Spitzschwanzamadine gelbschnäblig (Poephila acuticauda acuticauda)
Spitzschwanzamadine gelbschnäblig Poephila acuticauda acuticauda | |
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Name | Spitzschwanzamadine gelbschnäblig |
Name Lat. | Poephila acuticauda acuticauda |
Familie | Prachtfinken |
Familie lat. | Estrildidae |
Ordnung | Sperlingsvögel |
Ordnung lat. | Passeriformes |
Verbreitung | Australien |
Klimazone | Tropisch |
Tiergröße | 17 cm |
Ernährung | Exoten-, Grünfutter, Insekten |
Temperatur | Zimmertemperatur |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Freibrüter |
Lebenserwartung | 5-7 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die gelbschnäbligen Spitzschwanzamadinen sind im Westen von Nordaustralien beheimatet. Sie leben in großen Schwärmen in offenen Eukalyptuswäldern, Savannen und Trockensteppen, immer in Wassernähe. Sie sind seit der Ausfuhrsperre 1960 nur als Nachzucht in mehreren Farbmutationen erhältlich.
Käfiggröße
Die Käfigmindestgröße beträgt 120 x 50 x 50 cm (L x B x H) für ein Paar. Die Käfiggröße darf auch bei begründeter Einzelhaltung nicht unterschritten werden. Für weitere 2-3 Vögel ist, Artverträglichkeit vorausgesetzt, die Grundfläche um 25 % zu erweitern. Der Käfig muss an einem hellen, zugluftfreien und ruhigen Platz in mindestens 80 cm Höhe (ausgenommen Volieren) aufgestellt werden, eine rechteckige Grundfläche haben und an drei Seiten, Volieren an einer Seite, undurchsichtig sein. Die Haltung in einer Voliere ist vorzuziehen.
Einrichtung und Haltung
Der Boden muss mit Sand, Holzgranulat, Rindenmulch oder ähnlichem Material bedeckt sein und ist regelmäßig zu reinigen. Es sind mindestens 3 Sitzstangen aus Holz oder Ästen in unterschiedlicher Stärke und Höhe derart anzubringen, dass sie nur fliegend erreicht werden können und eine möglichst lange Flugstrecke entsteht. Sie benötigen eine Badegelegenheit sowie biotopähnliche Versteck-, Schlaf- und Nistmöglichkeiten. Empfehlenswert ist die Ausstattung mit Gräsern, Zweigen und Buschwerk. Die Raumtemperatur darf 15 °C nicht unterschreiten.
Ernährung
Das artspezifische Futterangebot besteht aus gemischten Sämereien, im Fachhandel als "Exotenfutter" in Premium-Qualität erhältlich, ergänzt mit roter Kolbenhirse, Grünfutter (Löwenzahnblätter, Vogelmiere, grüne Rispenhirse, frische Grasrispen, Gurkenscheiben etc.), Knäuelgrassamen, Insektenfutter und besonders zur Jungenaufzucht gekeimte Sämereien (Hirse, Weizen), Eifutter und Insektenlarven, wie kleine, gehäutete, zerschnittene Mehlkäferlarven, Ameisenpuppen, Pinkies und kleine Buffalos. Als Verdauungshilfe wird Holzkohle, Vitaminkalk und Muschelgrit benötigt. Trinkwasser muss in Vogeltränken oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein. Futter und Wasser sind täglich frisch anzubieten, die Gefäße sind vorher zu reinigen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden. Weibchen haben einen kleineren schwarzen Kehllatz, ein schmäleres schwarzes Flankenband und die Schnabelfarbe ist etwas heller.
Sie brüten gerne in biotopähnlichen Einrichtungen wie Korbnestern (Bionestern) und halboffenen Nistkästen mittlerer Größe oder auch frei im Geäst (z.B. Ginster, Bambus, Schilf). Als Nistmaterial eignet sich Sisal, Kokosfasern, lange Gräser sowie Tierhaare und Federn zum Auspolstern. Das Gelege besteht aus 4-6 Eiern, die Brutdauer beträgt ca. 14 Tage. Die Brutzeit ist, biologisch gesehen, ganzjährig. Bei der Zucht sollte die Raumtemperatur mindestens 18 °C betragen.
Wichtige Information
Sie dürfen nicht in einem Rundkäfig gehalten werden. Für die Schwarmhaltung ist eine Voliere erforderlich.
Bei Außenvolierenhaltung benötigen sie zusätzlich einen beheizten Schutzraum von mindestens 1 m² Grundfläche und 1,70 m Höhe, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Die Temperatur im Schutzraum darf 15 °C nicht unterschreiten und die Einrichtung muss der der Käfighaltung entsprechen.
Sie dürfen nur paarweise oder in einer Gruppe bzw. im Schwarm gehalten werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen Prachtfinken ist gut möglich.
In Räumen, auch in den Schutzräumen, ist für ausreichenden Tageslichteinfall oder ein flimmerfreies Kunstlicht (Stroboskopeffekt) entsprechend dem Tageslicht zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer soll 8-14 Stunden pro Tag betragen und der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Es ist für ein adäquates Raumklima zu sorgen. Der Gesundheitszustand der Vögel ist täglich zu kontrollieren.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Othmar Sieberer; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1995): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Kleinvögeln; BIELFELD (1996): Das Prachtfinken-Buch, Verlag Eugen Ulmer; GRUMMT & STREHLOW (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Vögel, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF