Rote Nashorngarnele (Caridina gracilirostris)

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Rote Nashorngarnele
Caridina gracilirostris
Rote Nashorngarnele (Caridina gracilirostris)
Name Rote Nashorngarnele
Name Lat. Caridina gracilirostris
Synonym Rotnasen Garnele
Familie Süßwassergarnelen
Familie lat. Atyidae
Ordnung Zehnfußkrebse
Ordnung lat. Decapoda
Verbreitung Südasien
Habitat Bäche, Ästuarien
Tiergröße 3,5-4,0 cm
Ernährung Omnivor
Temperatur 20-28 °C
pH-Wert 6,5-8,0
Härte < 30 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Marine Larvenstadien
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 50 l
Lebenserwartung 2-3 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Roten Nashorn-Garnelen sind im indopazifischen Raum weit verbreitet. Sie leben hauptsächlich in küstennahen Gewässern, wie Mangrovensümpfen und in Flussmündungen.   

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein mit Wurzeln, Felsen und grobem Geröll strukturiertes Aquarium und eine mittelstake Strömung. Eine Bepflanzung mit Javamoos oder anderen, klein bleibenden Pflanzen ist aus optischen Gründen zu empfehlen. Der Bodengrund aus dunklem Sand oder Kies sollte teilweise mit Laub (z.B. Seemandelbaumblätter, Eichenlaub), verrottendem Pflanzenmaterial und Mulm bedeckt sein.

Im Aquariumwasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere. Bei der Wahl des Filters sollte besonders darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht eingesaugt werden können.

Ernährung

In der Natur raspeln sie mit den Borsten ihrer Scherenbeine Aufwuchsorganismen von Steinen, Totholz und Pflanzen ab. Sie lassen sich gut mit Herbstlaub von heimischen Bäumen (z.B. Eiche, Buche, Ahorn, Birke), Seemandelbaumblättern sowie frischen, überbrühten Brennessel- oder Löwenzahnblättern, Spirulina-Algen und speziellem Garnelenfutter mit niedrigem Proteingehalt (unter 30 %) ernähren, dazu Spinat, frisch überbrüht oder tiefgekühlt. Empfehlenswert ist, Steine oder Wurzeln mit einem Brei aus Spirulina-, Chlorella- und anderem Algenpulver zu bestreichen und nach dem Antrocknen in das Aquarium zu legen. Trockenfutter für Fische und Krebse, Frost- oder gefriergetrocknetes Futter sowie Lebendfutter wie Cyclops, Daphnien, Artemia-Nauplien und Mikrowürmchen sollte auf Grund des hohen Proteingehaltes nur gelegentlich angeboten werden.

Ausreichend ist es, sie ca. 3 mal wöchentlich zu füttern. Nicht angenommenes Futter sollte nach ca. 12 Stunden abgesaugt werden. Regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert das Wohlbefinden der Tiere.

Vergesellschaftung

Sie sollten in einer Gruppe von mindestens 10 Tieren gehalten werden. Empfehlenswert ist die Haltung in einem Artbecken, sie können aber auch mit anderen Caridina und Neocaridina Arten sowie mit kleinen, friedlichen Fischen in einem Gesellschaftsbecken mit viel Moos und feinfiedrigen Pflanzen (Versteckmöglichkeiten) gepflegt werden.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tiere mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die Weibchen sind deutlich größer und haben einen stärker gewölbten Hinterkörper.

Sie heften alle 5-6 Wochen, ca. 1.000 Stück sehr kleine Eier an ihre Schwimmbeine (Pleopoden), die nach einer Tragezeit von etwa 4 Wochen als Larven abgestoßen werden, sich im Meerwasser entwickeln und anschließend wieder zurück ins Brack- bzw. Süßwasser der Flüsse wandern. Für die kommerzielle Zucht werden die Tiere durchgehend bei einer Salinität von etwa 15 ‰ gehalten. Die Zucht im Aquarium ist kaum möglich.

Wichtige Information

Die friedlichen Gruppentiere fallen durch ihre meist freischwimmende Fortbewegung auf. 

Das Laub (Seemandelbaum, Eiche, Buche etc.) bietet nicht nur Deckung, sondern fördert beim Verrotten die Entwicklung von Kleinstlebewesen, die eine wertvolle sekundäre Nahrungsquelle darstellen. Es wird abgeraten Gurken, Zucchini, Erbsen, Karotten, Kartoffel und Paprika zu verfüttern.

Das Wohlbefinden der Tiere ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: KARGE & KLOTZ (2007): Süßwassergarnelen aus aller Welt, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch