiedenen Laubbäumen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen sind gut an ihren zwei "Hörnern" am Halsschild zu erkennen. Die Weibchen sind meist massiger mit dickem Hinterleib. Die dominanten Männchen sind territorial und vertreiben kleinere oder schwächere Männchen. Gelegentlich beißen sie auch Gliedmaßen der unterlegenen Gegner ab.
Sie sind lebendgebärend (ovovivipar). Die Weibchen bilden nach der Befruchtung eine dünnwandige Oothek (Eikapsel), die in ihrer Genitaltasche aufbewahrt wird. Dort schlüpfen nach etwa 2-3 Monaten die voll entwickelten Nymphen. Eine Oothek enthält 30-40 Eier, wenn die Nymphen schlüpfen, sind sie ca. 5 mm groß. Nach 5-10 Monaten, je nach Temperatur und Ernährung sind sie ausgewachsen und geschlechtsreif.
Wichtige Information
Die Fauchschaben haben ihren Namen von dem fauchenden Geräusch, das sie bei Gefahr, Berührung und auch zur Kommunikation ausstoßen. Sie pressen dazu schnell die Luft aus ihren Atemöffnungen.
Sie haben keine Flügel und können nicht fliegen, sind aber ausgezeichnete Kletterer und sehr kräftig, daher muss die Abdeckung dicht und spaltenfrei schließen um nicht von den Tieren aufgedrückt zu werden.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Nina Leitner; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Ulmer Verlag; ENGELMAN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch