Kanarie-Orange ♀ (Serinus canaria f. dom.)

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Kanarie-Orange ♀
Serinus canaria f. dom.
Kanarie-Orange ♀ (Serinus canaria f. dom.)
Name Kanarie-Orange ♀
Name Lat. Serinus canaria f. dom.
Familie Finkenvögel
Familie lat. Fringillidae
Ordnung Sperlingsvögel
Ordnung lat. Passeriformes
Verbreitung Zuchtform
Klimazone Gemäßigt
Tiergröße 14 cm
Ernährung Kanarienfutter, Obst, Gemüse, Insekten
Temperatur Zimmertemperatur
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Freibrüter
Lebenserwartung 6-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Der Kanarienvogel ist die domestizierte Form des Kanarengirlitz (Serinus canaria), der auf den Kanarischen Inseln, Azoren und auf Madeira heimisch ist und dort im Wald und Buschland lebt. Der Kanarienvogel wird in vielen Farbmutationen und Positur-Rassen gezüchtet.

Käfiggröße

Die Käfigmindestgröße beträgt 120 x 60 x 80 cm (L x B x H) für 2-4 Tiere. Der Käfig muss an einem hellen, zugluftfreien und ruhigen Platz in mindestens 80 cm Höhe (ausgenommen Volieren) aufgestellt werden, eine rechteckige Grundfläche haben und an drei Seiten, Volieren an einer Seite, undurchsichtig sein. Die Haltung in einer Zimmervoliere (z.B. 200 x 100 x 200 cm) ist vorzuziehen. Im Käfig gehaltene Vögel ist nach einer Eingewöhnungszeit täglich gefahrlos kontrollierter Zimmerfreiflug zu gewähren.

Einrichtung und Haltung

Der Boden muss mit Sand, Holzgranulat, Rindenmulch oder ähnlichem Material bedeckt sein und ist regelmäßig zu reinigen. Es sind mindestens 3 Sitzstangen aus Holz oder Ästen in unterschiedlicher Stärke und Höhe derart anzubringen, dass sie nur fliegend erreicht werden können und eine möglichst lange Flugstrecke entsteht. Sie benötigen eine Badegelegenheit sowie biotopähnliche Versteck-, Schlaf- und Nistmöglichkeiten. Empfehlenswert ist die Ausstattung mit Gräsern und Buschwerk. Sie sollten bei Zimmertemperatur, zwichen 18 und 25 °C gehalten werden.

Ernährung

Das artspezifische Futterangebot besteht aus gemischten Sämereien, im Fachhandel als "Kanarienfutter" in Premium-Qualität erhältlich, ergänzt mit Kolbenhirse, Vitaminkräckern, Grünfutter (Vogelmiere, grüne Rispenhirse, Gurkenscheiben, Biosalat, Löwenzahn etc.), Obst (Äpfel), Knäuelgrassamen, Insektenfutter und besonders zur Jungenaufzucht gekeimte Sämereien (Nigersaat, Rübsen, etwas Mungbohnen) und hartgekochtes Hühnerei vermengt (krümelig) mit Kanarien-Eifutter. Als Verdauungshilfe wird Holzkohle, Vitaminkalk und Muschelgrit benötigt. Trinkwasser muss in Vogeltränken oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch in sauberen Gefäßen anzubieten.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter lassen sich durch den Gesang der Männchen unterscheiden und in der Brutphase durch den Zapfen (Stoß) des Geschlechtsteiles des Hahnes, bei den Weibchen durch den birnenförmigen Unterleib (Kloake).

Sie brüten in offenen Nistkörbchen oder sogenannten Kaisernestern, die außen am Käfig angebracht sind. Empfehlenswert sind Kokos-Filz Nesteinlagen, um den Nestbau abzusichern. Als Nistmaterial eignet sich Nestwolle (Scharpie), Jutefasern und eventuell etwas frisches Moos. Das Gelege besteht aus 4-6 Eiern, die Brutdauer beträgt ca. 13 Tage. Die Brutzeit ist, biologisch gesehen, ganzjährig. Nicht mehr als 2-3 Bruten im Jahr zulassen! Bei der Zucht sollte die Raumtemperatur mindestens 15 °C betragen.

Wichtige Information

Kanarienvögel dürfen nur paarweise oder in einer Gruppe gehalten werden. Für die Haltung einer Gruppe ist eine Voliere erforderlich. Sie dürfen nicht in einem Rundkäfig gehalten werden.

Bei der Haltung in einer Außenvoliere mit mindestens 1,70 m Höhe benötigen sie zusätzlich einen beheizten Schutzraum von mindestens 1 m² Grundfläche, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Die Temperatur im Schutzraum darf 10 °C nicht unterschreiten und die Einrichtung muss der der Käfighaltung entsprechen.

In Räumen, auch in den Schutzräumen, ist für ausreichenden Tageslichteinfall oder ein flimmerfreies Kunstlicht (Stroboskopeffekt) entsprechend dem Tageslicht zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer soll 8-14 Stunden pro Tag betragen und der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Es ist für ein adäquates Raumklima zu sorgen. Der Gesundheitszustand der Vögel ist täglich zu kontrollieren.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Othmar Sieberer; Bild: petdata

Quellenangabe: BMEL (1995): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Kleinvögeln; BMEL-Haustier-Berater.de; CLASSEN (2001): Kanarien, Ulmer Verlag; GRUMMT & STREHLOW (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Vögel, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF