Indischer Silberschnabel (Lonchura malabarica)

Aus Pet Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Indischer Silberschnabel
Lonchura malabarica
Indischer Silberschnabel (Lonchura malabarica)
Name Indischer Silberschnabel
Name Lat. Lonchura malabarica
Synonym Euodice malabarica
Familie Prachtfinken
Familie lat. Estrildidae
Ordnung Sperlingsvögel
Ordnung lat. Passeriformes
Verbreitung Asien
Klimazone Subtropisch - tropisch
Tiergröße 11 cm
Ernährung Exoten-, Keim-, Grünfutter
Temperatur Zimmertemperatur
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Freibrüter
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Indischen Silberschnabels reicht vom Südosten der Arabischen Halbinsel über den südlichen Iran bis Pakistan, Indien und Sri Lanka. Sie bewohnen Trockensteppen, Buschsavannen, Waldränder und lichte Wälder aber auch Kulturland.

Käfiggröße

Die Käfigmindestgröße beträgt 80 x 40 x 40 cm (L x B x H) für ein Paar. Die Käfiggröße darf auch bei begründeter Einzelhaltung nicht unterschritten werden. Für weitere 2-3 Vögel, Artverträglichkeit vorausgesetzt, ist die Grundfläche um 25 % zu erweitern. Der Käfig muss an einem hellen, zugluftfreien und ruhigen Platz in mindestens 80 cm Höhe (ausgenommen Volieren) aufgestellt werden, eine rechteckige Grundfläche haben und an drei Seiten, Volieren an einer Seite, undurchsichtig sein. Die Haltung in einer Voliere ist vorzuziehen.

Einrichtung und Haltung

Der Boden muss mit Sand, Holzgranulat, Rindenmulch oder ähnlichem Material bedeckt sein und ist regelmäßig zu reinigen. Es sind mindestens 3 Sitzstangen aus Holz oder Ästen in unterschiedlicher Stärke und Höhe derart anzubringen, dass sie nur fliegend erreicht werden können und eine möglichst lange Flugstrecke entsteht. Sie benötigen eine Badegelegenheit sowie biotopähnliche Versteck-, Schlaf- und Nistmöglichkeiten. Empfehlenswert ist die Ausstattung mit Gräsern und Buschwerk. Die Raumtemperatur sollte 15 °C nicht unterschreiten.

Ernährung

Das artspezifische Futterangebot besteht aus gemischten Sämereien, im Fachhandel als "Exotenfutter" in Premium-Qualität erhältlich,  ergänzt mit Kolbenhirse (rot), grüner Rispenhirse, gekeimten Sämereien (Hirse, Weizen), Grünfutter (Vogelmiere, halbreife Grasrispen), Knäuelgrassamen und besonders zur Jungenaufzucht zusätzlich Eifutter, Insekten und Insektenlarven (gehäutete, kleingeschnittene Mehlkäferlarven, Ameisenpuppen, Pinkies). Als Verdauungshilfe wird Holzkohle, Vitaminkalk und Muschelgrit benötigt. Trinkwasser muss in Vogeltränken oder standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch in sauberen Gefäßen anzubieten.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Beide Geschlechter sind gleich gefärbt, ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist der Gesang des Männchens.

Sie brüten gerne in biotopähnlichen Einrichtungen wie Korbnestern (Bionestern) und halboffenen Nistkästen mittlerer Größe, oder auch frei im Geäst (z.B. Ginster, Bambus, Schilf etc). Das Nistmaterial besteht aus Kokosfasern, Sisal, weichen Gräsern, Pflanzenwolle und Federn zum Auspolstern. Das Gelege besteht aus 5-7 Eiern, die Brutdauer beträgt 11-12 Tage. Die Brutzeit liegt, biologisch gesehen, oft in den Wintermonaten von Oktober bis Mai. Bei der Zucht sollte die Raumtemperatur mindestens 18 °C betragen.

Wichtige Information

Der Indische Silberschnabel (Lonchura malabarica) ist dem Malabarfasänchen (Euodice malabarica) sehr ähnlich.

Die Vögel dürfen nur paarweise oder in Gruppen gepflegt werden.

Sie dürfen nicht in einem Rundkäfig gehalten werden. Für die Schwarmhaltung ist eine Voliere erforderlich. Bei Außenvolierenhaltung benötigen sie zusätzlich einen beheizten Schutzraum von mindestens 1 m² Grundfläche und 1,70 m Höhe, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Die Temperatur im Schutzraum darf 15 °C nicht unterschreiten und die Einrichtung muss der der Käfighaltung entsprechen.

In Räumen, auch in Schutzräumen, ist für ausreichenden Tageslichteinfall oder flimmerfreies Kunstlicht (Stroboskopeffekt), entsprechend dem Lichtspektrum des natürlichen Sonnenlichtes, zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer muss zwischen 8 und 14 Stunden pro Tag liegen. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Es ist für ein adäquates Raumklima zu sorgen. Der Gesundheitszustand der Vögel ist täglich zu kontrollieren.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Othmar Sieberer; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1995): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Kleinvögeln; BIELFELD (1996): Das Prachtfinken-Buch, Verlag Eugen Ulmer; GRUMMT & STREHLOW (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Vögel, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF