Kleiner Kubafink (Phonipara canora)

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Kleiner Kubafink
Phonipara canora
Kleiner Kubafink (Phonipara canora)
Name Kleiner Kubafink
Name Lat. Phonipara canora
Synonym Tiaris canora
Familie Tangaren
Familie lat. Thraupidae
Ordnung Sperlingsvögel
Ordnung lat. Passeriformes
Verbreitung Kuba
Klimazone Tropisch
Tiergröße 9,5 cm
Ernährung Exoten-, Keimfutter, Gemüse
Temperatur Zimmertemperatur
Haltung Paar
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Freibrüter
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Der Kleine Kubafink ist auf Kuba heimisch und wurde auf den Bahamas eingeführt. Er bewohnt das lichte Gebüsch der Waldränder aber auch Feldränder und Gärten. Er ist heute nur mehr als Zuchtform erhältlich.

Käfiggröße

Die Käfigmindestgröße beträgt 80 x 40 x 40 cm (L x B x H) für ein Paar, wobei Jungvögel bis zum selbständig werden unberücksichtigt bleiben. Die Käfiggröße darf auch bei begründeter Einzelhaltung nicht unterschritten werden. Für weitere 2 Vögel, Artverträglichkeit vorausgesetzt, ist die Grundfläche um 25 % zu erweitern. Der Käfig muss an einem hellen, zugluftfreien und ruhigen Platz in mindestens 80 cm Höhe (ausgenommen Volieren) aufgestellt werden, eine rechteckige Grundfläche haben und an drei Seiten, Volieren an einer Seite, undurchsichtig sein. Für die Schwarmhaltung ist eine Voliere erforderlich.

Einrichtung und Haltung

Der Boden muss mit Sand, Holzgranulat, Rindenmulch oder ähnlichem Material bedeckt sein und ist regelmäßig zu reinigen. Es sind mindestens 3 Sitzstangen aus Holz oder Ästen in unterschiedlicher Stärke und Höhe derart anzubringen, dass sie nur fliegend erreicht werden können und eine möglichst lange Flugstrecke entsteht. Sie benötigen eine Badegelegenheit sowie biotopähnliche Versteck-, Schlaf- und Nistmöglichkeiten. Empfehlenswert ist die Ausstattung mit Gräsern und Buschwerk. Die Raumtemperatur darf 15 °C nicht unterschreiten.

Ernährung

Das artspezifische Futterangebot besteht aus gemischten Sämereien, im Fachhandel als "Exotenfuttermischung" in Premium-Qualität erhältlich, dazu Kolbenhirse, angekeimte Sämereien (grüne Rispenhirse, frische Grasrispen oder Vogelmiere, auch Gurkenscheiben,) und besonders zur Jungenaufzucht Eifutter, Insekten und Insektenlarven (kleine, gehäutete, zerschnittene Mehlkäferlarven, Ameisenpuppen, Pinkies, kleine Buffalos). Als Verdauungshilfe wird Holzkohle, Vitaminkalk, Muschelgrit und zerstossene Eierschalen benötigt. Trinkwasser muss in Vogeltränken oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch in sauberen Gefäßen anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind leicht zu unterscheiden, bei den Weibchen sind Kopf und Hals nicht schwarz gefärbt.

Sie züchten gerne in biotopähnlichen Einrichtungen wie Korbnestern (Bionestern) und halboffenen Nistkästen mittlerer Größe oder auch frei im Geäst (z.B. Ginster, Bambus, Schilf etc). Das Nistmaterial besteht aus Kokosfasern, Sisal, Gräsern, sowie Tierhaaren und kleine Federn zum Auspolstern. Das Gelege besteht aus 2-6 Eiern, die Brutdauer beträgt 11-15 Tage.

Wichtige Information

Die Vögel dürfen nur paarweise oder in Gruppen gehalten werden, während der Brutzeit wegen ihres Aggressionsverhaltens gegenüber gattungsgleichen Vögeln nur paarweise. 

Sie dürfen nicht in einem Rundkäfig gehalten werden. Empfehlenswert ist eine Innenvoliere mit einer Grundfläche von mindesten 0,6 m² und 1,5 m Höhe.

Bei Außenvolierenhaltung benötigen sie zusätzlich einen beheizten Schutzraum von mindestens 1 m² Grundfläche, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Die Temperatur im Schutzraum darf 15 °C nicht unterschreiten und die Einrichtung muss der der Käfighaltung entsprechen.

In Räumen, auch in Schutzräumen, ist für ausreichenden Tageslichteinfall oder flimmerfreies Kunstlicht (Stroboskopeffekt), entsprechend dem Lichtspektrum des natürlichen Sonnenlichtes, zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer muss zwischen 8 und 14 Stunden pro Tag liegen. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Es ist für ein adäquates Raumklima zu sorgen. Bei Käfighaltung sollte ihnen regelmäßig Zimmerfreiflug ermöglicht werden. Der Gesundheitszustand der Vögel ist täglich zu kontrollieren.

Weiterführende Literatur finden sie in ihren Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Othmar Sieberer; Bild: petdata

Quellenangabe: BMELV (1995): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Kleinvögeln; ROBILLER (1986): Lexikon der Vogelhaltung, Edition Leipzig; GRUMMT & STREHLOW (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Vögel, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF