Nymphensittich-Weißkopf geperlt (Nymphicus hollandicus)
Nymphensittich-Weißkopf geperlt Nymphicus hollandicus | |
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Name | Nymphensittich-Weißkopf geperlt |
Name Lat. | Nymphicus hollandicus |
Familie | Kakadus |
Familie lat. | Cacatuidae |
Ordnung | Papageien |
Ordnung lat. | Psittaciformes |
Verbreitung | Australien |
Klimazone | Tropisch |
Tiergröße | 30 cm |
Ernährung | Nymphensittich-, Grünfutter, Obst |
Temperatur | Zimmertemperatur |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Höhlenbrüter |
Lebenserwartung | 15-20 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die Nymphensittiche sind in Australien weit verbreitet. Sie leben paarweise, in kleinen Gruppen und auch in großen Schwärmen in den Steppen, Savannen und im offenen Grasland aber auch als Kulturfolger. Sie werden heute in vielen Farbmutationen angeboten.
Käfiggröße
Die Käfigmindestgröße beträgt 200 x 100 x 100 cm (L x B x H) für ein Paar. Die Käfiggröße darf auch bei begründeter Einzelhaltung nicht unterschritten werden. Für weitere 2 Vögel, Artverträglichkeit vorausgesetzt, ist die Grundfläche um 50 % zu erweitern. Der Käfig muss in mindestens 80 cm Höhe (ausgenommen Volieren) an einem hellen, zugluftfreien, ruhigen Platz aufgestellt werden und sollte eine Querverdrahtung oder ein Geflecht haben. Die Haltung in einer Voliere ist der Käfighaltung vorzuziehen.
Einrichtung und Haltung
Der Boden muss mit Sand, Hobelspänen (unbehandelt) oder Ähnlichem bedeckt sein und ist regelmäßig zu reinigen. Es sind mindestens 2 Sitzstangen aus Holz oder Ästen in unterschiedlicher Stärke und Höhe derart anzubringen, dass möglichst lange Flugstrecken entstehen und eine Verschmutzung der Futter- und Wasserbehälter verhindert wird. Bademöglichkeit sollte ständig zur Verfügung stehen, alternativ können sie mindestens einmal wöchentlich mit Wasser besprüht werden. Neben Versteckmöglichkeiten (Schlafkästen, Schlafkörbchen) benötigen sie Kletter- und Beschäftigungsmaterial, wie Ringe, Seile und gesundheitlich unbedenkliche Naturäste. Sie sollten bei Zimmertemperatur gehalten werden.
Ernährung
Das artspezifische Futterangebot besteht aus gemischten Sämereien, im Fachhandel als "Nymphensittichfutter" in Premium-Qualität erhältlich, ergänzt mit Kolbenhirse, Grünfutter (Löwenzahn, Vogelmiere, grüne Rispenhirse), Obst (Äpfel, Birnen etc.), Gemüse (Paprika, Möhren, Biosalat etc.), frischen Zweigen mit Knospen und besonders zur Jungenaufzucht angekeimte Sämereien (Weizen oder Mais) und hartgekochtes Hühnerei vermengt mit Großsittich-Eifutter. Als Verdauungshilfe benötigen sie Grit, Sepia und Vitaminkalk. Trinkwasser muss in Vogeltränken oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch in sauberen Gefäßen anzubieten. Bei mehreren Tieren sind auch mehrere Futterstellen einzurichten. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Wie bei vielen Farbmutationen ist der Geschlechtsunterschied schwer erkennbar und Männchen und Weibchen schwer zu unterscheiden.
Sie brüten in Nistkästen in Quer- oder Hochformat. Das Gelege besteht aus 4-7 Eiern, die Brutdauer dauert 19-21 Tage. Als Nistkasteneinstreu eignen sich weiche Sägespäne und Rindenmulch. Die Brutzeit ist, je nach biologischer Voraussetzung, ganzjährig. Nicht mehr als 2-3 Bruten jährlich zulassen! Jungvögel müssen so aufgezogen werden, dass sie artgeprägt sind. Handaufzuchten dürfen nur in begründeten Ausnahmefällen erfolgen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung kann 15-20 Jahre betragen.
Wichtige Information
Nymphensittiche sollten mit einem Beinring versehen sein.
Bei Außenvolierenhaltung benötigen sie zusätzlich einen beheizten Schutzraum von mindestens 1 m², der jederzeit von den Vögeln aufgesucht werden kann. Die Temperatur im Schutzraum darf 5 °C nicht unterschreiten und die Einrichtung muss der der Käfighaltung entsprechen.
Sie dürfen nur paarweise oder in einer Gruppe gehalten werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen kleinen Papageien oder Prachtfinken ist gut möglch. In Räumen, auch in den Schutzräumen, ist für ausreichenden Tageslichteinfall oder ein flimmerfreies Kunstlicht (Stroboskopeffekt) entsprechend dem Tageslicht zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer soll 8-12 Stunden pro Tag betragen und der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Es ist für ein adäquates Raumklima zu sorgen. Bei Käfighaltung sollte ihnen Freiflug ermöglicht werden. Der Gesundheitszustand der Vögel ist täglich zu kontrollieren.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Othmar Sieberer; Bild: petdata
Quellenangabe: BMELV (1995): Tierschutzgutachten - Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien; ARNDT (1997): Lexikon der Papageien, Arndt Verlag; GRUMMT & STREHLOW (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Vögel, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF