Australische Gespenstschrecke (Extatosoma tiaratum)

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Australische Gespenstschrecke
Extatosoma tiaratum
Australische Gespenstschrecke (Extatosoma tiaratum)
Name Australische Gespenstschrecke
Name Lat. Extatosoma tiaratum
Familie Gespenstschrecken
Familie lat. Phasmatidae
Ordnung Gespenstschrecken
Ordnung lat. Phasmatodea
Verbreitung Australien
Habitat Wälder
Tiergröße 9-14 cm
Ernährung Eukalyptusblätter
Temperature Tag 25-30 °C
Temperature Nacht 20-25 °C
Luftfeuchtigkeit 60-70 %
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Behältnis Halbfeuchtterrarium
Behältnisgröße 50 x 50 x 60 cm
Lebenserwartung 6-12 Monate
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die vorwiegend nachtaktiven Australischen Gespenstschrecken kommen in weiten Teilen von Queensland, im Nordosten von Australien und Neuguinea vor. Sie bewohnen Bäume und Sträucher in den tropischen Wäldern, sind aber an kein bestimmtes Habitat gebunden. Ihre Färbung kann bei ausgewachsenen Tieren von grünlich über gelb bis braun variieren. 

Terrarium und Haltung

Empfehlenswert ist ein Terrarium von L 50 x B 50 x H 60 cm für bis zu 6 Tiere. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Empfehlenswert sind Terrarien mit einer Abdeckung aus Gaze oder feinem Metallgitter.

Sie benötigen Klettermöglichkeiten, wie Korkrückwände sowie Zweige und Äste, die zugleich als Futterpflanzen dienen und einen enghalsigen, standfesten Wasserbehälter (z.B. Vase) für die Futterpflanzen. Als Bodengrund eignet sich Terrarienhumus oder eine Erde-Sand-Mischung bedeckt mit Moos, der immer leicht feucht gehalten werden sollte. Das Terrarium sollte einmal täglich, am besten abends innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.

 

Temp. Tag: 25-30 °C Temp. Nacht: 20-25 °C Luftfeuchte: 60-70 %

Obwohl die Tiere nachtaktiv sind, ist eine Lichtquelle ideal, die auch die notwendige Wärme produziert. Die Beleuchtungsdauer sollte je nach Jahreszeit 8-12 Stunden betragen.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich vorwiegend von Eukalyptusblättern. Auch frische Blätter von Rosen und Rosengewächsen, wie Rot- und Weißdorn, Brombeere und Himbeere sowie Blättern von Buche, Eiche Linde, Hasel oder Edelkastanie werden individuell unterschiedlich akzeptiert. Brombeeren sind ideal als Futter im Winter, da diese grün bleiben. Durch das Besprühen der Futterpflanzen können die Tiere ihr Trinkbedürfnis stillen. Zusätzlich ist eine Dochttränke empfehlenswert. Abgefressene Äste müssen regelmäßig ausgetauscht werden.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert das Wohlbefinden der Tiere.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen sind etwas kleiner, schlanker und können fliegen. Die Weibchen hingegen haben reduzierte Flügel und können nicht fliegen, sind massiger, haben einen mit Dornen übersäten Körper und blattförmige Fortsätze der Gliedmaßen.

Sie können sich geschlechtlich oder ungeschlechtlich durch Jungfernzeugung (Parthenogenese) fortpflanzen. Dabei entstehen Nachkommen aus unbefruchteten Eizellen. Die Schlupfrate ist bei der geschlechtlichen Vermehrung größer. Ein Weibchen kann über 100 Eier legen, die einfach auf den Boden fallen gelassen werden. Die Inkubationszeit beträgt 2-7 Monate bei 22-28 °C. Die frisch geschlüpften dunkelbraunen bis schwarzen Jungtiere, mit einem weißen Halsband und leuchtend rotem Kopf, ähneln einer sehr wehrhaften Ameisenart (Ameisenmimikry). Generell ist die Anzahl der männlichen Nachkommen geringer. Nach der letzten Häutung leben die Weibchen noch bis zu 12, Männchen bis zu 6 Monate.

Wichtige Information

Zur Häutung hängen sie sich kopfüber ins Geäst oder an die Gitterabdeckung und gleiten aus ihrer alten Hülle. Daher benötigen sie mindestens eine Körperlänge an freiem Raum unter sich.

Beim Hantieren mit den Weibchen kann es vorkommen, dass sie ihre Hinterbeine klappmesserartig zur Abwehr einsetzen. Mit ihrer Tarntracht passen sie sich ihrer Umgebung an und können so von ihren Fressfeinden nur schwer entdeckt werden (Mimese).

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können.

Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden. 

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft. 

Nachweise

Text: Nina Leitner; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: SEILER, BRADLER, KOCH (2000): Ratgeber Phasmiden, Verlag Bede; HENKEL & SCHMIDT (2010): Taschenatlas Wirbellose für das Terrarium, Verlag Ulmer; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag