Orchideenmantis (Hymenopus coronatus)

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Orchideenmantis
Hymenopus coronatus
Orchideenmantis (Hymenopus coronatus)
Name Orchideenmantis
Name Lat. Hymenopus coronatus
Familie Blütenmantiden
Familie lat. Hymenopodidae
Ordnung Fangschrecken
Ordnung lat. Mantodea
Verbreitung Süd-, Südostasien
Habitat Regenwald
Tiergröße 4-7 cm
Ernährung Fluginsekten
Temperature Tag 25-30 °C
Temperature Nacht 22-24 °C
Luftfeuchtigkeit 60-80 %
Verhalten Räuberisch
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 20 x 20 x 30 cm
Lebenserwartung 6-10 Monate
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Orchideenmantis erstreckt sich von Indien über Thailand, Malaysia bis Sumatra, Java und Borneo, wo sie in den Regenwäldern auf Blättern und Blüten, bevorzugt von Orchideen, lebt. Sie kommen in vielen verschiedenen Farbvariationen vor.

Terrarium und Haltung

Für ein Weibchen kann ein Insektarium von 20 x 20 x 30 cm (L x B x H), für eine Gruppe von bis zu 5 Männchen 30 x 30 x 50 cm, als Richtwert empfohlen werden, das an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden sollte. Empfehlenswert ist eine Abdeckung aus Gaze oder feinem Metallgitter.

Sie benötigen ein mit dünnen, stark verzweigten Kletterästen (Versteckplätze, Sichtschutz), einer dichten Bepflanzung mit Blüten (auch künstliche) strukturiertes Insektarium sowie ein kleines, flaches Trinkgefäß mit Wassergel oder eine Wattetränke. Zur Dekoration eignen sich künstliche oder lebende Pflanzen (z.B. Orchideen, Ficus pumila, Scindapsus aureus). Der Bodengrund aus Kokosfasern, Vermiculit oder Sand-Lehm-Torf-Gemisch (Terrarienhumus) ist immer leicht feucht zu halten. Täglich, vorzugsweise abends, sollte das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden,  besser ist eine Regen- bzw. Nebelanlage. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.

Temp. Tag: 25-30 °C   Temp. Nacht: 22-24 °C Luftfeuchtigkeit: 60-80 %

Die Beleuchtungsdauer sollte 12 Std. betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren.

Ernährung

Sie sind räuberisch und ergreifen aus einer angewinkelten Lauerhaltung heraus blitzschnell mit ihren Fangbeinen das Beutetier, bevorzugt Fluginsekten. Das Futterangebot sollte aus Grillen, Heimchen, verschiedene Fliegen (z.B. Drosophila) und Heuschrecken sowie kleinen Spinnentieren bestehen. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden.

Während der Häutung dürfen keine räuberischen Futtertiere (z.B. Grillen) im Insektarium verbleiben, da in dieser Zeit die Tiere ungeschützt sind und selbst zur Beute werden können.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Ausgewachsene Männchen sind nur etwa halb so groß und deutlich zierlicher als die Weibchen. Der Ansatz des Rückenschildes ist bei den Männchen braun, bei den Weibchen grün.

Nach der bis zu 10 Stunden dauernden Paarung legt das Weibchen nach 2-3 Wochen das erste Eikpaket (Oothek) ab, bis zu 4 weitere können folgen. Bei einer Temperatur von 30 °C und einer Luftfeuchte von etwa 80 % schlüpfen nach 4-6 Wochen um die 40 dunkelrot und schwarz gefärbte Jungtiere, die an Ameisen erinnern (Mimikry). Sie sollten sofort mit kleinen Obstfliegen oder Mikroheimchen gefüttert werden, damit sie sich nicht gegenseitig fressen (Kannibalismus).

Nach der Imaginalhäutung sind die Weibchen in etwa 2 Wochen paarungsbereit, die Männchen in etwa einer Woche. Danach leben die Männchen etwa 6 Monate, die Weibchen 10 Monate.

Wichtige Information

Vor der Paarung sollte dem Weibchen ein großes Futtertier angeboten werden, um die Gefahr, dass es das Männchen frisst, zu verringern. Es ist empfehlenswert, Weibchen einzeln zu halten, Männchen können in einer Gruppe (ca. 5 Tiere) gehalten werden. Sie verfügen aufgrund ihrer Körperform und Färbung sowie ihrer oft langanhaltenden Regungslosigkeit über eine sehr gute Tarnung.

Zur Häutung hängen sie sich kopfüber ins Geäst oder an die Gitterabdeckung und gleiten aus ihrer alten Hülle. Daher benötigen sie mindestens eine Körperlänge an freiem Raum unter sich.

Vor dem Kauf sollte ein Insektarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Insektarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Serena Werle; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe:  HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMAN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch