New Hampshire (Gallus gallus domesticus)

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New Hampshire
Gallus gallus domesticus
New Hampshire (Gallus gallus domesticus)
Name New Hampshire
Name Lat. Gallus gallus domesticus
Familie Fasanenartige
Familie lat. Phasianidae
Ordnung Hühnervögel
Ordnung lat. Galliformes
Verbreitung Zuchtform
Klimazone Gemäßigt
Tiergröße Hahn 3-3,5 kg; Henne 2,25-3 kg
Ernährung Hühner- u. Grünfutter, Insekten, Würmer
Temperatur Frostfrei
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Bodenbrüter; Legeleistung 200; Eifarbe hellbraun
Lebenserwartung ca. 7 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Ja

Herkunft und Wesen

Das Huhn namens New Hampshire stammt aus dem gleichnamigen Bundesstaat im äußersten Nordosten der USA. Es wurde ab 1915 aus Rhode Island Reds mit Hühnerrassen asiatischer Herkunft (u.a. Rote Malaien) gekreuzt. Es kam nach 1945 nach Europa, wo in den Niederlanden das blauschwänzige Huhn gezüchtet wurde. Sie sind robuste, pflegeleichte, ruhige, sanfte und zutrauliche Wesen, die schnell wachsen und da sie sich nicht allzu viel bewegen, ist etwas auf Verfettung zu achten.

Merkmale

Das New Hampshire Huhn hat ein schönes, weiches Federkleid mit folgenden Farbvarianten:  rot-goldbraun  rot-goldbraun-blau und weiß. Die Dreifarbigkeit sollte bis auf weiß bei den Hähnen gegeben sein.  Hals- und Schwanzfedern sind schwarz oder blau gesäumt. Der Körper ist eher rund und mittelschwer. Der  große Kamm und die Kehllappen sind von leuchtend roter Farbe. Die Augen sind orange bis rot, die Läufe sind kräftig und gelb. Die Legeleistung beträgt pro Jahr ca. 200-220 Eier in hellbrauner Farbe, einem Gewicht von ca. 55 g und nimmt im Winter und mit den Jahren ab.

Grundausstattung, Pflege und Haltung

Hühner sind tagaktive und soziale Tiere mit fester Rangordnung. Sie brauchen einen Stall, der trocken, frostsicher, luftig, aber frei von Zugluft ist, Tageslichteinfall sowie Schutz vor Hitze oder Kälte bietet und Auslauf im Freien. Auf einem m² Stallfläche finden 2-4 mittelgroße Hühner Platz. Jedes Huhn sollte einen Schlaf- und Ruheplatz auf Sitzstangen (mit Kotbrettern), Legenester, geeignete Futter- und Tränkanlagen haben sowie stalltaugliche flackerfreie Leuchten, wobei eine Dunkelperiode von mind. 8 Stunden einzuhalten ist. Zusätzlich benötigen sie, auch zum Scharren und Picken, geeignetes Einstreumaterial (Hanf-, Dinkel- oder Strohhäcksel, Holzspäne, Heu, Walnusslaub) und die Möglichkeit zum Sandbaden im Stall und im Freien. Hühner sind besonders reinliche Tiere, die viel Zeit auf das Putzen ihres Federkleides verwenden. Die Mauser ist ein alljährlicher Federwechsel im Herbst von ca. 4-6 Wochen, dabei geht die Legeleistung zurück. Der Stall muss regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, um gesundheitliche Probleme durch Ungeziefer, Parasiten, Bakterien, Viren und Pilzbefall zu vermeiden. Man erkennt bei der täglichen Gesundheitskontrolle mögliche Erkrankungen am Aussehen, Appetit, Bewegung und Kot. Das gut eingezäunte Außengehege benötigt eine Fläche von mind. 8-12 m² pro Huhn und eine Tränke. Im Freilauf brauchen Hühner Bäume oder Sträucher bzw. auch einen überdachten Unterstand, der ihnen Schatten sowie Schutz vor Schlechtwetter und Beutegreifern bietet.

Ernährung

Ein Drittel der Nahrung, wie Samenkörner, Gras, Würmer, Insekten und Beeren sollte im Freilauf gefunden werden. Zusätzlich morgens und nachmittags Getreide (Hafer, Weizen, Mais, Hirse) sowie  Mikronährstoffe füttern, ergänzt mit gekeimte Sämereien, Grünfutter (Biosalat), dazu immer frisches Wasser in Trinkwasserqualität. Gekochtes Weichfutter wie Reis, Nudeln und Gemüse, nur so viel füttern, wie schnell gefressen wird. Als Verdauungshilfe Muschelgrit, Vitaminkalk sowie Kalksteinchen geben. Fertig gemischtes Alleinfutter für Hühner ist leicht verdaulich und enthält alle wichtigen Nährstoffe.

Aufzucht von Küken

Das Eierlegen geht auch ohne Hahn, für eine Nachzucht braucht es ihn aber und eine Henne mit Bruttrieb oder einen Brutapparat. Ein kleiner, nicht zu heller Gluckenstall mit Einstreu und Wärme, ein Brutnest, ein Sandbad, ein Futtertrog sowie eine flache Tränke sind notwendig. Täglich wird max. 1 Ei gelegt, wenn 9-14 Eier im Nest sind, beginnt das Brüten. Nach etwa 21 Tagen schlüpfen fast zeitgleich die Küken, die sich vorerst von ihrem Dottersack ernähren, danach hochwertiges Futter für Küken geben. Henne und Küken sollten von anderen Hühnern 6-8 Wochen getrennt gehalten werden.

Meldepflicht und wichtige Information

Hühner müssen ab dem ersten Tier dem zuständigen Veterinäramt sowie nach § 14 Tiergesundheitsgesetz (TierGesG) der Tierseuchenkasse gemeldet werden, ebenso jeder Verdacht auf Vorliegen einer anzeigepflichtigen Tierseuche. Die private Hühnerhaltung ist in Deutschland erlaubt, wenn gemäß dem Tierschutzgesetz Hühner artgemäß untergebracht, ernährt und gepflegt werden. Zu beachten ist die Geflügelpestverordnung, die Pflichtimpfung (Newcastle Krankheit), die Empfehlung für die Marek- sowie Kokzidioseimpfung, das Baurecht (Hühnerstall) und das Nachbarschaftsrecht (z.B. Belästigung durch einen Hahn). Wird eine Stallpflicht für Geflügel verhängt, dürfen die Hühner nicht ins Freie. Informieren Sie sich in Ihrer Gemeinde über die Verordnungen zur privaten Hühnerhaltung. Weiterführende Beratung und Literatur erhalten Sie in Ihrem Zoogeschäft.

Nachweise

Text: Nora Nemeskeri; Bild: Ruth Kochheim

Quellenangaben: GUTJAHR, A. (2020): Das große Buch der Hühnerhaltung im eigenen Garten. Neumann & Göbel; UNTERWEGER, W.-D. & UNTERWEGER, Ph. (2019): Das Hühnerbuch. Leopold Stocker

  • Gemäß § 14 Tiergesundheitsgesetz (TierGesG) idgF