Bewaffnete Turmdeckelschnecke (Brotia armata)

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Bewaffnete Turmdeckelschnecke
Brotia armata
Bewaffnete Turmdeckelschnecke (Brotia armata)
Name Bewaffnete Turmdeckelschnecke
Name Lat. Brotia armata
Synonym Igelschnecke
Familie Dicklippen-Schnecken
Familie lat. Pachychilidae
Ordnung Caenogastropoden
Ordnung lat. Caenogastropoda
Verbreitung Südostasien
Habitat Flüsse, Bäche
Tiergröße 4 cm
Ernährung Algen, Detritus, Schneckenfutter
Temperatur 18-25 °C
pH-Wert 6,5-8,0
Härte 5-15 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Lebendgebärend
Zucht Mittelschwer
Aquarium Ab 50 l
Lebenserwartung 2-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Bewaffnete Turmdeckelschnecke stammt ursprünglich aus Thailand und ist heute im südostasiatischen Raum weit verbreitet. Sie leben in Flüssen und Bächen mit mäßig starker Strömung auf Felsen und Steinen knapp über und unter der Wasseroberfläche.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Das Aquarium sollte eine Randbepflanzung haben und mit großen Flusskieseln, Steinen und Wurzeln strukturiert sein. Ein grobkörniger, mit etwas Laub (z.B. Seemandelbaumblätter, Eichenblätter) bedeckter Bodengrund und eine mittelstarke Strömung ist ideal.

Im Aquariumwasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere. Bei der Wahl des Filters sollte besonders darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht eingesaugt werden können.

Ernährung

Sie ernähren sich vorwiegend von Aufwuchsorganismen, die sie von Steinen, Wurzeln und Einrichtungsgegenständen raspeln, fressen aber auch Detritus und pflanzliche Nahrung. Ergänzend können Algenblätter (Nori, Kelp), Futtertabletten mit hohen Spirulina-Anteil oder überbrühtes Gemüse angeboten werden, das aber nicht immer gleich angenommen wird. Die Pflanzen im Aquarium dienen ihnen nicht als Nahrung und bleiben daher unbeschadet.

Nicht angenommenes Futter muss nach 2-3 Stunden abgesaugt werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen. 

Vergesellschaftung

Sie können mit allen Fischarten vergesellschaftet werden, die Schnecken nicht als Nahrung ansehen.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tierarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Es sind keine äußeren Unterscheidungsmerkmale der Geschlechter bekannt.

Sie sind getrennt geschlechtlich und die Paarung findet nur einmal im Jahr statt. Das weibliche Tier besitzt einen speziellen Brutbeutel indem die Entwicklung der befruchteten Eier bis zu den Jungschnecken erfolgt. Wenn diese den Brutbeutel verlassen, entsteht der Eindruck, dass diese Schnecken lebendgebärend sind. Ein Wurf besteht aus 10-200 Jungtieren.

Wichtige Information

Als Bewohner von Fließgewässern benötigen sie sauberes, sauerstoffreiches Wasser und vertragen dauerhaft keine Wassertemperaturen über 25 °C. Da sie immer wieder das Wasser verlassen, sollte von der Wasseroberfläche zur Oberkante des Aquariums ein Abstand von 5-10 cm eingehalten und auf eine Abdeckung nicht verzichtet werden.

In der Natur leben sie tagsüber versteckt unter Steinen oder Totholz. Bei der Aquariumhaltung können sie auch tagaktiv sein.

Zum Aufbau ihres Gehäuses benötigen sie eine ausreichende Versorgung mit Kalk. Besonders im weichen, sauren Wasser kann es zu Gehäuseschäden (Löcher) durch Kalkmangel kommen, die bis zum Tod der Schnecke führen können. Daher ist auf die Kalziumkonzentration im Wasser besonders zu achten und bei Bedarf Kalzium in Form von Kalkstein, Sepiaschale oder speziellen Präparaten aus dem Fachhandel zuzuführen. Das Laub (Seemandelbaum, Eiche, Buche etc.) bietet nicht nur Deckung, sondern fördert beim Verrotten die Entwicklung von Kleinstlebewesen, die eine wertvolle sekundäre Nahrungsquelle darstellen.

Das Wohlbefinden der Tiere ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Barbara Pachner; Bild: Merz Zierfischgroßhandel

Quellenangabe: BITTER (2008): Schnecken-Fibel, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch