Rotscherenkrebs-Weiß (Cherax quadricarinatus)

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Rotscherenkrebs-Weiß
Cherax quadricarinatus
Rotscherenkrebs-Weiß (Cherax quadricarinatus)
Name Rotscherenkrebs-Weiß
Name Lat. Cherax quadricarinatus
Familie Südliche Flusskrebse
Familie lat. Parastacidae
Ordnung Zehnfußkrebse
Ordnung lat. Decapoda
Verbreitung Australien (Zuchtform)
Habitat Flüsse, Bäche, Sümpfe
Tiergröße 20-30 cm
Ernährung Krebsfutter, Laub, Aas
Temperatur 15-25 °C
pH-Wert 7,0-8,0
Härte 5-20 °dH
Verhalten Aggressiv
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Eierlegend
Zucht Mittelschwer
Aquarium ~ 200 l
Lebenserwartung 4-6 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Der Weiße Rotscherenkrebs ist eine Zuchtform. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Rotscherenkrebs-Wildform ist das nördliche Australien, wo sie zwischen Steinen und Wurzeln versteckt in stehenden und fließenden Gewässern leben.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein gut strukturiertes Aquarium mit Wurzeln, Steinen und robusten Pflanzen, mit Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Krebsröhren) sowie eine mäßige Strömung. Der grabefähige Bodengrund aus Sand oder feinem Kies sollte teilweise mit Laub (z.B. Seemandelbaumblätter, Eichenlaub), das auch als Nahrung dient, bedeckt sein.

Im Aquariumwasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie sind Allesfresser, die sich von tierischen Organismen, Aas und abgestorbenem Pflanzenmaterial ernähren. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Krebsfutter (Pellets, Sticks) füttern, ergänzt mit Insektenlarven (lebend oder tiefgekühlt), Fisch-, Krebs- oder Garnelenfleisch und Laub (z.B. Seemandelbaum, Eiche, Buche). Gelegentlich sollte pflanzliche Nahrung in Form von Spirulina, Kelp oder überbrühtem Blattgemüse angeboten werden.

Nicht angenommenes Futter muss nach 2-3 Stunden entfernt werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie verhalten sich innerartlich, aber auch anderen Krebsen gegenüber aggressiv, daher ist die Haltung mehrerer Paare bzw. Gruppen nur in einem wesentlich größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie können nur mit großen Garnelen, Schnecken und großen Fischen, wie z.B. Barschen vergesellschaftet werden, besser ist jedoch die Haltung in einem Artbecken.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tiere mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter können nur anhand der Geschlechtsöffnungen (Gonoporen) an der Körperunterseite eindeutig festgestellt werden, die beim Männchen am Ansatz des vierten (letzten) Schreitbeines liegen. Das Weibchen trägt die Eier (300-400 Stück) unter ihren Pleopoden (Schwimmfüßen) bis zum Schlupf der Jungen und versorgt sie durch Bewegung (fächeln) mit Sauerstoff. Die Jungen schlüpfen nach ca. 4 Wochen. Die Jungkrebse sind kannibalisch und reduzieren sich gegenseitig stark.

Wichtige Information

Rotscherenkrebse klettern, entsprechend muss das Aquarium gut abgedeckt sein. Sie stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasserqualität.

Jedem Krebs muss mindestens eine eigene Höhle (z.B. Krebsröhre) zur Verfügung stehen, in der er sich verstecken kann und auch um sich ungestört häuten zu können.

Es kann vorkommen, dass einem Krebs eine Schere fehlt. Meist sind das Weibchen, die bei der Paarung eine Schere verloren haben. Die fehlende Schere wächst bei den darauf folgenden Häutungen langsam wieder nach. Die kräftigen Scheren dienen auch zum Graben. Der Rotscherenkrebs wird heute weltweit als Speisekrebs gezüchtet.

Das Wohlbefinden der Tiere ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Barbara Pachner; Bild: Alex Rinesch

Quellenangabe: LUKHAUP & PEKNY (2008): Süßwasserkrebse aus aller Welt, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch