Europäischer Flusskrebs (Astacus astacus)
Europäischer Flusskrebs Astacus astacus | |
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Name | Europäischer Flusskrebs |
Name Lat. | Astacus astacus |
Synonym | Edelkrebs |
Familie | Großkrebse |
Familie lat. | Astacidae |
Ordnung | Zehnfußkrebse |
Ordnung lat. | Decapoda |
Verbreitung | Europa |
Habitat | Flüsse, Altarme, Weiher |
Tiergröße | 15-20 cm |
Ernährung | Detritus, Laub, Krebsfutter |
Temperatur | 4-22 °C |
pH-Wert | 7,0-8,0 |
Härte | 10-20 °dH |
Verhalten | Nachtaktiv, aggressiv |
Haltung | Einzeln, Paar |
Schwierigkeitsgrad | Anfänger |
Fortpflanzung | Eierlegend |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | Ab 200 l oder Teichhaltung |
Lebenserwartung | 15-20 Jahre |
Artenschutz | EU FFH-Richtlinie Anhang V |
Vorkommen
Die Europäischen Flusskrebse sind in ganz Europa, ausgenommen der Iberischen Halbinsel, Irland und Nordengland verbreitet. Sie leben in stehenden und fließenden Gewässern, wie Bäche, Flüsse, Altarme, Seen und Weiher, wo sie sich tagsüber in Uferhöhlen, unter Steinen und Wurzeln versteckt halten.
Einrichtung und Haltung
Bei der Pflege in einem Kaltwasseraquarium ist darauf zu achten, dass zahlreiche Versteckmöglichkeiten (Krebshöhlen, Wurzeln) und viel freie, mit Falllaub bedeckte, grabefähige Bodenflächen aus Sand und Kies zur Verfügung steht.
Die Teichhaltung ist ganzjährig möglich. Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem grabefähigen Bodengrund aus rundkörnigem Kies und Sand eingerichtet sein.
Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein und der Nitratwert sollte unter 50 mg/l liegen. Bei der Verwendung eines Filters ist darauf zu achten, dass nur eine schwache Strömung entsteht.
Ernährung
Sie sind Allesfresser, die sich in der Natur von Detritus, Falllaub, Schnecken, Muscheln und toten Fischen ernähren. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit Trockenfutter für Krebse (Tabletten, Granulat, Pellets, Sticks) sowie mit Mückenlarven, Artemia, Mysis oder Regenwürmer (lebend oder tiefgekühlt) füttern. Zusätzlich benötigen sie pflanzliche Nahrung, wie überbrühtes Blatt- und Wildgemüse, Karotten, Erbsen oder Wasserpflanzen sowie Falllaub (Buche, Pappel, Eiche, Walnuss u.a.).
Nicht angenommenes Futter muss nach 2-3 Stunden entfernt werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Vergesellschaftung
Sie sind außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger und verhalten sich innerartlich, aber auch anderen Krebsen gegenüber aggressiv. Die Haltung mehrerer Paare bzw. Gruppen ist nur in einem wesentlich größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Eine Vergesellschaftung mit nicht zu kleinen Fischen ist gut möglich. Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tiere mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Bei den wesentlich größeren Männchen sind die letzten zwei Paare der Schwimmbeine zu Begattungsorganen (Gonopoden) ausgebildet. Die Paarung findet bei sinkenden Wassertemperaturen (ca. 10 °C) im Spätherbst statt. Das Männchen dreht bei der Paarung das Weibchen auf den Rücken oder in die Seitenlage und übergibt mit seinen Gonopoden ein Spermapaket. Das Weibchen trägt die Eier (70-250 Stück) an ihren Pleopoden (Schwimmfüßen) bis die Jungen nach 8 bis 9 Monaten im Frühsommer schlüpfen.
Artenschutz
Artenschutz: EU FFH-Richtlinie Anhang V. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Sie können ganzjährig im Gartenteich mit einer Mindestwassertiefe von 1 m gehalten werden.
Das Laub (z.B. Eiche) ist nicht nur Nahrung, sondern dient auch der Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten. Zu hohe Temperaturen beschleunigen das Wachstum und verkürzen die Lebenserwartung.
Der heute in vielen Teilen Europas ausgestorbene Europäische Flusskrebs (Edelkrebs) war bis zum Aufkommen der Krebspest Ende des 19. Jahrhunderts in Europa weit verbreitet.
Das Wohlbefinden der Fische ist regelmäßig zu kontrollieren. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, entsprechend der Aquarium- bzw. Teichgröße ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium bzw. Teich gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: LUKHAUP & PEKNY (2008): Süßwasserkrebse aus aller Welt, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch