Wandelndes Blatt (Phyllium bioculatum)

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Wandelndes Blatt
Phyllium bioculatum
Wandelndes Blatt (Phyllium bioculatum)
Name Wandelndes Blatt
Name Lat. Phyllium bioculatum
Familie Wandelnde Blätter
Familie lat. Phylliidae
Ordnung Gespenstschrecken
Ordnung lat. Phasmatodea
Verbreitung Süd-, Südostasien
Habitat Wälder
Tiergröße 5-9 cm
Ernährung Blätter v. Rosengewächsen
Temperature Tag 25-30 °C
Temperature Nacht 20-22 °C
Luftfeuchtigkeit 60-70 %
Verhalten Nachtaktiv; friedlich
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 40 x 40 x 50 cm
Lebenserwartung 1-6 Monate
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der nachtaktiven Wandelnden Blätter liegt auf Borneo, Sumatra und Java in Südostasien sowie auf Ceylon, Mauritius und den Seychellen, wo sie gut getarnt in der dichten Vegetation der tropischen Bergwälder leben.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Insektarium von mindestens 40 x 40 x 50 cm (L x B x H) für eine kleine Gruppe (2-3 Paare), das an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden sollte.

Am besten eignet sich ein Insektarium mit einer Abdeckung aus Gaze oder einem feinen Metallgitter, das an einem ruhigen, Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden sollte.

Sie benötigen Klettermöglichkeiten, wie Korkrückwände, Zweige und Äste, die zugleich als Futterpflanzen dienen. Um diese länger frisch zu halten, sollten sie in enghalsigen, gut verschlossenen (Ertrinkungsgefahr), standfesten Behältern (z.B. Vase) bei häufigem Wasserwechsel gereicht werden. Weiters ein kleines, flaches Trinkgefäß mit Wassergel oder eine Wattetränke. Als Bodengrund eignet sich Terrarienhumus oder eine Erde-Sand-Mischung bedeckt mit Moos, der immer leicht feucht gehalten werden sollte. Mehrmals wöchentlich sollte das Insektarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Besonders wichtig ist eine gute Belüftung (Ventilator). 

Temp. Tag: 25-30 °C   Temp. Nacht: 20-22 °C Luftfeuchtigkeit: 60-70 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 10-12 Std. betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus frischen Blättern von Brombeere, Ahorn, Guave und Efeu (Hedera helix) sowie Blättern von Farnen. Auch Blätter von anderen Rosen und Rosengewächsen, wie Rot- und Weißdorn, Himbeere, Johannisbeere, Wildrose, Heckenkirsche (Lonicera nitida) etc. sowie die Blätter von Buche, Eiche, Linde, Hasel oder Edelkastanie werden individuell unterschiedlich angenommen. Brombeeren sind ideal als Futter im Winter, da diese grün bleiben. Abgefressene Äste, vertrocknetes oder verdorbenes Laub muss regelmäßig entfernt werden.

Es dürfen nur ungespritzte Blätter angeboten werden, da die Tiere chemische Belastung nicht vertragen. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert das Wohlbefinden der Tiere.

Fortpflanzung und Zucht

Die adulten Männchen sind kleiner als die Weibchen, besitzen funktionstüchtige Flügel und ihre Antennen sind länger und dicker.

Die Tiere können sich geschlechtlich oder ungeschlechtlich durch Jungfernzeugung (Parthenogenese) fortpflanzen. Sind Männchen vorhanden, kommt es zur Paarung. Das Weibchen legt kleine, an Samen erinnernde Eier am Boden ab. Die Inkubation erfolgt am besten bei 25-28 °C und hoher Luftfeuchtigkeit (70-80 %). Die Larven schlüpfen nach 4-6 Monaten. Als Erstfutter sollten besonders zarte Blätter angeboten werden.

Nach der Imaginalhäutung leben die Männchen noch bis zu 10 Wochen, Weibchen können danach noch etwa 6 Monate leben.

Wichtige Information

Je nach Herkunft der Tiere gibt es viele verschiedene Varianten, die sich in Farbe, Zeichnung und Form unterscheiden. Mit Färbung und Körperbau aber auch durch schaukelnde Bewegung werden von den Tieren Laubblätter nachgeahmt (Blatt-Mimese) um eine möglichst perfekte Tarnung vor Fressfeinden zu erreichen.

Vor dem Kauf sollte ein Insektarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Insektarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Serena Werle; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: SEILER, BRADLER & KOCH (2000): Phasmiden, bede-Verlag; ENGELMAN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch