Mandarinengarnele (Caridina thambipillai)
Mandarinengarnele Caridina thambipillai | |
---|---|
Name | Mandarinengarnele |
Name Lat. | Caridina thambipillai |
Synonym | Caridina propinqua |
Familie | Süßwassergarnelen |
Familie lat. | Atyidae |
Ordnung | Zehnfußkrebse |
Ordnung lat. | Decapoda |
Verbreitung | Südasien |
Habitat | Bäche, Ästuarien |
Tiergröße | 2-3 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 22-28 °C |
pH-Wert | 6,0-8,0 |
Härte | < 20 °dH |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Fortpflanzung | Marine Larvenstadien |
Zucht | Schwierig |
Aquarium | Ab 30 l |
Lebenserwartung | 2-3 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Mandarinengarnelen sind von Sri Lanka über Südindien und Bangladesch bis Thailand und Malaysia weit verbreitet. Sie leben in küstennahen Gewässern mit dichter Vegetation, wie Flussmündungen und Mangrovensümpfen sowie in Bächen, Seen und Tümpeln mit direkter Verbindung zum Meer.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Sie benötigen ein mit feinfiedrigen Pflanzen und Moos bepflanztes Aquarium, dazu Wurzeln und Steine sowie eine schwache bis mittelstarke Strömung. Der Bodengrund aus dunklem Sand oder Kies sollte teilweise mit Laub (z.B. Seemandelbaumblätter, Eichenlaub), verrottendem Pflanzenmaterial und Mulm bedeckt sein.
Im Aquariumwasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere. Bei der Wahl des Filters sollte besonders darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht eingesaugt werden können.
Ernährung
In der Natur raspeln sie mit den Borsten ihrer Scherenbeine Aufwuchsorganismen von Steinen, Totholz und Pflanzen ab.
Sie lassen sich gut mit Herbstlaub von heimischen Bäumen (z.B. Eiche, Buche, Ahorn, Birke), Seemandelbaumblättern sowie frischen, überbrühten Brennessel- oder Löwenzahnblättern, Spirulina-Algen und speziellem Garnelenfutter mit niedrigem Proteingehalt (unter 30 %) ernähren, dazu Spinat, frisch überbrüht oder tiefgekühlt. Empfehlenswert ist, Steine oder Wurzeln mit einem Brei aus Spirulina-, Chlorella- und anderem Algenpulver zu bestreichen und nach dem Antrocknen in das Aquarium zu legen. Trockenfutter für Fische und Krebse, Frost- oder gefriergetrocknetes Futter sowie Lebendfutter wie Cyclops, Daphnien, Artemia-Nauplien und Mikrowürmchen sollte auf Grund des hohen Proteingehaltes nur gelegentlich angeboten werden.
Ausreichend ist es, sie ca. 3 mal wöchentlich zu füttern. Nicht angenommenes Futter sollte nach ca. 12 Stunden abgesaugt werden. Regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert das Wohlbefinden der Tiere.
Vergesellschaftung
Sie sollten in einer Gruppe von mindestens 10 Tieren gehalten werden. Die Haltung in einem Artbecken ist empfehlenswert, sie können aber auch mit kleinen friedlichen Fischen in einem Gesellschaftsbecken mit viel Moos und feinfiedrigen Pflanzen (Versteckmöglichkeiten) gepflegt werden.
Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tiere mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Die Weibchen sind größer und haben einen tiefer ausgezogenen Hinterleib, was sie fülliger erscheinen lässt.
Die Weibchen heften die befruchteten Eier an ihre Schwimmbeine (Pleopoden). Nach einer Tragzeit von etwa 4 Wochen schlüpfen die Larven (benthische Zoe-Larven), die sich in mehreren Stadien im Meerwasser entwickeln und als fertige Garnelen zurück ins Brack- bzw. Süßwasser wandern.
Die Nachzucht im Aquarium ist kaum möglich.
Wichtige Information
Ihr Erscheinungsbild (Färbung und Zeichnung) ist sehr variabel.
Das Laub (Seemandelbaum, Eiche, Buche etc.) bietet nicht nur Deckung, sondern fördert beim Verrotten die Entwicklung von Kleinstlebewesen, die eine wertvolle sekundäre Nahrungsquelle darstellen.
Das Wohlbefinden der Tiere ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Barbara Pachner
Quellenangabe: KARGE & KLOTZ (2007): Süßwassergarnelen aus aller Welt, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch