Blauer Rotscherentigerkrebs (Cherax alyciae)

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Blauer Rotscherentigerkrebs
Cherax alyciae
Blauer Rotscherentigerkrebs (Cherax alyciae)
Name Blauer Rotscherentigerkrebs
Name Lat. Cherax alyciae
Synonym Blue Kong Red Claw
Familie Südliche Flusskrebse
Familie lat. Parastacidae
Ordnung Zehnfußkrebse
Ordnung lat. Decapoda
Verbreitung Neuguinea
Habitat Flüsse, Bäche
Tiergröße 10-12 cm
Ernährung Krebsfutter, Laub, Aas
Temperatur 20-25 °C
pH-Wert 7,0-8,0
Härte 8-15 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Eierlegend
Zucht Mittelschwer
Aquarium ~ 150 l
Lebenserwartung 2-5 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die vorwiegend nachtaktiven Blauen Rotscherentigerkrebse stammen von der Insel Neuguinea. Sie leben im kalkhaltigen Wasser von langsam fließenden Bächen und Flüssen, mit Falllaub bedeckten Böden, wo sie sich tagsüber meist unter Steinen und Wurzeln versteckt halten.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein gut strukturiertes Aquarium mit Wurzeln, Steinen und robusten Pflanzen, mit Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Krebsröhren) sowie eine mäßige Strömung. Der grabefähige Bodengrund aus Sand oder feinem Kies sollte teilweise mit Laub (z.B. Seemandelbaumblätter, Eichenlaub), das auch als Nahrung dient, bedeckt sein.

Im Aquariumwasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere.

Ernährung

Sie sind Allesfresser, die sich von tierischen Organismen, Aas und abgestorbenem Pflanzenmaterial ernähren. Für eine ausgewogene Ernährung einmal täglich mit einem hochwertigen Krebsfutter (Pellets, Sticks) füttern, ergänzt mit Insektenlarven (lebend oder tiefgekühlt), Fisch-, Krebs- oder Garnelenfleisch und Laub (z.B. Seemandelbaum, Eiche, Buche). Gelegentlich sollte pflanzliche Nahrung in Form von Spirulina, Kelp oder überbrühtem Blattgemüse angeboten werden.

Nicht angenommenes Futter muss nach 2-3 Stunden entfernt werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie verhalten sich innerartlich, aber auch anderen Krebsen gegenüber friedlich, daher ist die Haltung mehrerer Paare bzw. Gruppen in einem größeren und reich strukturierten Becken gut möglich. Sie können mit Garnelen, Schnecken und friedlichen Fischen vergesellschaftet werden, besser ist jedoch die Haltung in einem Artbecken.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tiere mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen sind an den Gonopoden (Begattungsgriffel) am Hinterleib der Körperunterseite zu erkennen. Das Männchen dreht bei der Paarung das Weibchen kurz nach ihrer Häutung auf den Rücken und übergibt mit seinen Gonopoden ein Spermapaket. Das Weibchen trägt die Eier (40-60 Stück) an ihren Pleopoden (Schwimmfüßen) und versorgt sie durch Bewegung (fächeln) mit Sauerstoff. Abgestorbene oder sich nicht entwickelnde Eier werden vom Weibchen gefressen. Die Jungen schlüpfen nach ca. 5 Wochen.

Wichtige Information

Das Aquarium muss gut abgedeckt sein, denn die guten Kletterer sind Ausbruchspezialisten.

Jedem Krebs muss mindestens eine eigene Höhle (z.B. Krebsröhre) zur Verfügung stehen, in der er sich verstecken kann und auch um sich ungestört häuten zu können.

Es kann vorkommen, dass einem Krebs eine Schere fehlt. Meist sind es Weibchen, die bei der Paarung eine Schere verloren haben. Die fehlende Schere wächst bei den darauf folgenden Häutungen langsam wieder nach. Die kräftigen Scheren dienen auch zum Graben.

Das Wohlbefinden der Tiere ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: LUKHAUP & PEKNY (2008): Süßwasserkrebse aus aller Welt, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch