Zwerg-Wyandotte (Gallus gallus domesticus)
Zwerg-Wyandotte Gallus gallus domesticus | |
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Name | Zwerg-Wyandotte |
Name Lat. | Gallus gallus domesticus |
Familie | Fasanenartige |
Familie lat. | Phasianidae |
Ordnung | Hühnervögel |
Ordnung lat. | Galliformes |
Verbreitung | Zuchtform |
Klimazone | Gemäßigt |
Tiergröße | Hahn 1,1-1,3 kg; Henne 1,0-1,1 kg |
Ernährung | Hühner- u. Grünfutter, Insekten, Würmer |
Temperatur | Frostfrei |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Bodenbrüter; Legeleistung 170; Eifarbe hellbraun |
Lebenserwartung | ca. 3 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Ja |
Herkunft und Wesen
Das Huhn namens Zwerg-Wyandotte wurde nach amerikanischen Ureinwohner, den Wyandotten, benannt und stammt ursprünglich aus der Region der großen Seen (USA). Sie wurden mit Silber-Sebrights, Silber-Paduaner, Hamburg Silberlack Hühner sowie Brahmas und Cochins gekreuzt und zählen zu den beliebtesten Zwerghühnern in Deutschland. Sie sind robuste, friedliche und zutrauliche Hühner, die auch sehr brutfreudig sind.
Merkmale
Die Zwerg-Wyandotten haben einen kompakten, rundlichen Körperbau. Es gibt eine Vielfalt von attraktiven Farbschlägen, wobei am beliebtesten weiß, weiß-schwarz Columbia, weiß-blau Columbia, silber-schwarz gesäumt, birken- oder rebhuhnfarbig gebändert und silberfarbig gebändert sind. Die Läufe sind mittellang und gelb. Der Rosenkamm ist feinperlig und rot, ebenso Kehl- und Ohrlappen, die Augen orangerot. Die Legeleistung beträgt pro Jahr ca. 170 Eier in creme- bis hellbrauner Farbe, einem Gewicht von ca. 40 g und nimmt im Winter und mit den Jahren ab.
Grundausstattung, Pflege und Haltung
Hühner sind tagaktive und soziale Tiere mit fester Rangordnung. Sie brauchen einen Stall, der trocken, frostsicher, luftig, aber frei von Zugluft ist, Tageslichteinfall sowie Schutz vor Hitze oder Kälte bietet und Auslauf im Freien. Auf einem m² Stallfläche finden 2-4 mittelgroße Hühner Platz. Jedes Huhn sollte einen Schlaf- und Ruheplatz auf Sitzstangen (mit Kotbrettern), Legenester, geeignete Futter- und Tränkanlagen haben sowie stalltaugliche flackerfreie Leuchten, wobei eine Dunkelperiode von mind. 8 Stunden einzuhalten ist. Zusätzlich benötigen sie, auch zum Scharren und Picken, geeignetes Einstreumaterial (Hanf-, Dinkel- oder Strohhäcksel, Holzspäne, Heu, Walnusslaub) und die Möglichkeit zum Sandbaden im Stall und im Freien. Hühner sind besonders reinliche Tiere, die viel Zeit auf das Putzen ihres Federkleides verwenden. Die Mauser ist ein alljährlicher Federwechsel im Herbst von ca. 4-6 Wochen, dabei geht die Legeleistung zurück. Der Stall muss regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, um gesundheitliche Probleme durch Ungeziefer, Parasiten, Bakterien, Viren und Pilzbefall zu vermeiden. Man erkennt bei der täglichen Gesundheitskontrolle mögliche Erkrankungen am Aussehen, Appetit, Bewegung und Kot. Das gut eingezäunte Außengehege benötigt eine Fläche von mind. 8-12 m² pro Huhn und eine Tränke. Im Freilauf brauchen Hühner Bäume oder Sträucher bzw. auch einen überdachten Unterstand, der ihnen Schatten sowie Schutz vor Schlechtwetter und Beutegreifern bietet.
Ernährung
Ein Drittel der Nahrung, wie Samenkörner, Gras, Würmer, Insekten und Beeren sollte im Freilauf gefunden werden. Zusätzlich morgens und nachmittags Getreide (Hafer, Weizen, Mais, Hirse) sowie Mikronährstoffe füttern, ergänzt mit gekeimte Sämereien, Grünfutter (Biosalat), dazu immer frisches Wasser in Trinkwasserqualität. Gekochtes Weichfutter wie Reis, Nudeln und Gemüse, nur so viel füttern, wie schnell gefressen wird. Als Verdauungshilfe Muschelgrit, Vitaminkalk sowie Kalksteinchen geben. Fertig gemischtes Alleinfutter für Hühner ist leicht verdaulich und enthält alle wichtigen Nährstoffe.
Aufzucht von Küken
Das Eierlegen geht auch ohne Hahn, für eine Nachzucht braucht es ihn aber und eine Henne mit Bruttrieb oder einen Brutapparat. Ein kleiner, nicht zu heller Gluckenstall mit Einstreu und Wärme, ein Brutnest, ein Sandbad, ein Futtertrog sowie eine flache Tränke sind notwendig. Täglich wird max. 1 Ei gelegt, wenn 9-14 Eier im Nest sind, beginnt das Brüten. Nach etwa 21 Tagen schlüpfen fast zeitgleich die Küken, die sich vorerst von ihrem Dottersack ernähren, danach hochwertiges Futter für Küken geben. Henne und Küken sollten von anderen Hühnern 6-8 Wochen getrennt gehalten werden.
Meldepflicht und wichtige Information
Hühner müssen ab dem ersten Tier dem zuständigen Veterinäramt sowie nach § 14 Tiergesundheitsgesetz (TierGesG) der Tierseuchenkasse gemeldet werden, ebenso jeder Verdacht auf Vorliegen einer anzeigepflichtigen Tierseuche. Die private Hühnerhaltung ist in Deutschland erlaubt, wenn gemäß dem Tierschutzgesetz Hühner artgemäß untergebracht, ernährt und gepflegt werden. Zu beachten ist die Geflügelpestverordnung, die Pflichtimpfung (Newcastle Krankheit), die Empfehlung für die Marek- sowie Kokzidioseimpfung, das Baurecht (Hühnerstall) und das Nachbarschaftsrecht (z.B. Belästigung durch einen Hahn). Wird eine Stallpflicht für Geflügel verhängt, dürfen die Hühner nicht ins Freie. Informieren Sie sich in Ihrer Gemeinde über die Verordnungen zur privaten Hühnerhaltung. Weiterführende Beratung und Literatur erhalten Sie in Ihrem Zoogeschäft.
Nachweise
Text: Nora Nemeskeri; Bild: Alex Rinesch
Quellenangaben: GUTJAHR, A. (2020): Das große Buch der Hühnerhaltung im eigenen Garten. Neumann & Göbel; UNTERWEGER, W.-D. & UNTERWEGER, Ph. (2019): Das Hühnerbuch. Leopold Stocker
- Gemäß § 14 Tiergesundheitsgesetz (TierGesG) idgF