Wellensittich-Weiß (Melopsittacus undulatus)
Wellensittich-Weiß Melopsittacus undulatus | |
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Name | Wellensittich-Weiß |
Name Lat. | Melopsittacus undulatus |
Familie | Papageien |
Familie lat. | Psittacidae |
Ordnung | Papageien |
Ordnung lat. | Psittaciformes |
Verbreitung | Australien |
Klimazone | Subtropisch - tropisch |
Tiergröße | 18 cm |
Ernährung | Wellensittich-, Grünfutter, Obst |
Temperatur | Zimmertemperatur |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Höhlenbrüter |
Lebenserwartung | 10-12 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die Wellensittiche sind in den Steppen und Trockensavannen Australiens weit verbreitet, wo sie in riesigen Schwärmen leben. Die ersten Wellensittiche kamen 1840 nach Europa. Sie sind seit der Ausfuhrsperre 1960 nur mehr als Nachzucht erhältlich und werden in vielen Farbmutationen gezüchtet.
Käfiggröße
Die Käfigmindestgröße beträgt 120 x 60 x 100 cm (L x B x H) für ein Paar. Der Käfig muss in mindestens 80 cm Höhe (ausgenommen Volieren) an einem hellen, zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt werden und sollte eine Querverdrahtung oder ein Geflecht haben. Die Haltung in einer Zimmervoliere (z.B. 200 x 100 x 200 cm) ist vorzuziehen. Im Käfig gehaltene Vögel ist nach einer Eingewöhnungszeit täglich gefahrlos kontrollierter Zimmerfreiflug zu gewähren.
Einrichtung und Haltung
Der Boden muss mit Sand, Hobelspänen von unbehandeltem Holz oder ähnlichem Material bedeckt sein und ist möglichst einmal wöchentlich zu reinigen. Es sind mindestens 2 Sitzstangen aus Holz oder Ästen in unterschiedlicher Stärke und Höhe derart anzubringen, dass eine möglichst lange Flugstrecke entsteht. Neben einer Bademöglichkeit (Badehäuschen) benötigen sie Versteckmöglichkeiten (Schlafkästen, Schlafkörbchen) sowie Kletter- und Beschäftigungsmaterial, wie Ringe, Seile, Leitern und gesundheitlich unbedenkliche Naturäste. Sie sollten bei Zimmertemperatur, zwischen 18 und 25 °C gehalten werden.
Ernährung
Das artspezifische Futterangebot besteht aus gemischten Sämereien, im Fachhandel als "Wellensittichfutter" in Premium-Qualität erhältlich, ergänzt mit Kolbenhirse, Vitaminkräcker, Grünfutter (Löwenzahn, Vogelmiere, grüne Rispenhirse), Obst (Äpfel, Birnen etc.), Biosalat, Grassamen, gelegentlich Insektenfutter und besonders zur Jungenaufzucht angekeimte Sämereien (Weizen oder Hirse) und hartgekochtes Hühnerei vermengt mit Eifutter. Als Verdauungshilfe benötigen sie Grit, Sepia und Vitaminkalk. Wasser muss in Vogeltränken oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein. Futter und Wasser sind täglich frisch anzubieten, die Gefäße sind vorher zu reinigen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Bei Jungvögel erkennt man die Männchen an der rosa Schnabelwachshaut, bei Weibchen sind die Nasenlöcher weißgerandet. Bei Altvögel haben die Männchen eine blaue, Weibchen eine bräunliche Schnabelwachshaut.
Sie brüten in quer- oder hochformatigen Nistkästen. Ein Gelege besteht durchschnittlich aus 4-6 Eiern, die Brutdauer beträgt 18 Tage. Als Nistkasteneinstreu eignen sich weiche Sägespäne. Die Brutzeit ist je nach biologischer Voraussetzung ganzjährig. Es sollten aber nicht mehr als 2-3 Bruten jährlich zugelassen werden. Jungvögel sollten so aufgezogen werden, dass sie artgeprägt sind.
Wichtige Information
Wellensittiche sollten mit einem Beinring versehen sein.
Sie dürfen nicht in einem Rundkäfig gehalten werden. Für die Haltung in einer Gruppe ist eine Voliere erforderlich.
Bei der Haltung in einer Außenvoliere (mindestens 1,70 m Höhe) benötigen sie zusätzlich einen beheizten Schutzraum von mindestens 0,5 m² Grundfläche, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Die Temperatur im Schutzraum darf 5 °C nicht unterschreiten und die Einrichtung muss der der Käfighaltung entsprechen.
Sie dürfen nur paarweise oder in einer Gruppe gehalten werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Vogelarten, wie Nymphensittichen oder Prachtfinken ist gut möglich. In Räumen, auch in den Schutzräumen, ist für ausreichenden Tageslichteinfall oder ein flimmerfreies Kunstlicht (Stroboskopeffekt) entsprechend dem Tageslicht zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer soll 8-12 Stunden pro Tag betragen und der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Es ist für ein adäquates Raumklima zu sorgen. Der Gesundheitszustand der Vögel ist täglich zu kontrollieren.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Othmar Sieberer; Bild: petdata
Quellenangabe: BMEL (1995): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien; BMEL-Haustier-Berater.de; ARNDT (1997): Lexikon der Papageien, Arndt Verlag; GRUMMT & STREHLOW (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Vögel, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF