Dornastrild (Aegintha temporalis)
Dornastrild Aegintha temporalis | |
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Name | Dornastrild |
Name Lat. | Aegintha temporalis |
Synonym | Neochmia temporalis |
Familie | Prachtfinken |
Familie lat. | Estrildidae |
Ordnung | Sperlingsvögel |
Ordnung lat. | Passeriformes |
Verbreitung | Australien |
Klimazone | Subtropisch - tropisch |
Tiergröße | 12 cm |
Ernährung | Exoten-, Grün- u. Keimfutter, Insekten |
Temperatur | Zimmertemperatur |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Freibrüter |
Lebenserwartung | 5-10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die Dornastrilden sind vom nördlichen Australien über ganz Ostaustralien bis zum äußersten Süden verbreitet. Sie leben in Savannen, lichten Waldgebieten und zum Teil auch als Kulturfolger in Gärten. Sie sind heute nur mehr als Zuchtform erhältlich.
Käfiggröße
Die Käfigmindestgröße beträgt 80 x 40 x 40 cm (L x B x H) für ein Paar. Die Käfiggröße darf auch bei begründeter Einzelhaltung nicht unterschritten werden. Für weitere 2-3 Vögel ist, Artverträglichkeit vorausgesetzt, die Grundfläche um 25 % zu erweitern. Der Käfig muss an einem hellen, zugluftfreien und ruhigen Platz in mindestens 80 cm Höhe (ausgenommen Volieren) aufgestellt werden, eine rechteckige Grundfläche haben und an drei Seiten, Volieren an einer Seite, undurchsichtig sein. Die Haltung in einer Voliere ist vorzuziehen.
Einrichtung und Haltung
Der Boden muss mit Sand, Holzgranulat, Rindenmulch oder ähnlichem Material bedeckt sein und ist regelmäßig zu reinigen. Es sind mindestens 3 Sitzstangen aus Holz oder Ästen in unterschiedlicher Stärke und Höhe derart anzubringen, dass sie nur fliegend erreicht werden können und eine möglichst lange Flugstrecke entsteht. Empfehlenswert ist die Ausstattung mit Gräsern und Buschwerk. Sie benötigen eine Badegelegenheit sowie biotopähnliche Versteck-, Schlaf- und Nistmöglichkeiten. Die Raumtemperatur darf 15 °C nicht unterschreiten.
Ernährung
Das artspezifische Futterangebot besteht aus gemischten Sämereien, im Fachhandel als "Exotenfutter" in Premium-Qualität erhältlich, ergänzt mit roter Kolbenhirse, Grünfutter (Vogelmiere, grüne Rispenhirse, frische Grasrispen, halbreifer Weizen etc.), Knäuelgrassamen, Insektenfutter und besonders zur Jungenaufzucht gequollene bzw. gekeimte Sämereien (Hirse, Hafer), Eifutter und Insektenlarven, wie kleine, gehäutete, zerschnittene Mehlkäferlarven, Ameisenpuppen, Pinkies, kleine Buffalos und Schwarze Mückenlarven. Als Verdauungshilfe wird Holzkohle, Vitaminkalk und Muschelgrit benötigt. Trinkwasser muss in Vogeltränken oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein. Futter und Wasser sind täglich frisch anzubieten, die Gefäße sind vorher zu reinigen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Geschlechter sind sehr ähnlich gefärbt. Das Grau an der Unterseite der Weibchen ist meist weniger ausgeprägt und beige oder gelblich verwaschen.
Sie züchten gerne in biotopähnlichen Einrichtungen wie Korbnestern (Bionestern) und halboffenen Nistkästen mittlerer Größe, oder auch frei im Geäst (z.B. Ginster, Bambus, Schilf o. dgl.). Das Nistmaterial besteht aus Kokosfasern, Sisal, längeren Gräsern, Farne sowie Tierhaaren und Federn zum Auspolstern. Das Gelege besteht aus 4 bis 5 Eiern, die Brutdauer beträgt ca. 13 Tage. Die Brutzeit liegt, biologisch gesehen, oft in den Wintermonaten von Oktober bis Mai. Bei der Zucht sollte die Raumtemperatur mindestens 18° C betragen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 5-10 Jahre.
Wichtige Information
Sie dürfen nicht in einem Rundkäfig gehalten werden. Für die Schwarmhaltung ist eine Voliere erforderlich.
Bei Außenvolierenhaltung benötigen sie zusätzlich einen beheizten Schutzraum von mindestens 1 m² Grundfläche und 1,70 m Höhe, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Die Temperatur im Schutzraum darf 15 °C nicht unterschreiten und die Einrichtung muss der der Käfighaltung entsprechen.
Sie dürfen nur paarweise oder in einer Gruppe bzw. im Schwarm gehalten werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen Prachtfinken ist gut möglich. In Räumen, auch in den Schutzräumen, ist für ausreichenden Tageslichteinfall oder ein flimmerfreies Kunstlicht (Stroboskopeffekt) entsprechend dem Tageslicht zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer soll 8-14 Stunden pro Tag betragen und der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Es ist für ein adäquates Raumklima zu sorgen. Der Gesundheitszustand der Vögel ist täglich zu kontrollieren.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Othmar Sieberer; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: BMELV (1995): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Kleinvögeln; BIELFELD (1996): Das Prachtfinken-Buch, Verlag Eugen Ulmer; GRUMMT & STREHLOW (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Vögel, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF