Marmorkrebs (Procambarus virginalis)

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Marmorkrebs
Procambarus virginalis
Marmorkrebs (Procambarus virginalis)
Name Marmorkrebs
Name Lat. Procambarus virginalis
Synonym Procambarus fallax f. virginalis
Familie Flusskrebse
Familie lat. Cambaridae
Ordnung Zehnfußkrebse
Ordnung lat. Decapoda
Verbreitung Nordamerika
Habitat Flüsse, Bäche, Sümpfe
Tiergröße 6-12 cm
Ernährung Aas, Laub, Krebsfutter
Temperatur 5-28 °C
pH-Wert 6,0-8,0
Härte 5-15 °dH
Verhalten Aggressiv
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Eierlegend
Zucht Einfach
Aquarium Ab 100 l
Lebenserwartung 3-6 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Marmorkrebse stammen ursprünglich aus dem südlichen Nordamerika. Durch Auswilderung und ihre außerordentliche Anpassungsfähigkeit sind sie mittlerweile in vielen Regionen der Erde zu finden. Sie leben in langsam fließenden und stehenden Gewässern, wie Bäche, Sümpfe, Tümpel und Bewässerungsgräben mit dichter Vegetation.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein gut strukturiertes Aquarium mit Wurzeln, Steinen und robusten Pflanzen, mit Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Krebsröhren) sowie eine mäßige Strömung. Der Bodengrund soll aus Sand oder Kies bestehen, teilweise mit Laub (z.B. Seemandelbaumblätter, Eichenlaub) bedeckt.

Im Aquariumwasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere. Bei der Wahl des Filters sollte besonders darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht eingesaugt werden können.

Ernährung

Sie ernähren sich von tierischen Organismen, Aas und abgestorbenem Pflanzenmaterial. Sie bevorzugen Lebendfutter, wie Daphnien, Artemia und Fische, das auch in tiefgekühlter Form angenommen wird sowie Laub (z.B. Eiche, Buche, Ahorn, Birke), Futtertabletten, Granulat- und Flockenfutter. Gelegentlich sollte pflanzliche Nahrung in Form von Spirulina, Kelp oder überbrühtes Blattgemüse angeboten werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen. Nicht angenommenes Futter muss nach 2-3 Stunden entfernt werden.

Vergesellschaftung

Sie verhalten sich innerartlich, aber auch anderen Krebsen gegenüber aggressiv, daher ist die Haltung mehrerer Tiere nur in einem wesentlich größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie können mit Garnelen, Schnecken und kleineren friedlichen Fischen vergesellschaftet werden, besser ist jedoch die Haltung in einem Artbecken.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tiere mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Von dieser Art sind bisher nur Weibchen bekannt, die sich parthenogenetisch, d.h. durch Selbstbefruchtung vermehren. Die Eier entwickeln sich je nach Wassertemperatur und -qualität innerhalb von drei bis sechs Wochen. Das Weibchen trägt die Eier (80-120 Stück) an ihren Pleopoden (Schwimmfüßen) und versorgt sie durch Bewegung (fächeln) mit Sauerstoff. Abgestorbene oder sich nicht entwickelnde Eier werden vom Weibchen gefressen. Die Jungen schlüpfen nach ca. 4 Wochen.

Wichtige Information

Achtung: Laut "Liste invasiver gebietsfremder Arten" (Durchführungsverordnung EU 2016/1141) müssen seit 3.8.2016 private Halter sicherstellen, dass dieses Tier unter Verschluss gehalten wird, sich weder fortpflanzt, noch in die Umwelt freigesetzt oder an Andere weitergegeben wird.

Sie stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasserqualität und können sich auch über einen längeren Zeitraum an Land aufhalten (semiterrestrisch). Es kann vorkommen, dass einem Everglades Sumpfkrebs eine Schere fehlt. Meist sind das Weibchen, die bei der Paarung eine Schere verloren haben. Die fehlende Schere wächst bei den darauf folgenden Häutungen langsam wieder nach.

Das Laub (z.B. Seemandelbaum oder Eiche) fördert beim Verrotten die Entwicklung von Kleinstlebewesen, die eine wertvolle sekundäre Nahrungsquelle darstellen.

Das Wohlbefinden der Tiere ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Barbara Pachner; Bild: www.aquamax.de

Quellenangabe: LUKHAUP & PEKNY (2008): Süßwasserkrebse aus aller Welt, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch