Tropische Süßwassermuschel (Pilsbryoconcha exilis)

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Tropische Süßwassermuschel
Pilsbryoconcha exilis
Tropische Süßwassermuschel (Pilsbryoconcha exilis)
Name Tropische Süßwassermuschel
Name Lat. Pilsbryoconcha exilis
Synonym Thai-Flussmuschel
Familie Flussmuscheln
Familie lat. Unionidae
Ordnung Süßwassermuscheln
Ordnung lat. Unionoida
Verbreitung Asien
Habitat Seen, Weiher, Tümpel
Tiergröße 10 cm
Ernährung Plankton, Detritus, Fischfutter
Temperatur 20-28 °C
pH-Wert 7,0-8,0
Härte 8-15 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Larvenstadien
Zucht Keine Zuchtberichte
Aquarium Ab 50 l
Lebenserwartung 1-2 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Tropischen Süßwassermuscheln sind in Südostasien, von Kambodscha und Vietnam über die Malaiische Halbinsel bis Sumatra und Borneo weit verbreitet. Sie kommen in pflanzenreichen stehenden Gewässern, wie Seen, Weihern und Tümpeln, aber auch in Altarmen und Buchten von langsam fließenden Gewässern vor, wo sie meist in den schlammigen Böden eingegraben leben.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine robuste Randbepflanzung haben und ausreichende freie Bodenflächen bieten. Um sich eingraben zu können, benötigen sie einen weichen, feinkörnigen, 10-15 cm tiefen Bodengrund, der mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaumblätter, Eichenlaub) bedeckt sein kann. Leicht gedämpftes Licht (Schwimmpflanzen), mittelhartes bis hartes Wasser und eine schwache Strömung ist ideal.

Im Aquariumwasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere. Bei der Wahl des Filters sollte besonders darauf geachtet werden, dass nur eine schwache Strömung entsteht und nicht zu viele Schwebestoffe aus dem Wasser gefiltert werden, da ihnen diese als Nahrung dienen.

Ernährung

Die Tropischen Süßwassermuscheln sind Filtrierer, die sich von Phyto- und Zooplankton, Detritus und anderen Schwebestoffen ernähren. Sie wühlt mit ihrem Fuß den Bodengrund etwas auf und strudelt das Wasser ein. Die Nahrung wird über die Kiemen aus dem Wasser heraus gefiltert und zur Mundöffnung weiter geleitet. Zusätzlich sollte feines Staubfutter, Spirulinapulver und handelsübliches Planktonfutter für Filtrierer gefüttert werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Die Tropischen Süßwassermuscheln sind völlig friedlich und können mit Fischen, Schnecken, Garnelen und Krebsen problemlos vergesellschaftet werden. Vorsicht ist bei großen Krebsen geboten, die Teichmuscheln öffnen und fressen können. Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tierarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Tropische Süßwassermuscheln sind Zwitter und zur Selbstbefruchtung fähig. Die Eier werden in den Kiemen der Muschel befruchtet und über mehrere Monate zwischen den Kiemen betreut (Langbrüter). Danach werden 200.000 bis 400.000 Muschellarven mit Haftfäden, sogenannten Glochidien, nach und nach ausgestoßen. Die Glochidien heften sich meist an die Flossenhaut vorbeischwimmender Fische und setzen sich fest. Dort entwickeln sich die Larven als Parasiten am Fisch zu kleinen Muscheln und werden nach 2-8 Wochen abgestoßen oder lösen sich selbst. Larven, die keinen Wirtsfisch finden verenden.

Es sind keine Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium bekannt.

Wichtige Information

Eine Tropische Süßwassermuschel kann bis zu 15 Liter Wasser pro Stunde filtern und so zur Wasserklärung beitragen. Sie kann sich mit ihrem Fuß langsam fortbewegen, indem sie diesen nach vorne streckt und den Körper dann nachzieht. Bei der Nahrungsaufnahme sind ihre Schalen nur wenig geöffnet. Tote Muscheln erkennt man an den weit geöffneten Schalen.

Zum Aufbau ihres Gehäuses benötigen sie eine  ausreichende Versorgung mit Kalk. Besonders im weichen, sauren Wasser kann es zu Gehäuseschäden (Löcher) durch Kalkmangel kommen, die bis zum Tod führen können. Daher ist auf die Kalziumkonzentration im Wasser besonders zu achten und bei Bedarf Kalzium in Form von Kalkstein oder speziellen Präparaten aus dem Fachhandel zuzuführen.

Das Wohlbefinden der Tiere ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Barbara Pachner; Bild: Merz Zierfischgroßhandel

Quellenangabe: BITTER (2008): Schnecken-Fibel, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch