Schönbürzel (Estrilda caerulescens)

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Schönbürzel
Estrilda caerulescens
Schönbürzel (Estrilda caerulescens)
Name Schönbürzel
Name Lat. Estrilda caerulescens
Familie Prachtfinken
Familie lat. Estrildidae
Ordnung Sperlingsvögel
Ordnung lat. Passeriformes
Verbreitung Afrika
Klimazone Tropisch
Tiergröße 10,5 cm
Ernährung Exoten-, Keim-, Grünfutter
Temperatur Zimmertemperatur
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Freibrüter
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Schönbürzel reicht von Sengal über Nigeria und Kamerun bis Zentralafrika. Die geselligen Vögel bewohnen Kurzgrassavannen, offenes, von Büschen und Baumgruppen durchsetztes Grasland aber auch Kulturland und Gärten.

Käfiggröße

Die Käfigmindestgröße beträgt 80 x 40 x 40 cm (L x B x H) für ein Paar. Die Käfiggröße darf auch bei begründeter Einzelhaltung nicht unterschritten werden. Für weitere 2-3 Vögel ist, Artverträglichkeit vorausgesetzt, die Grundfläche um 25 % zu erweitern. Der Käfig muss an einem hellen, zugluftfreien und ruhigen Platz in mindestens 80 cm Höhe (ausgenommen Volieren) aufgestellt werden, eine rechteckige Grundfläche haben und an drei Seiten, Volieren an einer Seite, undurchsichtig sein. Die Haltung in einer Voliere ist vorzuziehen.

Einrichtung und Haltung

Der Boden muss mit Sand, Holzgranulat, Rindenmulch oder ähnlichem Material bedeckt sein und ist regelmäßig zu reinigen. Es sind mindestens 3 Sitzstangen aus Holz oder Ästen in unterschiedlicher Stärke und Höhe derart anzubringen, dass sie nur fliegend erreicht werden können und eine möglichst lange Flugstrecke entsteht. Empfehlenswert ist die Ausstattung mit Gräsern und Buschwerk. Sie benötigen eine Badegelegenheit sowie biotopähnliche Versteck-, Schlaf- und Nistmöglichkeiten. Die Raumtemperatur sollte 15 °C nicht unterschreiten.

Ernährung

Das artspezifische Futterangebot besteht aus gemischten Sämereien, im Fachhandel als "Exotenfuttermischung" in Premium-Qualität erhältlich, ergänzt mit roter Kolbenhirse, angekeimten Sämereien, Grünfutter, (Vogelmiere, grüne Rispenhirse, frische Grasrispen, halbreifer Weizen etc.), auch Nektartrank und besonders zur Jungenaufzucht Eifutter, Insekten und Insektenlarven (gehäutete, kleingeschnittene Mehlkäferlarven, Ameisenpuppen, Pinkies, kleine Buffalos). Als Verdauungshilfe wird Tierkohle, Vitaminkalk und Muschelgrit benötigt. Bei mehreren Tieren sind auch mehrere Futterstellen einzurichten. Trinkwasser muss in Vogeltränken oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten, die Gefäße sind vorher zu reinigen.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden, die weißen Punkte an den Flanken sind bei den Weibchen etwas geringer ausgedehnt. Männchen und Weibchen haben verschiedene Stimmfühlungslaute.

Sie brüten gerne in biotopähnlichen Einrichtungen wie Korbnestern (Bionestern) und halboffenen Nistkästen mittlerer Größe oder auch frei im Geäst (z.B. Ginster, Bambus, Schilf). Das Nistmaterial besteht aus Kokosfasern, Sisal, längeren Gräsern, sowie Tierhaaren und Federn zum Auspolstern. Das Gelege besteht aus 3-5 Eiern, die Brutdauer beträgt ca. 14 Tage. Die Brutzeit liegt, biologisch gesehen, oft in den Wintermonaten von Oktober bis Mai. Bei der Zucht sollte die Raumtemperatur mindestens 20 °C betragen.

Wichtige Information

Die Vögel dürfen nur paarweise oder in Gruppen gepflegt werden.

Sie dürfen nicht in einem Rundkäfig gehalten werden. Für die Schwarmhaltung ist eine Voliere erforderlich.

Bei Außenvolierenhaltung benötigen sie zusätzlich einen beheizten Schutzraum von mindestens 1 m² Grundfläche und 1,70 m Höhe, der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Die Temperatur im Schutzraum darf 15 °C nicht unterschreiten und die Einrichtung muss der der Käfighaltung entsprechen.

In Räumen, auch in Schutzräumen, ist für ausreichenden Tageslichteinfall oder flimmerfreies Kunstlicht (Stroboskopeffekt), entsprechend dem Lichtspektrum des natürlichen Sonnenlichtes, zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer muss zwischen 8 und 14 Stunden pro Tag liegen. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Es ist für ein adäquates Raumklima zu sorgen. Der Gesundheitszustand der Vögel ist täglich zu kontrollieren.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Othmar Sieberer; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BMELV (1995): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Kleinvögeln; BIELFELD (1996): Das Prachtfinken-Buch, Verlag Eugen Ulmer; GRUMMT & STREHLOW (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Vögel, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF