Stabheuschrecke (Medauroidea extradentata)
Stabheuschrecke Medauroidea extradentata | |
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Name | Stabheuschrecke |
Name Lat. | Medauroidea extradentata |
Synonym | Annam-Stabschrecke |
Familie | Gespenstschrecken |
Familie lat. | Phasmatidae |
Ordnung | Gespenstschrecken |
Ordnung lat. | Phasmatodea |
Verbreitung | Südostasien |
Habitat | Regenwald |
Tiergröße | 7-11 cm |
Ernährung | Blätter v. Rosengewächsen |
Temperature Tag | 20-27 °C |
Temperature Nacht | 18-20 °C |
Luftfeuchtigkeit | 60-80 % |
Verhalten | Nachtaktiv; friedlich |
Haltung | Einzeln, Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Behältnis | Halbfeuchtterrarium |
Behältnisgröße | 30 x 30 x 60 cm |
Lebenserwartung | 6-12 Monate |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die nachtaktiven Stabheuschrecken sind im südlichen Vietnam, vor allem in der Region Annam, beheimatet. Dort leben die flugunfähigen Tiere vor allem auf Büschen und Sträuchern der tropischen Regenwälder.
Terrarium und Haltung
Empfehlenswert ist ein Terrarium von 30 x 30 x 60 cm (L x B x H) für ein Paar oder eine kleine Gruppe. Am besten eignet sich ein Terrarium mit einer Abdeckung aus Gaze oder feinem Metallgitter. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.
Sie benötigen Klettermöglichkeiten, wie Korkrückwände, Zweige und Äste, die zugleich als Futterpflanzen dienen. Um diese länger frisch zu halten, sollten sie in enghalsigen, gut verschlossenen (Ertrinkungsgefahr), standfesten Behältern (z.B. Vase) gereicht werden. Als Bodengrund eignet sich Terrarienhumus oder eine Erde-Sand-Mischung bedeckt mit Moos, der immer leicht feucht gehalten werden sollte. Alle 1-2 Tage am besten abends sollte das Insektarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage. Zu hohe Luftfeuchtigkeit und Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Besonders wichtig ist eine gute Belüftung.
Temp. Tag: 20-27 °C | Temp. Nacht: 18-20 °C | Luftfeuchte: 60-80 % |
Obwohl die Tiere nachtaktiv sind, ist eine Lichtquelle ideal, die auch die notwendige Wärme produziert. Die Beleuchtungsdauer sollte je nach Jahreszeit 8-12 Stunden betragen.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus frischen Blättern von Brombeere, Heckenkirsche (Lonicera nitida), Goldregen, Hollunder und Efeu (Hedera helix) sowie Blättern von Farnen. Auch Blätter von anderen Rosen und Rosengewächsen, wie Rot- und Weißdorn, Himbeere, Johannisbeere, Wildrose, Feuerdorn etc. sowie die Blätter von Buche, Eiche, Linde, Hasel, Eukalyptus oder Edelkastanie werden individuell unterschiedlich angenommen. Brombeeren sind ideal als Futter im Winter, da diese grün bleiben. Durch das Besprühen der Futterpflanzen können die Tiere ihr Trinkbedürfnis stillen. Zusätzlich ist eine Dochttränke empfehlenswert. Abgefressene Äste, vertrocknete und verdorbene Blätter müssen regelmäßig entfernt werden.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert das Wohlbefinden der Tiere.
Fortpflanzung und Zucht
Beide Geschlechter haben eine bräunliche, beige bis grünliche Färbung, die Weibchen sind deutlich größer als die schlankeren Männchen. Die lang ausgezogenen Beine der Weibchen besitzen lappenförmige Anhängsel.
Sie können sich geschlechtlich aber auch ungeschlechtlich (Parthenogenese) fortpflanzen.
Das Weibchen legt pro Tag 1-5 ca. 2 mm große, Eier ab, die grau sind und schwarze Flecken haben. Die Inkubationszeit beträgt bei Zimmertemperatur etwa 3-5 Monate, bei Temperaturen von 25-27 °C unter 2 Monaten. Die frisch geschlüpften Jungtiere sind ca. 15 mm lang. Nach der letzten Häutung (Imaginalhäutung) können die Tiere noch bis zu einem Jahr leben.
Wichtige Information
Form und Färbung der Tiere erinnern an kleine, dünne Äste (Ast-Mimese). Mit ihrem schaukelnden Gang können sie die Bewegung der Äste im Wind nachahmen.
Zur Häutung hängen sie sich kopfüber ins Geäst oder an die Gitterabdeckung und gleiten aus ihrer alten Hülle. Daher benötigen sie mindestens eine ganze Körperlänge samt Beinen an freiem Raum unter sich.
Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können.
Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: SEILER, BRADLER, KOCH (2000): Ratgeber Phasmiden, Verlag Bede; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Harri Deutsch Verlag