Türkisblaue Riesenstabschrecke (Achrioptera fallax)

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Türkisblaue Riesenstabschrecke
Achrioptera fallax
Türkisblaue Riesenstabschrecke (Achrioptera fallax)
Name Türkisblaue Riesenstabschrecke
Name Lat. Achrioptera fallax
Familie Gespenstschrecken
Familie lat. Phasmatidae
Ordnung Gespenstschrecken
Ordnung lat. Phasmatodea
Verbreitung Madagaskar
Habitat Tropenwälder
Tiergröße 17-21 cm
Ernährung Blätter v. Rosengewächsen
Temperature Tag 24-28 °C
Temperature Nacht 20-22 °C
Luftfeuchtigkeit 60-70 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 50 x 50 x 60 cm
Lebenserwartung 5-10 Monate
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die Türkisblaue Riesenstabschrecken sind im Norden Madagaskars beheimatet. Dort leben die flugunfähigen Tiere auf Büschen (z.B. Euphorbia) und Bäumen der Trockenwälder und baumbestandenen Savannen.

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Terrarium von mindestens 50 x 50 x 60 cm (L x B x H) für eine kleine Gruppe. Am besten eignet sich ein Terrarium mit einer Abdeckung aus Gaze oder feinem Metallgitter. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen Klettermöglichkeiten, wie Korkrückwände, Zweige und Äste, die zugleich als Futterpflanzen dienen. Um diese länger frisch zu halten, sollten sie in enghalsigen, gut verschlossenen (Ertrinkungsgefahr), standfesten Behältern (z.B. Vase) gereicht werden. Als Bodengrund eignet sich Terrarienhumus oder eine Erde-Sand-Mischung bedeckt mit Moos, der immer leicht feucht gehalten werden sollte. Alle 1-2 Tage am besten abends sollte das Insektarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Besonders wichtig ist eine gute Belüftung.  

Temp. Tag: 24-28 °C Temp. Nacht: 20-22 °C Luftfeuchte: 60-70 %

Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren. Die Beleuchtungsdauer sollte je nach Jahreszeit 8-12 Stunden betragen. 

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus frischen Blättern von Brombeere, Heckenkirsche (Lonicera nitida), Goldregen, Hollunder und Efeu (Hedera helix) sowie Blättern von Farnen. Auch Blätter von anderen Rosen und Rosengewächsen, wie Rot- und Weißdorn, Himbeere, Johannisbeere, Wildrose etc. sowie die Blätter von Buche, Eiche, Linde, Hasel, Eukalyptus oder Edelkastanie sowie Salat werden individuell unterschiedlich angenommen. Brombeeren sind ideal als Futter im Winter, da diese grün bleiben. Durch das Besprühen der Futterpflanzen können die Tiere ihr Trinkbedürfnis stillen. Zusätzlich ist eine Dochttränke empfehlenswert. Abgefressene Äste, vertrocknete und verdorbene Blätter müssen regelmäßig entfernt werden.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert das Wohlbefinden der Tiere.

Fortpflanzung und Zucht

Die Weibchen sind deutlich größer aber unscheinbarer gefärbt als die schlankeren Männchen, die einige Wochen nach der Imaginalhäutung eine prachtvolle blaue Färbung entwickeln. Die Beine der Männchen besitzen viele Stacheln.

Sie können sich geschlechtlich selten aber auch ungeschlechtlich (Parthenogenese) fortpflanzen.

Das Weibchen lässt die etwa 40-50 Eier auf den Boden fallen. Nach einer Woche können weitere folgen. Die Inkubationszeit beträgt ungefähr 5 Monate bei ca. 25 °C. Aber auch nach 8-10 Monaten können noch Larven schlüpfen. Die frisch geschlüpften Jungtiere sind dunkelbraun gefärbt und haben sehr kurze Antennen. Männchen sind nach etwa 4-5 Monaten adult, Weibchen nach ca. 5-6 Monaten. Nach der letzten Häutung (Imaginalhäutung) können die Tiere noch einige Monate leben.

Wichtige Information

Zur Häutung hängen sie sich kopfüber ins Geäst oder an die Gitterabdeckung und gleiten aus ihrer alten Hülle. Daher benötigen sie mindestens eine ganze Körperlänge an freiem Raum unter sich.

Bei Bedrohung schlagen die Tiere mit ihren kurzen Flügeln und verursachen ein lautes raschelndes Geräusch.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können.

Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden. 

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft. 

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: SEILER, BRADLER, KOCH (2000): Ratgeber Phasmiden, Verlag Bede; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag