Spitze Sumpfdeckelschnecke (Viviparus contectus)

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Spitze Sumpfdeckelschnecke
Viviparus contectus
Spitze Sumpfdeckelschnecke (Viviparus contectus)
Name Spitze Sumpfdeckelschnecke
Name Lat. Viviparus contectus
Synonym Teichschnecke
Familie Sumpfdeckelschnecken
Familie lat. Viviparidae
Ordnung Sumpfdeckelschnecken
Ordnung lat. Architaenioglossa
Verbreitung Europa
Habitat Weiher, Teiche, Sümpfe
Tiergröße 4 cm
Ernährung Detritus, Algen, Plankton
Temperatur 4-22 °C
pH-Wert 6,5-8,0
Härte 5-15 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Lebendgebärend
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 60 l oder Teichhaltung
Lebenserwartung 6-13 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Spitzen Sumpfdeckelschnecken sind in Mitteleuropa, England und Südschweden weit verbreitet. Sie leben vorwiegend in pflanzenreichen stehenden Gewässern, wie Weiher, Altarme, Tümpel und temporäre Gewässer mit schlammig weichen Böden und sind nur selten in fließenden Gewässern anzutreffen. 

Einrichtung und Haltung

Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem grabefähigen Bodengrund aus rundkörnigem Kies und Sand eingerichtet sein.

Bei der Pflege in einem Kaltwasseraquarium (ab 60 cm / 54 l) ist darauf zu achten, dass neben einer Randbepflanzung viel freie Bodenfläche zur Verfügung steht mit einem tiefen, grabefähigen Bodengrund aus Sand und Kies, der mit etaws Laub (Eiche, Buche etc.) bedeckt sein sollte.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein und der Nitratwert sollte unter 100 mg/l liegen. Bei der Verwendung eines Filters ist darauf zu achten, dass keine Tiere eingesaugt werden können. Die Beleuchtung muss dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere entsprechen.

Ernährung

Sumpfdeckelschnecken ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial (Detritus) und Algenaufwuchs, den sie mit ihrer Raspelzunge (Radula) aufnehmen und filtrieren Nahrung (Plankton) aus dem Atemwasser. Bei der Haltung im Aquarium sollte zusätzlich Granulat oder Tablettenfutter sowie handelsübliches, flüssiges oder pulverförmiges Planktonfutter für Filtrierer gefüttert werden.

Vergesellschaftung

Sie sind völlig friedlich und sollten in einer Gruppe von 4-6 Tieren gepflegt werden. Eine Vergesellschaftung mit Fischen und Krebsen, die diese Schnecken nicht als Nahrung ansehen, ist gut möglich. Wegen der Nahrungskonkurrenz sollten sie im Aquarium nicht mit anderen Filtrierern (Muscheln) vergesellschaftet werden. 

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tierarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Sie sind getrennt geschlechtlich und lebendgebärend. Außerhalb der Paarungszeit sind Männchen und Weibchen kaum zu unterscheiden, Weibchen sind etwas größer.

Der rechte Fühler der Männchen ist zu einem kurzen, käulenförmig verdickten Begattungsorgan umgebildet. In der weiblichen Schnecke wachsen im Uterus gleichzeitig bis zu 30 Jungtiere verschiedenen Alters heran. Die Embryonen ernähren sich von den Nährstoffen im Ei. Das jeweils älteste wird dann einzeln geboren. Die Jungtiere sind 5-8 mm groß und das Gehäuse ist mit feinen Haaren besetzt.

Wichtige Information

Sie sind Kiemenschnecken und haben einen Deckel, mit dem sie das Gehäuse bei Bedarf verschließen können und so auch Trockenperioden überstehen. 

Werden die Stumpfen Sumpfdeckelschnecken im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen. Sie vergraben sich im Schlamm, schließen mit dem Deckel die Gehäuseöffnung und halten eine Winterruhe.

Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium bzw. Teich gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Barbara Pachner; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BITTER (2008), Schnecken-Fibel, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch