Tansania Gottesanbeterin (Parasphendale agrionina)
Tansania Gottesanbeterin Parasphendale agrionina | |
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Name | Tansania Gottesanbeterin |
Name Lat. | Parasphendale agrionina |
Synonym | Ostafrikanische Gottesanbeterin |
Familie | Miomantiden |
Familie lat. | Miomantidae |
Ordnung | Fangschrecken |
Ordnung lat. | Mantodea |
Verbreitung | Ostafrika |
Habitat | Savanne |
Tiergröße | 4-6 cm |
Ernährung | Fluginsekten |
Temperature Tag | 25-30 °C |
Temperature Nacht | 20-22 °C |
Luftfeuchtigkeit | 40-60 % |
Verhalten | Räuberisch |
Haltung | Einzeln |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Trockenterrarium |
Behältnisgröße | 30 x 20 x 30 cm |
Lebenserwartung | 6-12 Monate |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven Tansania Gottesanbeterin erstreckt sich über weite Teile Ostafrikas von Äthiopien und Kenia bis nach Tansania. Sie bewohnen Baumsavannen und lichte Trockenwälder, wo sie im Geäst von Bäumen und Büschen oder auf Gräsern leben.
Terrarium und Haltung
Für ein Weibchen kann ein Insektarium von 30 x 20 x 30 cm (L x B x H), für eine Gruppe von bis zu 5 Männchen 30 x 30 x 50 cm, als Richtwert empfohlen werden, das an einem ruhigen Platz ohne direkter Sonneneinstrahlung aufgestellt werden sollte. Empfehlenswert ist eine Abdeckung aus Gaze oder feinem Metallgitter.
Sie benötigen ein mit zahlreichen, dünnen Kletterästen (Versteckplätze, Sichtschutz) nicht zu dicht strukturiertes Insektarium mit einer Korkrückwand, einem Bodengrund aus Sand-Erde-Gemisch (Terrarienhumus) sowie ein kleines, flaches Trinkgefäß mit Wassergel oder eine Wattetränke.
Zur Dekoration eignen sich kleinblättrige, künstliche oder lebende Pflanzen (z.B. Ficus pumila, Scindapsus aureus) und Äste mit trockenem Laub. Das Insektarium sollte alle 2-3 Tage am besten abends innen leicht mit Wasser fein besprüht werden. Zuviel Feuchtigkeit wird nicht vertragen.
Temp. Tag: 25-30 °C | Temp. Nacht: 20-22 °C | Luftfeuchte: 40-60 % |
Die Beleuchtungsdauer sollte 12 Std. betragen. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren.
Ernährung
Sie sind räuberisch und ergreifen aus einer angewinkelten Lauerhaltung heraus blitzschnell mit ihren Fangbeinen das Beutetier, bevorzugt Fluginsekten. Das Futterangebot sollte aus Grillen, Heimchen, Fliegen (Drosophila) und Heuschrecken, Kleinschmetterlingen sowie Schaben, etc. bestehen. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden. Einige Tage vor, während und nach der Häutung verweigern sie die Nahrungsaufnahme. Während der Häutung dürfen keine räuberischen Futtertiere (z.B. Grillen) im Insektarium verbleiben, da in dieser Zeit die Tiere ungeschützt sind und selbst zur Beute werden können.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Weibchen sind größer und kräftiger als die schlankeren Männchen, die längere, über das Abdomen hinausreichende Flügel besitzen.
Etwa 2 Wochen nach der Paarung legt das Weibchen das erste Eipaket (Oothek) ab. Im Abstand von ca. 2 Wochen folgen bis zu 8 weitere Ootheken. Nach etwa 6 Wochen schlüpfen bei einer Temperatur von 25-30 °C 50-150 Nymphen. Die Jungtiere sind nur wenige Millimeter lang, schwarz gefärbt und ähneln Ameisen (Mimikry). Sie sollten sofort mit kleinen Obstfliegen oder Mikroheimchen gefüttert werden, damit sie sich nicht gegenseitig fressen (Kannibalismus).
Nach der Imaginalhäutung sind die Tiere nach etwa 2 Wochen paarungsbereit. Danach leben die Männchen noch etwa 6 Monate, die Weibchen bis zu 12 Monaten.
Wichtige Information
Vor der Paarung sollte dem Weibchen ein großes Futtertier angeboten werden, um die Gefahr, dass es das Männchen frisst, zu verringern. Es ist empfehlenswert, Weibchen einzeln zu halten.
Sie verfügen aufgrund ihrer Körperform und Färbung sowie ihrer oft langanhaltenden Regungslosigkeit über eine sehr gute Tarnung. Bei Bedrohung richten sie ihren Vorderkörper auf und zeigen die orangen Innenseiten ihrer Fangbeine.
Zur Häutung hängen sie sich kopfüber ins Geäst oder an die Gitterabdeckung und gleiten aus ihrer alten Hülle. Daher benötigen sie mindestens eine Körperlänge an freiem Raum unter sich.
Vor dem Kauf sollte ein Insektarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Insektarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMAN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch