Spitzschwanz-Bronzemännchen (Lonchura striata)

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Spitzschwanz-Bronzemännchen
Lonchura striata
Spitzschwanz-Bronzemännchen (Lonchura striata)
Name Spitzschwanz-Bronzemännchen
Name Lat. Lonchura striata
Familie Prachtfinken
Familie lat. Estrildidae
Ordnung Sperlingsvögel
Ordnung lat. Passeriformes
Verbreitung Südostasien
Klimazone Tropisch
Tiergröße 12 cm
Ernährung Exoten-, Keim- u. Grünfutter, Insekten
Temperatur Zimmertemperatur
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Freibrüter
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die Heimat der Spitzschwanz-Bronzemännchen-Wildform sind weite Teile Süd- und Südostasiens, wo sie in Wald- und Feldrändern mit dichten Gebüschen verbreitet sind. Sie werden heute nur mehr als Zuchtform angeboten.

Käfiggröße

Die Käfigmindestgröße beträgt 80 x 40 x 60 cm (L x B x H) für 2-4 Tiere. Der Käfig muss an einem hellen, zugluftfreien und ruhigen Platz in mindestens 80 cm Höhe (ausgenommen Volieren) aufgestellt werden, eine rechteckige Grundfläche haben und an drei Seiten, Volieren an einer Seite, undurchsichtig sein. Die Haltung in einer Zimmervoliere (z.B. 150 x 70 x 150 cm) ist vorzuziehen. Im Käfig gehaltene Vögel ist nach einer Eingewöhnungszeit täglich gefahrlos kontrollierter Zimmerfreiflug zu gewähren.

Einrichtung und Haltung

Der Boden muss mit Sand, Holzgranulat, Rindenmulch oder ähnlichem Material bedeckt sein und ist regelmäßig zu reinigen. Es sind mindestens 3 Sitzstangen aus Holz oder Ästen in unterschiedlicher Stärke und Höhe derart anzubringen, dass sie nur fliegend erreicht werden können und eine möglichst lange Flugstrecke entsteht. Sie benötigen eine Badegelegenheit sowie biotopähnliche Versteck-, Schlaf- und Nistmöglichkeiten. Empfehlenswert ist die Ausstattung mit Gräsern, Zweigen und Buschwerk. Sie sollten bei Zimmertemperatur, zwischen 18 und 25 °C gehalten werden.

Ernährung

Das artspezifische Futterangebot besteht aus gemischten Sämereien, im Fachhandel als "Exotenfutter" in Premium-Qualität erhältlich, ergänzt mit Kolbenhirse, Knäuelgrassamen, Grünfutter (Vogelmiere, grüne Rispenhirse, frische Grasrispen, Gurkenscheiben etc.), gekeimte Sämereien (Hirse, Hafer, Weizen) und besonders zur Jungenaufzucht zusätzlich Eifutter sowie in geringen Mengen Insektenlarven (Buffalowürmer, Ameisenpuppen, Pinkies). Als Verdauungshilfe wird Holzkohle, Vitaminkalk und Muschelgrit benötigt. Trinkwasser muss in Vogeltränken oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein. Futter und Wasser sind täglich frisch anzubieten, die Gefäße sind vorher zu reinigen.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Beide Geschlechter sind gleich gefärbt, das Weibchen hat eine etwas rundere Kopfform. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist der Gesang des Männchens.

Sie brüten gerne in biotopähnlichen Einrichtungen wie Korbnestern (Bionestern) und halboffenen Nistkästen mittlerer Größe, oder auch frei im Geäst (z.B. Ginster, Bambus, Schilf etc). Als Nistmaterial dienen Kokosfasern, Sisal und längere Gräser. Das Gelege besteht aus 3 bis 6 Eiern, die Brutdauer beträgt ca. 14 Tage. Die Brutzeit liegt, biologisch gesehen, oft in den Frühjahr- und Sommermonaten. Bei der Zucht sollte die Raumtemperatur mindestens 18° C betragen.

Wichtige Information

Sie dürfen nicht in einem Rundkäfig gehalten werden. Für die Haltung einer Gruppe (Schwarm) ist eine Voliere erforderlich.

Bei der Haltung in einer Außenvoliere mit mindestens 1,70 m Höhe benötigen sie zusätzlich einen beheizten Schutzraum von mindestens 1 m² Grundfläche, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Die Temperatur im Schutzraum darf 10 °C nicht unterschreiten und die Einrichtung muss der der Käfighaltung entsprechen.

Sie dürfen nur paarweise oder in einer Gruppe bzw. im Schwarm gehalten werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen Prachtfinken ist gut möglich.

In Räumen, auch in den Schutzräumen, ist für ausreichenden Tageslichteinfall oder ein flimmerfreies Kunstlicht (Stroboskopeffekt) entsprechend dem Tageslicht zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer soll 8-14 Stunden pro Tag betragen und der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Es ist für ein adäquates Raumklima zu sorgen. Der Gesundheitszustand der Vögel ist täglich zu kontrollieren.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Othmar Sieberer; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMEL (1995): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Kleinvögeln; BMEL-Haustier-Berater.de; BIELFELD (1996): Das Prachtfinken-Buch, Verlag Eugen Ulmer; GRUMMT & STREHLOW (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Vögel, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF